Hallo, was soll ich sagen …
vor vielen Jahren (vor der Entdeckung des Internets für die Allgemeinheit) habe ich mal Maschinenbau studiert. Zeichnen ging mit meinen Händen nicht, also habe ich angefangen mit AutoCAD zu zeichnen. Schließlich machte ich ein Praktikum in einer Firma, die Genius (eine Machinenbau-Applikation) im Einsatz hatten. Mit der war es unheimlich einfach irgendwelche Stahlbauprofile und Schrauben zu zeichnen. Das war mit dem blanken AutoCAD nicht möglich. In Kombination mit der latent vorhandenen Faulheit habe ich nach Wegen gesucht, die Vorzüge vom Genius im AutoCAD zu integrieren. Mit dem Handbuch für Benutzeranpassungen (AutoCAD 12) habe ich dann begonnen mittels AutoLISP mir die wichtigsten Funktionen des Genius nachzuprogrammieren (Studentenversionen gab es damals nicht).
So kam ich zur Programmierung. Allerdings hatte ich den Vorteil als Student ein nahezu unerschöpfliches Zeitkontingent zu besitzen. Das Erlernen neben dem Job wäre mir sicher nicht gelungen. Aber mit dem Grundstock des selbst vermittelten Wissens hatte ich später dann für den Job eine Basis auf der ich aufbauen konnte … mit Internetzugang war dann vieles auch deutlich einfacher. Es muss so etwa vor 8 Jahren gewesen sein, da habe ich dann mein Wissen nebenberuflich unter dem Label (defun - Lisp over night! auf dem Markt feilgeboten. Es kamen tatsächlich Projekte rein. Mit jeder Aufgabenstellung habe ich ein Stück dazugelernt - auch heute noch. Ich hatte auch recht bald Kontakt zu den bekannten Größen mapcar, Achim Dabrunz, Tom Berger … mit denen ich größere Projekte durchgezogen habe. Auch aus dieser Zusammenarbeit kamen sehr viele Anregungen und besonders Erleuchtungen. So richtig kapiert habe ich die Vorzüge erst aus dieser Zusammenarbeit.
Fazit: Ich bin 100%iger Autodidakt, habe viel Zeit gehabt und mich vor Aufgabenstellungen nie gescheut. Auch heute noch ist die F1-Taste mein bester Freund bzw. sehr häufig im Gebrauch - alternativ auch Google.
Zur Zeit bringe ich mir auf selben Weg die C#.Net Programmierung bei. Hier habe ich nun den Vorteil, dass ich einen Angestellten habe, der Informatik studiert hat, C# beherrscht und ich die AutoCAD-Innereien inzwischen beherrsche. So ist es mit einem Hilferuf über den Schreibtisch hinweg noch einfacher geworden.
Was kann ich dir raten? Im grunde nur: Bleib drann! Irgendwann kommt der Punkt, an dem du in AutoCAD-Strukturen denkst und du beim Suchen in der Hilfe oder über Google auch die richtigen Stichwörter parat hast. Dann ist das Programmieren nur noch eine Fleißarbeit. Aber bis dahin hat es bei mir auch fast 10 Jahre gedauert.
Genügt das?
Grüße Holger