Hallo,
für eine terminologische Arbeit (Fachübersetzung Portugiesisch-Deutsch) versuche ich mir einen Überblick zu verschaffen, was genau der Unterschied ist zwischen Steuern und Regeln.
Eigentlich dachte ich, es sei ganz einfach:
Steuer = Eingangsgröße -> Sensor -> Aktor -> Ausgangsgröße
Regeln = Steuer + negative Rückkopplung von Ausgangsgröße zu Eingangsgröße.
Jetzt bin ich aber gerade auf ein Buch von Prof. L- Litz gestoßen, der behauptet, es gäbe da noch einen andere Definition, die sich in den letzten Jahren durchsetzt (Die entsprechende Stelle des Buchs [Grundlagen der Automatisierungstechnik] ist allerings nicht online verfügbar).
Was stimmt denn nun?
Vielen Dank für eine kurze Aufklärung
Sabine
Hallo Sabine,
die Definition von Herrn Prof. Litz liegt mir leider nicht vor. Allerdings ist der Begriff ‚Regelung‘ nach DIN 19226 bzw. DIN IEC 60050-351:2009-06 wie folgt definiert:
„Das Regeln, die Regelung, ist ein Vorgang, bei dem fortlaufend eine Größe, die Regelgröße (zu regelnde Größe), erfasst, mit einer anderen Größe, der
Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Führungsgröße beeinflusst wird. Kennzeichen für das Regeln ist der geschlossene
Wirkungsablauf, bei dem die Regelgröße im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend sich selbst beeinflusst.“
Mit freundlichen Grüßen
Holger Kampen
Guten Tag Sabine,
leider kenne ich die angesprochene Quelle „L-Lintz“ nicht und mein Studium ist schon eine Weile her. Aber da es sich hier um grundsätzliche Definitionen handelt, denke ich nicht, das sich die Terminologie innerhalb von 20 Jahren so stark verändert hat:
Eine Steuerung ist die Umsetzung des Eingangssignals in ein Ausgangssignal ohne Rückkopplung des Istwertes. Das kann auch eine elektrische Schaltung mit Transistoren oder Relais (Schütze) sein (reine low/high-Logik), genauso wie es ein stetiges Ein- / Ausgangssignal in einer Steuerung geben kann.
Bei einer Regelung ist die Rückkoppelung kennzeichnend , es werden also eher stetige Prozesse hiermit beschrieben. Die Rückkoppelung sorgt dafür, dass das Stellsignal solange nachgeführt wird, bis das Ergebnis Sollwert minus Istwert gleich Null ist.
So habe ich das in Erinnerung, ohne jetzt Fachbücher zu wälzen und hoffe, hiermit ein kleines bischen weitergeholfen zu haben.
Grüße
Bernd
Wunderbar, so hatte ich es auch verstanden, ich hatte nur befürchtet, dass ich dabei etwas übersehen hätte.
1000 Dank und Gruß
Sabine
Hallo Holger,
so hatte ich das auch verstanden, ich war nur verunsichert, nachdem ich die Passage in besagtem Buch online gelesen hatte.
Vielen Dank,
ich hoffe, mich bei Gelegenheit revanchieren zu können
Gruß
Sabine
Hallo,
mir ist das bekannt, was auch bei Wikipedia steht:
„Das Regeln, die Regelung, ist ein Vorgang, bei dem fortlaufend eine variable Größe, die Regelgröße, erfasst, mit einer anderen variablen Größe, der Führungsgröße, verglichen und im Sinne einer Angleichung an die Führungsgröße beeinflusst wird.
Anmerkung: Kennzeichen für das Regeln ist der geschlossene Wirkungsablauf, bei dem die Regelgröße im Wirkungsweg des Regelkreises fortlaufend sich selbst beeinflusst.“
Regelung wird häufig mit Steuerung verwechselt bzw. als identisch betrachtet. Bei der Steuerung ist keine Rückkopplung vorhanden.
Also einfach ausgedrueckt, wenn etwas gesteuert wird, wird die Information über das Ergebnis nicht abgefragt.
Gruss,
Joachim
Danke, da sind wir uns also alle einig, dass der wichtigste Unterschied das Feedback ist. Ich dachte nur, evtl. hätte ich da etwas nicht richtig verstanden.
Gruß
Sabine