Hm, wenn ich das mal zusammenfasse; ein Planet hat einen Mond, der nicht nur eine gebundene Rotation wie unser Mond hat, sich außerdem in einer stationären Umlaufbahn befindet, die die gleiche Ebene hat wie die Ekliptik des Planeten. Auf die Erde und den Mond übertragen hieße das, dass der Mond sich in einer Umlaufbahn in ca. 42000 km Entfernung befände (!), das ist etwas mehr als ein Zehntel der jetzigen. Der Schwerpunkt des Systems würde entsprechend in Richtung Mond verschoben, so dass die Erde sich nicht mehr um ihre Achse drehen und außerdem gewissermassen „taumeln“ würde, denn es wirkt ja auch noch die Gravitation der Sonne. Es ist durchaus vorstellbar, dass so etwas existieren kann, aber nicht sehr lange (natürlich in kosmischen Maßstäben!), denn der Mond oder vielleicht sogar beide Körper würden durch die Perturbationskräfte regelrecht zerrissen, im besten Falle bleibt ein Ring übrig wie der des Saturns, dessen Bestandteile durch die Nähe zum Planeten auf diesen herabstürzen würden, was ja auch nicht so gut ist.
Das ganze könnte höchstens so funktionieren, dass der Planet eine erheblich längere Rotationsperiode hat, bei der Erde wäre das dann eben ein Monat, oder extrem wie bei der Venus, da sind es mehr als 200 Tage. Gäbe es allerdings wieder das Problem mit dem angenommenen regelmäßigen Eintauchen in den Schatten des Planeten (Finsternis), denn je weiter entfernt, desto kleiner der Kernschatten, aber da es eine Story sein soll, ist es ja kein Problem, mit ein bißchen Rechnerei so ein System zu konstruieren.
Es gibt übrigens in unserem Sonnensystem ein gutes Beispiel für ein annähernd entsprechendes Szenario, den Jupitermond Europa. Etwa so groß wie der Erdmond, gebundene Rotation, Orbitalgeschwindigkeit zehn mal so hoch (>3 Tage!). Es existieren zwar angeblich genaue Angaben für Masse und Rotationsdauer des Jupiter, aber das sind eigentlich mehr mittelbar gewonnene Schätzungen, so dass niemand die Höhe seiner stationären Umlaufbahn genau berechnen kann. Legt man die Rotationsgeschwindigkeit der äußeren Schichten von knapp 10 Stunden zugrunde, dürfte sie sich in sehr großer Nähe, vielleicht sogar schon innerhalb der Atmosphäre befinden (wenn man überhaupt von einer solchen sprechen kann).
Schöne Grüße Frank B.