Hi!
Es geht darum, dass mich die Schule schon seit sehr langer
Zeit total bedrückt. Ich halte es einfach nicht mehr aus und
mir geht es psychisch auch total schlecht dabei.
Das kenne ich auch noch aus meiner Schulzeit.
Allerdings: Warum? Was genau ist das Problem? Dir geht es
schlecht, aber was heißt das? Fühlst du dich überfordert,
wirst du gemobbt, gibt es andere Probleme?
Nein, gemobbt werde ich nicht. Überfordert fühle ich mich in gewisser Weise schon ab und zu (aber das liegt auch an mir selbst, weil ich die schlechte Eigenschaft habe, dass alles was ich beginne perfekt werden soll und wenn ich weiß, dass ich für etwas nicht genügend Zeit habe um es „perfekt“ zu machen, dann lass ich es lieber gleich bleiben). Aber ich denke mein Hauptproblem ist, dass die Lehrpersonen und meine Mitschüler mich und meine Denkweise nicht verstehen - und umgekehrt… (s.u.)
…und mein größter Wunsch war (-auch nach
wie vor ist-) ins Ausland zu gehen.
Was ist dort denn - deiner Meinung nach - besser als hier?
Besser ist, dass ich etwas erlebe, etwas neues, ungewohntes. Dass ich viele neue Erfahrungen mache; Lebenserfahrungen (mir ist bewusst, dass diese nicht immer positiv sein werden.)
Allerdings hatte ich
damals auch gehofft, dass in der Oberstufe alles besser wird.
Wurde es aber nicht.
Was genau ist denn schlecht?
Wie gesagt… dass ich niemanden und niemand mich versteht.
Dass es in der Schule eigentlich darum geht (jedenfalls meinen Erfahrungen nach) dass man glaubt, akzeptiert und hinnimmt.
Man soll Matheformeln akzeptieren und auswendig lernen, man soll hinnehmen und glauben, dass der Körper aus vielen kleinen Zellen besteht, die jeweils „halt alle so kleine Dinger haben, die lebensnotwendig sind“ und deren Namen auswendig lernen. Man soll Texte lesen von Autoren und den Inhalt widergeben und glauben, ohne sich eigene Gedanken darüber zu machen. - das ist meiner Meinung nach aber das Gegenteil von lernen. Und wenn man dann mal seine eigene Meinung zu etwas äußerst oder beispielsweise eine Theorie anzweifelt (wozu ich desöfteren neige) interessiert es niemanden oder hat sogar negative Auswirkungen auf die Noten.
Worum es heutzutage geht ist, dass die Menschen in die Schule gehen, um zu glauben, sich anzupassen und unterzuordnen. Eigenes Denken ist dabei nicht mehr gefragt. Das mich das stört verstehen die meisten aber nicht und deshalb „ecke ich öfters an“ mit meinen Meinungen und der teilweisen Verweigerung dieses Systems.
Und jeden Tag träume ich davon, irgendwo anders zu sein… im
Ausland,weg von meiner gewohnten Umgebung. Wo ich endlich mal
wirklich was erleben und lernen kann.
Ist also Langeweile dein Problem?
Pass auf, dass du dir nicht zuviele Illusionen darüber machst,
wie toll alles im Ausland ist. Dann könntest du ganz hart auf
dem Boden der Realität aufschlagen.
Ja, Langeweile in sofern, dass mich die Gewohnheit langweilt. Dass ich schon zulange in dieser einen Stadt, mit dieser einen Familie, in dieser einen Schule lebe.
Das einzige was ich mir von einem Auslandsaufenthalt erwarte ist, dass ich etwas Ungewohntes und neues erlebe und dabei sowohl positive als auch negative Erfahrungen mache.
Was ist denn jetzt sch*** am Schulsystem?
s.o.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich will weg hier!
Wegrennen ist selten eine Lösung!
In dem Fall meiner Meinung nach schon.
Alternativ könntest du eine Ausbildung machen und danach das
Abitur, evtl. auf dem zweiten Bildungsweg. Je nachdem, was du
mal studieren willst, könnte sie in diesem Bereich sein,
sodass du schon Berufserfahrung erwirbst. Das ist kein
Nachteil im Studium (ich hab das so ähnlich gemacht).
Da ich viele verschiedene Interessen, aber keine konkrete Vorstellung habe, was ich mal studieren möchte käme das für mich im Moment nicht in Frage.
was ich leider muss, weil
ich mein Abitur brauche, weil ich studieren will…
Das ist eine problematische Einstellung. Du solltest es auch
wollen. Und du solltest dir Gedanken darüber machen, ob dir
das, was dir an der Schule schon nicht gefällt, im Studium
nicht noch viel mehr Probleme bereiten wird.
Im Studium hat man (korrigiert mich, falls das falsch ist) beispielsweise 2 Fächer auf die man sich konzentriert und die man dann tiefgründig und ausführlich erlernt, während man in der Schule 10-11 Fächer hat, die man unter großem Zeitdruck nur ganz grob und oberflächlich bespricht. Da ist man noch nicht mal richtig in der Thematik drin und bricht schon wieder ab um zum nächsten Thema überzugehen. Aber das gibt für mich keinen Sinn, weil bei mir nichts davon hängen bleibt, weil wir nie die Hintergründe und Zusammenhänge besprechen.
LiebeGrüßeFlaschenpost
Grüße zurück.