Meine Erfahrungen
Hi,
also so wie Du schreibst, ist ein Automaticgetriebe was für Dich. Ich war 2 Jahre lang mit einem unterwegs und es war super – Automaticfahrer haben immer eine Hand frei . Über die Funktionsweise bist Du ja jetzt schon informiert, das war aber gar nicht Deine Frage.
Ich möchte jetzt daher auch weniger auf den theoretischen Krimskrams eingehen, sondern Dir eher ein paar praktische Tipps geben. Den evtl. halben Liter Mehrverbrauch relativiert man auf längeren Strecken zumeist wieder. Das Argument mit dem GENERELLEN Mehrverbrauch gilt eigentlich nur für die älteren Autos mit 3 Gangautomat, bzw. für Amis.
Wenn Du einen Gebrauchten kaufst, mach auf jeden Fall eine Probefahrt mit kaltem Motor und beobachte das Getriebe genau.
Beliebter Trick: Der Händler drückt Dir 20 Euro in die Hand und schickt Dich zum Tanken an die nächste Tankstelle. Bis Du hinfährst und wieder runter hat sich das Getriebe so weit aufgewärmt, dass es gut funktioniert. Somit kann kaschiert werden, dass der Automat kalt nicht ganz hochschaltet – Du fährst auf die Autobahn und alles ist bestens.
Deswegen: Starte die Probefahrt mit kaltem Motor! Ein leichtes (!) Ruckeln beim Schalten ist normal. Auch dauert es kurz, bis die Fahrstufen (P, D, R usw.) drinnen sind, so ca. 1 sec. Ein leichtes Geräusch beim Einlegen ist auch normal. Es darf aber nix kleppern oder quietschen.
Mit aufwärmendem Motor sollten die Gangwechsel geschmeidiger werden, eigentlich sollte man kaum was merken (außer die Mühle hat 300.000 km drauf, dann ruckelt es nun mal ein wenig).
Wenn Du ca. 8 min gefahren bist und der Motor langsam die Betriebstemp. erreicht, dann mach mal einen Kickdown – Gas bis zum Boden durchtreten. Sollte alles mgl. direkt ablaufen und keine Schläge oä. machen. Beschleunige eine Weile. Geh wieder vom Gas und schau was er macht – wenn es einen dumpfen Schlag tut oder der Wagen sonst irgendwie seltsames veranstaltet, dann lass lieber die Finger davon.
Bremse dann wieder auf Null, dabei darf der Motor nicht röcheln, ausgehen oä. Mach auch – wenn mgl. eine Vollbremsung. Auch hier muss der Motor einwandfrei weiterlaufen.
Wenn der Wagen dies alles erfolgreich hinter sich gebracht hat, teste im Stand noch mal alle Fahrstufen durch.
Wenn alles passt – Test bestanden.
Ansonsten ist noch auf die Wartung zu achten: Möglichst dokumentiert (Scheckheft). Der Automat hat einen eigenen Ölmessstab. Die Flüssigkeit heißt ATF.
Achtung: Beim Messen d. ATF – Standes unbed. Anleitung lesen! Bei einigen Herstellern erfolgt dies bei warmem, laufendem Motor, bei anderen bei ausgeschaltenem Motor!
Zur Wartung: Ca. alle 40.000 km muss das ATF gewechselt und das Sieb gereinigt werden, aber hier variieren die Hersteller, also wieder: Bedienungsanleitung. Kosten tut das nicht allzu viel, lass es aber in der Werkstatt machen, selber ist zu riskant.
Wenn diese Wartungsintervalle eingehalten wurden, dann lebt so ein Automat locker 250.000 km und länger. Benz ist hier die erste Wahl – Audi schwächelt meiner Meinung etwas und von BMW hab ich keine Ahnung.
I.d.R. geht bei so einem Automat nichts kaputt. Wenn aber doch, dann musst Du etwas suchen, bis Du eine Werkstatt findest, die sich darum kümmert – nicht mal Vetragswerkstätten trauen sich da ran. Ich fand dann eine freie, die mir eine Dichtung ersetzte (war eigentlich kein Prob!).
Fazit:
Etwas mehr Spritverbrauch und ein geringer Wartungsaufwand (den hast Du auch bei nem Schaltgetriebe zB. Kupplungstausch!) sind die Sache meiner Meinung nach absolut Wert. Man fährt einfach chilliger, va. Stop and Go oder Stadtverkehr.