Autarke Solarsysteme

Hallo! Wir bewohnen einen alten Dreiseiten-Hof und da die Wohnfläche sehr lang aber nicht hoch ist, haben wir einen satten Energieverbrauch. Ich würde jetzt gern mal wissen, ob sich für uns autarke Solaranlagen lohnen. Wir haben viel Dachfläche und der Wohnbereich ist in zwei Wohnungen aufgeteilt. Meine Vorstellung waren mehrere kleine Systeme. Autark deswegen, weil wir keine Anlage finanzieren wollen, die ins gesamte Stromnetz einspeist und sich in 5 Mio. Jahren (:smile:) erst rentiert, sondern so nach und nach umrüsten. Macht die Idee Sinn oder ist das doch eher eine Lösung für den Campingbus? Google gibt zwar viel her an Anbietern, aber die geben auf den ersten Blick wenig Informatives heraus. Also, über entscheidende Hinweise würde ich mich sehr freuen.

photovoltaike Grüße

Moien

Meine Vorstellung waren mehrere kleine Systeme.
Autark deswegen, weil wir keine Anlage finanzieren wollen, die
ins gesamte Stromnetz einspeist und sich in 5 Mio. Jahren
(:smile:) erst rentiert, sondern so nach und nach umrüsten.

Das wird so nix.

Strom aus Sonne rechnet sich nur wenn man die Einspeisevergütung mit einbezieht. Ohne diese Festpreise kommt man auf keinen grünen Zweig, egal wie klein das System ist.

Ich würde so oder so eher an Solarthermie denken. Ihr verbraucht ja relativ viel Wärme aber nicht wirklich mehr Strom als andere.

cu

Hallo Kopfnuss,

Photovoltaik rechnet sich nur, wenn Du den Strom in das Netz einspeist, weil Du dann wenigstens doppelt so viel für den eingespeisten Strom vergütet bekommst, als Du selbst für entnommenen Strom bezahlen musst.

Da Du aber Wärme brauchst, solltest Du nicht Photovoltaik, sondern Solarthermie in Betracht ziehen. Der Wirkungsgrad von Photovoltaik liegt bei grob 15%, während Solarthermie 90% erreicht. Es wäre also unsinnig, mit 15% Wirkungsgrad Strom zu erzeugen um daraus Wärme zu machen, wenn Du direkt 90% Wärme erzeugen kannst. Bei Photovoltaik verwendet man unbedingt die billigsten Kollektoren. Wenn Du mit Billigkollektoren 85% Wirkunsgrad hast und mit Hochleistungskollektoren evtl 93%, der Preisunterschied aber gegen unendlich geht, dann ist hier eignetlich alles klar. Gegen unendlich deshalb, weil es Kollektoren gibt, deren Preis etwa so hoch ist wie die staatliche Förderung. Davon kannst Du also einfach ein paar mehr aufs Dach packen, sie kosten Dich ja nichts. Allerdings darf der Preis der Nachfolgeanlage nicht unterschätzt werden. Für Heizung kann der Pufferspeicher nicht groß genug sein. Es gibt eine Referenzanlage von SoliFer mit einem 18.000 Liter Speicher als Treppenhauskern in der Mitte eines Einfamilienhauses. Bei dieser Anlage ist für ganz kalte Tage noch ein Kamin im Wohnzimmer zum Zuheizen vorhanden, sonst keine weitere Heizung. Eine solche Anlage ist nicht billig, aber wohin die Energiekosten sich mal entwickeln steht in den Sternen.
Ich empfehle Dir, mal bei SoliFer nachzufragen, das sind die Experten auf dem Gebiet.
Alternativ geht auch eine Wärmepumpe, lohnt sich aber NUR mit Tiefenbohrung oder Saug- und Schluckbrunnen UND wenn es KEINE Heizkörper sondern NUR Fussbodenheizung gibt. Luft-Luft-Wärmepumpen oder Anlagen mit 1,5m tiefen Erdkollektoren haben zu schlechte Leistungszahlen und verbrauchen damit zu viel Strom.

Gruß
schubtil

Hi,
satter Energieverbrauch?
Strom? Wärme?

Also Strom das glaub ich nicht, das lässt sich über günstiger durch Sparmaßnahmen (nicht Komfortverzicht) erreichen.
Einen nicht satten Stromverbrauch kann man sehr wohl über Photovoltaik abdecken.

Aber vermutlich brauchst du viel Wärme beim Dreiseithof.
Je nach Standort kann es natürlich sein daß gerade im Winter, Kollektoren nichts nenneswertes leisten.
Sei es wegen der geringen Sonneneinstrahlung oder der Schneedecke.

Also bliebe nur ein großer Wärmespeicher zum Durchpuffern, verbunden mit einer guten Isolation, was aber vermutlich gerade bei einem alten Objekt, soferne man dessen Charakter nicht zerstören will kaum möglich ist.
Auch die Investitionskosten und die Baustelle wären abschreckend.

Was Vernünftig erscheint wäre co2 neutrale Kraft Wärme Kopplung.
hier gibts im wesentlichen 2 Möglichkeiten.

Erstere: Pflanzenöl - Verbrennungsmotor für Strom Kühlung zum Heizen.

Vorteil geringe Kosten - Nachteil, geringe Serviceintervalle (Lebensdauer) und keine so Schadstoffarme Verbrennung.

Zweite:
Pellets - Stirling für Strom Kühlung zum Heizen.

Vorteil- lange Serviceintervalle, lange Lebensdauer, sehr saubere Verbrennung, Laufruhe- leiser als Motor mit innerer Verbrennung
Kostenneutral im Betrieb, da Brennstoff und Betriebskosten aus der einspeisevergütung finaziert werden.
Nachteil- mittlere Investition (teurer als BHKW-Pflanzenöl) aber billiger als Solaranlage mit Isolation und Megapuffer.
Teilweise sehr neue Technik (2 alte Techniken neu kombiniert)

Es ist allerdings darauf zu achten daß der Stromanteil ca.25 % oder mehr ausmacht, damit sich der Brennstoffkauf aus dem Stromverkauf finanziert.
Also nicht ein Nachgerüsteter zB.:10 KW Pelletskessel mit den 1KW -Stirlingmodulen, das geht sich nicht aus.
Für den Sommer kann die Anlage durch eine relativ kleine Solaranlage ergänzt werden.

OL

Bei Photovoltaik verwendet man unbedingt die

billigsten Kollektoren.

HI,
??? ich nehm an du hast dich verschrieben.
OL

Hallo Kopfnuss,

Wir bewohnen einen alten Dreiseiten-Hof und da die
Wohnfläche sehr lang aber nicht hoch ist, haben wir einen
satten Energieverbrauch.

ich vermute mal, Du meinst jetzt Heizenergie.

Ich würde jetzt gern mal wissen, ob
sich für uns autarke Solaranlagen lohnen.

Solarthermik oder Photovoltaik?

Wir haben viel
Dachfläche

Das ist erst mal von nachrangigem Interesse. Wichtig ist, wieviel Dachfläche geeignet ist.
Wichtig ist die Ausrichtung. Ideal ist Südausrichtung-
Dann auch die Dachneigung
Und auch die Höhe, denn wenn die Dachfläche beschattet wird, geht der Wirkungsgrad schnell in den Keller.

Meine Vorstellung waren mehrere kleine Systeme.

Warum?

Autark deswegen, weil wir keine Anlage finanzieren wollen, die
ins gesamte Stromnetz einspeist und sich in 5 Mio. Jahren
(:smile:) erst rentiert,

Wenn Du bei einer Photovoltaikanlage nicht einspeist, rentiert sie sich auch in 10 Mio Jahren nicht.

Mein Tip:
Laß einen Energieberater ins Haus kommen, der sich die Sitution vor Ort anschaut und arbeite mit ihm eine Lösung aus, die ihr finanzieren könnt und die praktikabel ist.

Gandalf

Hallo Offline,

Bei Photovoltaik verwendet man unbedingt die

billigsten Kollektoren.

??? ich nehm an du hast dich verschrieben.

Ja, ich habe mich verschrieben, ich meine bei Solarthermie, nicht bei Photovoltaik!
Danke für den Hinweis.

Gruß
schubtil

Hallo Kopfnuss,

Bei Photovoltaik verwendet man unbedingt die
billigsten Kollektoren. Wenn Du mit Billigkollektoren 85%
Wirkunsgrad hast und mit Hochleistungskollektoren evtl 93%,
der Preisunterschied aber gegen unendlich geht, dann ist hier
eignetlich alles klar. Gegen unendlich deshalb, weil es
Kollektoren gibt, deren Preis etwa so hoch ist wie die
staatliche Förderung. Davon kannst Du also einfach ein paar
mehr aufs Dach packen, sie kosten Dich ja nichts.

da habe ich auch schon anderes gehört. Die von dir angegebenen Wirkungsgrade gelten wohl im Sommer. Im Winter gehen sie deutlich zurück. Und zwar bei billigen Flachkollektoren viel stärker als bei Vakuumflachkollektoren oder bei Röhrenkollektoren.
Aber gerade der Winter ist interessant (im Sommer ist die Anlage sowieso vielfach überdimensioniert).
Wenn aber im Winter der WG von billigen Koll. gegen null geht, Röhren aber wenigstens noch 20% haben, kann ich mir soviel flache aufs Dach machen wie ich will. Null mal x bleibt null. Wenn also selbst aus einer großen Fläche mit FK kaum noch was rauskommt, liefern die RK unter den gleichen Bedingungen zumindest noch einen gewissen Anteil an Energie.

Gruß, Niels

Hallo Niels,

Wirkungsgrade gelten wohl im Sommer. Im Winter gehen sie
deutlich zurück. Und zwar bei billigen Flachkollektoren viel
stärker als bei Vakuumflachkollektoren oder bei
Röhrenkollektoren.

da hast Du nicht ganz unrecht. Der Mehrpreis von Röhrenkollektoren bringt aber die Mehrleistung nicht. Die Dinger sind so teuer, da kann man die Mehr-Energie gegenüber Billigkollektoren auch mit Strom aus der Steckdose erzeugen. Es gibt dazu eine Wissenschaftliche Arbeit, die der jetzige Chef von SoliFer vor der Firmengründung an einer Uni durchgeführt hat. Das Ergebnis war eindeutig: billigste Flachkollektoren, sonst nix. Aber um dort wirklich die optimale Variante für ein konkretes Gebäude zu finden, ist es am besten, so einen Experten mal vor Ort kommen zu lassen. Übrigens werden die von SoliFer verwendeten Billigkollektoren komplett in Deutschland hergestellt. Die Auszeichnungen, die die Firma bekommen hat sprechen für sich, zumal auch eine Auszeichnung von Bund der Energieverbraucher dabei ist:
http://www.solifer.de/3/31/auszeichnungen.html

Gruß
schubtil

Hi, dem kann ich mich einerseits nur anschliesen,
andererseits darf man im Winter nicht von allzuhohen Erwartungen ausgehen.
Es sei den man hat ein Passivhaus und benötigt nur geringste Energiemengen, und benötigt dadurch keine Zusatzheizung.
Wenn man aber ohnehin eine Heizung aus Co2 neutraler Verbrennung einplanen muß, spielt der relativ geringe Ertrag aus den Mehrkosten einer teuren Solaranlage kaum eine Rolle.
Der Preisunterschied zwischen robusten Flachkollektoren und Vakuumröhren ist doch erheblich, da kann man auf Jahrzehnte jährlich eine Tonne Pellets (5MWh) dazukaufen.

Was liefert der m2 Vakuum am Tag von Dezember bis Jänner also an 120 Tagen davon fallen je nach Gegend ca. 60 Tage wegen absolutem Schlechtwetter aus?
4 Stunden mal 60 ergibt 240 Stunden mal 200W ergibt 48 KW mal 10m2 ergibt 480KW.
Vielleicht schafft er auch 400-500 W pro m2
aber dann benötigen die 10 m2 Röhrenkollektoren auch noch 5 Jahre um 1 Tonne Pellets wettzumachen.
In den Monaten davor, Oktober November April Mai, haben billige Flachkollektoren auch ordentlich Leistung.
Was mich aber an den Vakuumröhren vor 15-10 Jahren geschreckt hat, war die enorme Anzahl an Defekten und am Preis; ob sich das wirklich verbessert hat?

OL

Hallo,
schaut auch mal in Richtung Sunmachine, Dachs und andere BHKW.
Wenn Ihr viel Werme braucht, die Geraete also nicht zu gross fuer Euch sind, koenntet ihr wegen des Stromverkaufs eventuell guenstig heizen.
Gruss Helmut

Hi,
ja Sunmachine ist auch mein Favorit (siehe unten)
da wirds ja in einem halben Jahr genügend Erfahrungsberichte geben, da ja jetzt die Auslieferung der ersten Serie beginnt.
OL

DANKE EUCH ALLEN
für eure Artikel. Ich werde alles berücksichtigen und eure Hinweise mit einbeziehen. Auch den mit dem Energieberater. Vielleicht finde ich einen, der ebenfalls autark ist :smile:)).

Liebe Grüß

Energieberater

Auch den mit dem Energieberater.
Vielleicht finde ich einen, der ebenfalls autark ist :smile:)).

Hi,
geh zu maps.google und gib in die Suchleiste Deinen Ort und Energieberater ein, dann hast Du schon mal welche zum Nachfragen ob sie unabhaengig arbeiten.
Gruss Helmut

Moin Kopfnuss,

Vielleicht finde ich einen, der ebenfalls autark ist :smile:)).

viele Städte und Gemeinden bieten über ihre Bürger- oder Umweltämter Umweltberater an.

Gandalf