Hallo,
habe im Juni 2016 ein eineinhalb Jahre altes Auto bei einem Vertragshändler gekauft. Das Fahrzeug stand schon einige Monate auf dem Hof. Eine Probefahrt war nicht möglich, da die Batterie tiefenentladen war. Da das Autohaus rund 200km entfernt war, fuhr ich ein baugleiches Fahrzeug - dessen Batterie in Ordnung war - probe.
Ich entschloss mich, das Fahrzeug (das mit der tiefenentladenen Batterie) zu kaufen. Es wurde mir versichert, dass „natürlich eine neue Batterie eingebaut wird“.
Das Fahrzeug fuhr ohne Probleme. Nach 3-4 Wochen ging die Start-Stop-Automatik nicht mehr. Da diese Eigenschaft für mich nicht so relevant ist und das Auto ohne Probleme fuhr, ging ich auch nicht in die Werkstatt.
Im März 2017 war die erste Inspektion fällig. Ich ging zum Vertragshändler bei uns um die Ecke. Auf die Frage, ob es Probleme gäbe, antwortete ich nur, dass die Start-Stop-Automatik nicht funktioniert. Nach der Inspektion ging die Start-Stop-Automatik wieder - für ca. 1 Woche. Das Autohaus hat die Batterie aufgeladen. Das ist auch so dokumentiert.
Da ich - wie geschrieben - kein großen Wert auf die Start-Stop-Automatik lege, war mir das relativ egal, da das Auto fuhr und auch ohne Probleme ansprang.
Jetzt war ich wieder zur Inspektion. Selbes Prozedere: Gibt es Probleme? Ja, wieder/immernoch die Start-Stop Automatik…
Während der Inspektion bekam ich einen Anruf, die Batterie müsste ausgetauscht werden. Neue Batterie: 300,-- EUR. Ich: wenn es notwendig ist, klar.
Bei Nachfrage stellte sich heraus, dass damals beim Kauf keine neue Batterie eingebaut wurde .
Jetzt endlich zu meiner Frage: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die damalige Tiefenentladung damit zusammenhängt? Kann es sein, dass das Auto keine Probleme in Bezug auf die Batterie zeigte (anspringen, Licht o. ä.), aber die Start-Stop-Automatik nicht funktioniert.
Ich fahre keine Kurzstrecken. Meine zwei vorhergehenden Fahrzeuge waren vom selben Hersteller und ich hatte jeweils 5 Jahre keinerlei Probleme bzgl. der Batterie.
Hat eine tiefenentladene Batterie immer einen „Schlag weg“?
Ich wollte mich vorab informieren, bevor ich im Autohaus anrufe. Im Kaufvertrag wurde nichts bzgl. der „neuen Batterie“ erwähnt. Ich kann aber nachweisen, dass das Fahrzeug monatellang auf dem Hof stand und meine Frau kann die Aussage des Verkäufers („natürlich wird eine neue Batterie eingebaut“) bezeugen.
Jetzt ist der Text doch etwas lang geworden, hoffe allerdings auf ein paar Einschätzungen.
Viele Grüße
Pitufino
Moin, eine tatsächlich tiefentladene Batterie ist eigentlich hinüber. Möglicherweise hat der Händler keine neue, sondern lediglich andere Batterie eingebaut. Ich weiss nicht, wie das bei Dir technisch gelöst ist, ich habe für die Start/Stop eine zusätzliche Stützbatterie eingebaut, diese verhindert solche Sachen wie Licht und Radio aus beim starten, falls die Hauptbatterie schlapp ist. Wenn die down ist, geht S/S auch nicht mehr, wird allerdings als Fehler im Display gemeldet als „Störung Back Up Batterie“
Gruss Goetz
Hallo!
Es ist durchaus möglich, daß eine Batterie „normal“ funktioniert, aber nicht mehr für Start/Stop geeignet ist.
So eine Batterie muß das Auto nicht nur andauernd starten, also ein Vielfaches der Startvorgänge eines Alten Autos überstehen, sie muß dazwischen auch immer wieder in kürzester Zeit aufgeladen werden, denn die Startvorgänge kommen ja in der Stadt im Minutentakt, oder gar noch schneller. Dazu muß die Batterie kraftvoller sein, man will keine 3 Sekunden warten, bis der Motor an ist. Diese Anforderungen führen auch zu dem hohen Preis, der bei alten Autos eher um die 100€ liegt.
Stell dir vor, das Laden funktioniert nicht mehr so schnell. Dann sollte man besser kein Start/Stop machen, aber die gesamte Fahrt reicht zum einmaligen Laden aus. Dann funktioniert die Batterie immernoch wie eine ganz normale Autobatterie. Das Auto erkennt das, und benimmt sich entsprechend.
Durch eine Tiefentladung verliert eine Batterie an Kapazität, aber auch an „Kraft“, bzw umgekehrt Ladefähigkeit. Wie groß der Verlust ist, hängt auch davon ab, wie tief die Batterie tatsächlich entladen wurde.
In der Werktstatt wurde sie vom Ladegerät einmal „durchmassiert“, und war dann wieder für ne Woche fit. Auch ist es so, daß das Auto den Batteriezustand überwacht und speichert. Einige wenige, leichte Schwächen sind noch kein Grund, ne defekte Batterie anzunehmen. In der Werkstatt wird der Speicher gelöscht, und dann akzeptiert das Auto die Batterie wieder für ein paar Tage.
Also ja, eine Tiefentladung kann deine Probleme verursachen!
Interessant wird jetzt, was du jetzt noch mit dem Händler machen kannst. Der wird sagen „gekauf wie gesehen“, und im Vertrag steht auch nichts bezüglich Batterie. Und mit deiner Zeugin teilst du dir das Bett, die hat also nicht so viel Gewicht. (öhm…)
die Batterie wäre schon damals nicht mehr „zu retten“ gewesen um die Start-Stop zu bedienen.
Ist es ein Ford?
Ich würde davon ausgehen dass nach fast 2 Jahren da nix mehr so einfach geht bezüglich Gewährleistung, zumal ja auch die Beweislastumkehr schon lange eingetreten ist.
NB: mein Sohn hat im Januar 2015 einen Focus bekommen, stand auch einige Monate und die Batterie war auch platt, das äußerte sich genau in dem Symptom des nicht funktionierenden Start-Stop, nur war es mir damals nicht egal und ich hab den Händler ne Neue einbauen lassen…seit dem war alles gut.
Eine tiefentladene Batterie ist immer geschädigt. Auch wenn sie nur 1 Tag leer war. Bei Mercedes ist auf dem Minuspol das Herstellungsdatum eingestanzt (Woche/Jahr) Bei vielen Herstellern findet man aber nichts darüber.
Aber ohne Nachweis wirst du wohl nichts bekommen.