Frage an den Threadersteller: Was hat der praktische Test nun ergeben? Viele der gegebenen Antworten beinhalten leider keine fundierte Antwort auf die gestellte Frage. Darauf möchte ich an dieser Stelle nicht näher eingehen, es sei denn ich werde explizit danach gefragt. (Frage: Darf man hier bei wer-weiss-was weiterhin externe Links posten? War lange nicht mehr hier. Falls ja, würde ich mich in diesem Falle gerne dieser Hilfen bedienen).
Dennoch kann es ja durchaus sein, dass die Frage in dieser oder ähnlicher Form nochmal aktuell wird, daher hier meine Antwort auf die Frage:
Ja, es ist bedingt möglich, mit diesem Ladebooster eine Batterie bedingt (wieder)-aufzuladen, allerdings versteckt sich in der - relativ guten Betriebsanleitung des Ladeboosters - ein gravierender Fehler, welcher hier auch schon bemängelt wurde. Die Hersteller gehen davon aus, dass in jedem Fahrzeug eine Dauerplus-Schaltung anliegt und empfehlen daher die komfortable Aufladung über den innenliegenden 12Volt-Anschluss. Mag sein dass dies in den USA (erster genannter Service-Anlaufpunkt und somit vermutlich Sitz des Herstellers) der Standard ist - für in Deutschland verkaufte Fahrzeuge ist es das jedoch nicht.
Mit einem einfachem Test findet man heraus, ob das Fahrzeug dafür geeignet ist: Man schließt einen Verbraucher an den im Fahrzeug liegenden 12Volt-Anschluss an und schaut ob dieser auch dann funktioniert, wenn die Zündung aus ist. Tut er das, kann das aufladen darüber erfolgen (anderenfalls natürlich nicht!) Genauso verhält es sich übrigens mit den kleinen Solarpaneelen, die man sich als Wenigfahrer hinter die Scheibe legt und die die Entladung der Starterbatterie bremsen sollen. Bei Autos ohne Dauerplus-Schaltung ist das dann rausgeschmissenes Geld. (Es gibt auch Autos mit Misch-Schaltungen, also ein im Fahrzeug verbauter 12Volt Anschluss funktioniert aus praktischen Erwägungen ohne Zündung - zum Beispiel im Kofferaum - der andere nicht.)
Hat das Fahrzeug keinen Dauerplus-12Volt Anschluss zu bieten, kann man den üblichen Weg nehmen, den man auch nehmen würde um das Fahrzeug mithilfe des Boosters zu starten.
Was bedeutet nun „bedingt aufladen“?
Im Ladebooster befindet sich vermutlich eine kleine 12 Volt Gelbatterie, wie sie auch in Rasentraktoren oder Motorrollern Verwendung findet. Durch eine Parallelschaltung der beiden Batterien gleichen sich die beiden Batterien Ladungs- bzw. spannungsmäßig an: Während sich die vollere des Boosters langsam entlädt, wird die Fahrzeugbatterie ein Stück weit geladen. Dabei braucht man aber keine Angst vor einer Schädigung einer der beiden Batterien haben - keine der beiden wird sich „vampirisch“ über die andere hermachen und ihr das Lebenslicht ausblasen. Sie werden sich lediglich im Ladezustand angleichen. Wie lange das dauert, kann hier nicht gesagt werden. Das hängt von zu vielen Faktoren ab. Einfach ausprobieren. Meine Empfehlung: nach einer Stunde den Booster mal abklemmen, paar Minuten „sammeln/erholen“ lassen und den Selbsttest starten, gucken ob das Gerät noch Einsatzbereitschaft signalisiert.
Ein (längeres) Wort noch zu den erwähnten Batteriekapazitäten Fahrzeug versus Ladebooster: Für neue Batterien mag die Differenz sicher stimmen. Aber bei älteren Fahrzeugbatterien: Es ist kaum zu glauben, wie wenig Kapazität gleichmäßig abgenutzte Starterbatterien aufgrund unweigerlich eintretender Sulfatierung bei mangelnder Wartung manchmal nur noch haben. Das können beispielsweise nur noch 10% des ehemals aufgedruckten Wertes sein und das Auto springt trotzdem noch klaglos an, wenn es täglich genutzt - und entsprechend immer wieder zumindest teilweise aufgeladen wird. Daher sind so pauschale Aussagen: „Mit einer 10 Ampere-Batterie kann man keine 60 Ampere-Batterie aufladen“ immer mit Vorsicht zu betrachten. Aber an dieser Stelle breche ich jetzt wirklich mal ab, bin schon viel zu weit abgeschweift
Grüße, Torsten