Autolisp für quereinsteiger

Liebe/-r Experte/-in,
Einige von Euch kenne ich bereits aus dem cad.de-forum: Seit knapp einem Jahr beschäftige ich mich intensiver mit Autolisp-programmierung, ich habe mir Axels (mapcar) Buch zugelegt und den halben Funktionskatalog (Kapittel 7-9) als Pdf-file, so wurschtel ich mich halt durch. Den klaren Durchbruch habe ich noch nicht geschafft. Da ich im Ausland sitze, muss mit Autocad (engl.vers) vorlieb nehmen. Was gut ist, auch um die Sprache zu trainieren. Allerdings als Neuling tut man sich ein bissel schwer, wenn man sich den Stoff auf Englisch reinziehen muss. Mich würde brennend interessieren, einmal wie du voran kommst bzw. wie du angefangen hast.
Ich lese viele Codeschnipsel im Forum, stelle Fragen, das ist bisher der beste Weg. Vielleicht hast du noch eine andere Inspiration für mich ?!

Gruss cadplayer

Hallo, was soll ich sagen …
vor vielen Jahren (vor der Entdeckung des Internets für die Allgemeinheit) habe ich mal Maschinenbau studiert. Zeichnen ging mit meinen Händen nicht, also habe ich angefangen mit AutoCAD zu zeichnen. Schließlich machte ich ein Praktikum in einer Firma, die Genius (eine Machinenbau-Applikation) im Einsatz hatten. Mit der war es unheimlich einfach irgendwelche Stahlbauprofile und Schrauben zu zeichnen. Das war mit dem blanken AutoCAD nicht möglich. In Kombination mit der latent vorhandenen Faulheit habe ich nach Wegen gesucht, die Vorzüge vom Genius im AutoCAD zu integrieren. Mit dem Handbuch für Benutzeranpassungen (AutoCAD 12) habe ich dann begonnen mittels AutoLISP mir die wichtigsten Funktionen des Genius nachzuprogrammieren (Studentenversionen gab es damals nicht).
So kam ich zur Programmierung. Allerdings hatte ich den Vorteil als Student ein nahezu unerschöpfliches Zeitkontingent zu besitzen. Das Erlernen neben dem Job wäre mir sicher nicht gelungen. Aber mit dem Grundstock des selbst vermittelten Wissens hatte ich später dann für den Job eine Basis auf der ich aufbauen konnte … mit Internetzugang war dann vieles auch deutlich einfacher. Es muss so etwa vor 8 Jahren gewesen sein, da habe ich dann mein Wissen nebenberuflich unter dem Label (defun - Lisp over night! auf dem Markt feilgeboten. Es kamen tatsächlich Projekte rein. Mit jeder Aufgabenstellung habe ich ein Stück dazugelernt - auch heute noch. Ich hatte auch recht bald Kontakt zu den bekannten Größen mapcar, Achim Dabrunz, Tom Berger … mit denen ich größere Projekte durchgezogen habe. Auch aus dieser Zusammenarbeit kamen sehr viele Anregungen und besonders Erleuchtungen. So richtig kapiert habe ich die Vorzüge erst aus dieser Zusammenarbeit.

Fazit: Ich bin 100%iger Autodidakt, habe viel Zeit gehabt und mich vor Aufgabenstellungen nie gescheut. Auch heute noch ist die F1-Taste mein bester Freund bzw. sehr häufig im Gebrauch - alternativ auch Google.

Zur Zeit bringe ich mir auf selben Weg die C#.Net Programmierung bei. Hier habe ich nun den Vorteil, dass ich einen Angestellten habe, der Informatik studiert hat, C# beherrscht und ich die AutoCAD-Innereien inzwischen beherrsche. So ist es mit einem Hilferuf über den Schreibtisch hinweg noch einfacher geworden.

Was kann ich dir raten? Im grunde nur: Bleib drann! Irgendwann kommt der Punkt, an dem du in AutoCAD-Strukturen denkst und du beim Suchen in der Hilfe oder über Google auch die richtigen Stichwörter parat hast. Dann ist das Programmieren nur noch eine Fleißarbeit. Aber bis dahin hat es bei mir auch fast 10 Jahre gedauert.

Genügt das?

Grüße Holger

Danke dir Holger, ja ermutigend zu wissen, dass es auch bei dir gedauert hat. Du sprichst es klar aus, „dran bleiben ist die Devise“. Ich bin absolut überzeugt, dass mit Autolisp „Berge versetzt“ werden können und froh, dass Profis wie du, einem dabei unterstützen.
Vielen Dank für deinen Kommentar.

/cp

Hallo Tenger,

meine ersten Kontakte mit AutoLISP liegen schon etliche (ca. 18) Jahre zurück. Meine Einstiegslektüre war „AutoLISP in AutoCAD 11“ von Jürg Schmidt / Eddy Schütz (tewi Verlag 1. Auflage 1991). Das wirst Du in dieser Form wohl kaum noch finden, (die Übungsbeispiele waren auf einer 5 1/4" Diskette beigelegt, könntest Du die heutzutage noch lesen?). Dieses Büchlein hatte mir einen guten Einstieg verschafft - und dann heißt es nur: learning by doing. Etliche weiterführende Literatur ist im Laufe der Zeit hinzugekommen, das meiste zugegebenermaßen in englisch. Zahlreiche Tutorials sind im Internet zu finden, auch im Bücherladen wirst Du leicht fündig, wenn Du was über LISP-Programmierung finden willst. Wie sehr Du Dich reinkniest mußt Du selbst entscheiden. Axel Zettlers Buch ist ebenfalls eine gute Wahl (insbes. weil deutsch) und - hier kann ich Dich bestätigen, guck Dir gute Beispielprogramme an, wie andere ihre (LISP-)Probleme gelöst haben. Man wird davon nicht dümmer …

Ich hab’ nun versucht, ein paar Antwortzeilen auf Deine sehr allgemein gehaltenen Frage zu formulieren. Besser wäre, wenn Du ein bestimmtes Problem nicht lösen kannst, Dich mit genau dieser Frage hier im Forum zu melden. Dann wird Dir sicherlich auch konkret geholfen werden.

Frdl. Grüße
cadder

Besten Dank, interessant deine Sicht zu lesen. Sicher „try and error“ ist auch dein Motto. Die Fragestellung ist absichtlich ganz plattonisch gestellt. Ich beabsichtige mehr Informationen darüber zu erhalten, wo bzw. mit welchen Hilfsmitteln ihr euch in Autolisp eingearbeitet habt. Von daher sind mir Buchtips, Internetforen usw. absolut wichtig. Mit Englisch sprichst du auch meine Schwäche an, aber mir ist auch klar, dass da gar kein Weg vorbei geht…
Gruss cp