Hallo!
Je nachdem, wo dein Auto die Luftansaugung für die Gemischaufbereitung verbaut hat, reden wir bei normalen PKW von locker 40 cm „Wattiefe“. Ein SUV gerne auch mal etwas mehr (Ford Kuga: 45 cm).
Das Problem ist weniger der Auspuff (bei laufendem Motor), denn der Abgasdruck reicht für ein kurze Wasserdurchfahrt aus, um eine problematische Menge eindringenden Wassers ins Abgassystem zu verhindern.
Es geht darum, den Motor nicht über Ansaugung, Luftfilter und schließlich das Einspritzsystem (bzw. den Vergaser bei sehr alten Fahrzeugen) mit Wasser zu fluten, denn das führt mit großer Wahrscheinlichkeit zu einem Motorschaden. Dies kostet bei modernen Autos dann gerne mal 8-10 für einen neuen und 2-5 Kilobrüsselpeseten für einen gebrauchten Motor.
Ich war früher öfter in der 2. und 3. Welt, wo man mit Standardautos täglich Sachen anstellen musste, für die ein Europäer einen Vollblut-Geländewagen á la Toyota Landcruiser meinen würde zu benötigen. 50 cm tiefe Flussläufe waren mit einem Toyota Hi Ace (Minivan) kein Problem. Bei unserem Hyundai Terracan hatten wir die Luftansaugung mittels Anbau-Schnorchel nach oben gelegt, der Einlass befand sich dann auf ca. 1,5m Höhe an der A-Säule. Da war dann auch mal ein guter Meter Wassertiefe drin, wobei es dann ein wenig feucht wurde innen, denn die Türdichtungen sind dem Wasserdruck eine Flusses nicht 100%ig gewachsen gewesen.
Man lässt den Wagen dann halt mal ein paar Stunden offen in der Sonne stehen, dann ist der Teppich wieder trocken.
Wichtig: langsam fahren (Bugwelle!), aber nicht anhalten.
Das wichtigste waren übrigens ordentliche Reifen. Noch nicht einmal Allrad braucht man dann zwingend. Beim terracan hatte ich den AWD nur bei knietiefem Matsch im Dschungel zugeschaltet oder bei lockerem Sand mit Anhänger.
Bei einem normalen PKW mit Europa-Spezifikationen geht so etwas natürlich nicht ohne Weiteres, aber eine tiefe Pfütze bis ca. 30-50 cm, je nach Modell, zu durchfahren, ist kein Problem.
Im Zweifel vor der Durchfahrt einer überfluteten Unterführung: Hose aus und testen. Geht das Wasser bis zum Knie, lieber umdrehen.
Generell hält ein Auto weit mehr aus, als die mitteleuropäischen Autoeigentümer glauben. Regen, Schnee oder o.g. Wasserdurchfahrten schaden nichts.
Was ein Auto vorzeitig verschleißen lässt, sind Salz und nicht ausreichendes Warmfahren des Motors im Winter.
Zudem UV-Strahlung. Sie lässt Lacke und Kunststoffe altern. Wobei unser SUV seit 6 Jahren draußen steht und noch ohne erkennbare Alterungsspuren ist.
Außerdem sollte man in vernünftigen Intervallen die Öle und die Bremsflüssigkeit wechseln.
Ferner nicht auf Randsteine bolzen (Reifen und Fahrwerk altern dabei gewaltig oder nehmen gleich richtig Schaden), Kupplung beim Schalten ganz durchtreten, Gänge nicht „durchreißen“, bei Automatik mit dem Gasgeben warten bis der Gang eingelegt ist, Motoren moderat warm- und nach langen, schnellen Autobahnfahrten auch wieder kaltfahren.
Und noch ein, ungefragter, Rat: immer nur Autos kaufen, die man sich cash locker leisten kann. Dann stört auch der eine oder andere Kratzer nicht so sehr.
Unser Zweitwagen kostete weniger als ein Familienurlaub, ist gepflegt, sieht nett aus und über die Kosten die der Kleine verursacht, denke ich noch nicht einmal nach. Pro Monat investiere ich ca. 2 Stunden in Pflege und Durchsicht.
Die letzte Panne hatte ich übrigens vor 20 Jahren mit einem jungen Oberklassewagen.
Also: fahren und genießen, nicht stressen.