Auto an Straßenhändler verkaufen - Ablaufplan

Hallo liebe Wissenden,

mein altes Auto ist kaputt. Der Yaris wurde schon vor 3 Jahren nach nem Auffahrunfall vom Gutachter geschätzt: Wiederbeschaffungswert 650 €, Restwerst: 200 €. Jetzt wurde ihm die Stoßstange abgefahren und er käme vermutlich nicht ohne 1600 € Investition durch den TÜV (meint die Werkstatt des Vertrauens). Ich will ihn also loswerden. Aber bei Autoscout reinstellen, oder zum klassich-deutschen Gebrauchtfahrzeughändler bringen scheint mir wenig sinnvoll.
Jetzt bekommt man ja in Berlin ständig diese „Ich-kaufe-Dein-Auto“-Karten angesteckt. Und ich bin guter Dinge, dass ich von diesen „Straßenhändlern“ bestimmt so 500 € noch bekommen kann. Besser als nix. Hat jemand Erfahrung, wie ich den Verkauf am Professionellsten durchziehe?

  1. Ich würde meinen eigenen Kaufvertrag aufsetzen und nicht den Vordruck des Händlers unterschreiben, weil ich dann sicher sein kann, dass da keine Falle für mich drin ist.
  2. In Berlin muss man derzeit scheinbar gut 1,5 Wochen auf einen Termin warten, um ein Auto ab- oder anzumelden. Sollte ich das Fahrzeug vorher selber abmelden? (Aber dann darf es ja nicht mehr auf der Straße stehen? Oder sollte ich beim Verkauf, wenn der Händler das Auto verlädt die Nummernschilder mitnehmen, um es zeitnah abzumelden? Oder kann ich das getrost dem Händler überlassen, wenn ich den Kaufvertrag habe?

Sollte ich irgendwas spezielles beachten?

Beste Grüße und vielen Dank
Zwergenbrot

Ich habe auch kürzlich erst meine altes Auto verkauft und einen eigenen Kaufvertrag ausgefüllt. Im Web gibt es ja genug. Die Nummernschilder würde ich abmachen wenn du dem Händler das Auto übergibst, die brauchst du ja zum abmelden eh weil sie entwertet werden. Zumindestens ist das bei uns in Bayern so :slight_smile: Vergiß auch nicht die Versicherung zu benachrichtigen wenn das Auto abmeldet ist. Zwecks der KFZ-Steuer bekommt die zuständige Behörde automatisch die Info.

Grüße

Nicht erst wenn das Auto abgemeldet ist bei diesen Wartezeiten in Berlin sondern sofort wenn Das KFZ in den Besitz des Händlers übergegangen ist! ramses90

1 Like

Hallo Zwergenbrot,

ich würde meherere von diesen Visitenkartenhändlern kontakten bzw. bei denen vorbei fahren. Wenn ihr handelseinig seid, dann macht ihr den Kaufvertrag fertig und legt die Übergabe ein paar Tage später fest. Dann kannst Du in Ruhe zu irgend einer Zulassungsstelle fahren. Wenn direkt in Berlin selbst das Abmelden so lange dauert, dann kannst Du das auch im Umland machen. Oder Du fragst bei den Schilderläden, ob sie einen Zulassungsservice haben und für Dich das innerhalb einer vernünftigen Wartezeit für einen kleinen Aufpreis erledigen können. Mit dem abgemeldeten Fahrzeug darfst Du am selben Tag auf direktem Weg zum Händler fahren.

Welchen Kaufvertrag ihr nehmt, ist eigentlich egal. Beim Ankauf wüsste ich keine Tricks.

Wichtig ist, das Fahrzeug nicht zugelassen zu übergeben, egal was der Händler verspricht oder was im Kaufvertrag steht. Zugegeben, die meisten dieser Händler dürfen sich gar nichts erlauben, da sie einen Ruf zu verlieren haben. Aber drauf wetten möchte ich da nicht.

Versicherung und Zoll (der seit ein paar Jahren für die KFZ-Steuer zuständig ist) bekommen automatisch Bescheid. Man kann höchstens der Versicherung ein paar Tage später Bescheid geben, wenn nicht gleich ein neues Fahrzeug zugelassen wird (oder dieses woanders versichert wird), dass der Vertrag endabgerechnet wird. Wobei ich nicht weiß, ob es heutzutage überhaupt noch Versicherer gibt, die damit warten.

Viel Erfolg dabei
Guido

Das vergiss mal schnell wieder. Die sind nicht doof, sondern mit allen Wassern gewaschen. Uralter Kleinwagen mit zwei Unfallschäden. Kannst froh sein, wenn den dir irgendeiner noch abnimmt. Ich weiß übrigens, wovon ich rede, arbeite in einem Autohaus und habe öfters mit den Gesellen zu tun.
Ansonsten ist das Wichtigste, den Wagen abgemeldet zu verkaufen. Lass dich nicht auf irgendwelche Versprechungen ein!

Data

Hallo Zwergenbrot:
NIE zugelassen an Straßenhändler (oder auch andere!) verkaufen auch mit Kaufvertrag nicht (den haben die Straßenhändler auf Nachfrage oft im Gepäck!). Habe vor ein paar Jahren ein Auto zum Glück mit Kaufvertrag und darin eingetragenen Daten aus dem deutschen Perso des Käufers verkauft. Der hat ein paar Bußgelder eingefahren (das erste zwei Stunden nach Kauf, der zum Glück mit Uhrzeit dokumentiert war) und Tankbetrug (ich bekam Post von Staatsanwalt…).
Wegen der Daten konnte ich das Auto bei der Zulassungsstelle verkauft melden und meine Steuerpflicht endete nach Aktenkundigkeit (die wegen Pennens einer Bearbeiterin erst nach drei Monaten eintrat!).
Schwieriger war es mit der Versicherung, da das Auto nicht abgemeldet wurde. Das Auto fährt vielleicht immer noch mit meinen Kennzeichen in Polen rum (wurde dort zuletzt polizeilich gesichtet). Das ist vermeidbarer Riesenstress (mit Polizei, in meinem Fall Staatsanwalt, Bußgeldbehörden und so) und kostet erstens viel Nerven und so und auch mehr Geld als die 200 € die du vermutlich auch nicht für deine Möhre kriegen kannst.
Abmelden kann man mittlerweile oft auch online (zumindest in der Provinz in B-W, ob das in der Hauptstadt auch schon geht…)! Dann musst du keine Wochen warten.
Grüße aus der Süddeutschen Wallachei,
ynot

du kannst ein KFZ nicht ohne Papiere abmelden, deshalb kannst du es nicht verkaufen und danach abmelden, das macht kein Straßenhändler mit! Da nützt auch das Mitnehmen der Nummernschilder nichts, das gibt nur Bürokratiechaos!