Azubi/schwanger/falsche berufswahl

hallo , ich bin azubi als gesundheits- u krankenpflegerin im ersten lehrjahr.
ich bin schwanger und habe gemerkt dass der beruf nichts für mich ist .
nun weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen kann . mein betrieb kann mich nicht kündigen da ich in mutterschutz bin , ich kann auch nicht kündigen sonst bekomme ich gleich eine sperre vom amt .
ich bin schon dabei neue arbeit zu suchen was sich jedoch schwierig gestaltet , da die meisten stellenangebote über private Arbeitsvermittler laufen und ich keinen anspruch auf einen Vermittlungsgutschein habe.
was noch hinderlich ist falls es mal zum bewerbungsgespräch kommen sollte ,ist der babybauch. wer nimmt denn bitte eine schwangere ?
mein betrieb möchte einen aufhebungsvertrag. die sind der meinung mit ALG laufe ich evtl besser. jedoch bin ich gar nicht berechtig für ALG 2 da mein partner dann zuviel verdient und ich angerechnet werde.

ich fühle mich momentan so hilflos in der situation. wie ein teufelskreis, kein vor oder zurück.

kann mir irgendeiner sagen , was ich genau machen kann in dieser Position?
was kann ich machen ? was ist der richtige weg ?

achso hinzu zufügen ist auch noch , dass ich schon einen abgeschlossenen Beruf als Einzelhandelskauffrau habe…

hoffentlich kann mir eine weiter helfen …

Hallo,

ich denke, Du hast da gleich mal zwei Probleme zum Preis von einem bekommen :wink:

Da ist erstens die (ungeplante?) Schwangerschaft und zweitens die Ausbildung, die Dir nicht gefällt.

Ich würde jetzt erstmal versuchen aufzudröseln: Könntest Du Dir überhaupt vorstellen, diese Ausbildung (wann und wie auch immer) zu beenden? Oder findest Du das schon jetzt nach den wenigen Montaten so derartig abscheulich, dass Du eigentlich ganz heilfroh wärest, wenn Du das nicht beenden müsstest?
Vor allem - warum hast Du als ausgebildete Verkäuferin diese zweite Ausbildung begonnen? Und was hat sich in dieser kurzen Zeit geändert, dass Du gemerkt hast, dass „dieser Beruf nichts für Dich ist“?

Also die ganz normalen Gedanken, die Du Dir auch ganz ohne Schwangerschaft machen müsstest wenn Du eine Ausbildung beenden willst. Aber Du hast natürlich jetzt und für alle Zukunft die wunderbare Ausrede „hab die Ausbildung wegen Schwangerschaft abbrechen müssen“ :smile:

Sodele, das zweite Problem ist Deine Schwangerschaft. Leider schreibst Du nichts über die Hintergründe (geplant? gewollt? passieren lassen?) und wie Du dazu stehst. Darum möchte ich darauf hinweisen, dass es - je nachdem wie weit die Schwangerschaft schon fortgeschritten ist - die Möglichkeit eines Schwangerschaftsabbruchs gibt und auch die Möglichkeit das Kind zur Adoption freizugeben. Ob eines von beiden für Dich in Frage kommt, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen, das hast alleine Du mit Deinem Partner zu entscheiden.

Wenn Du Dich dafür entscheidest das Kind zu bekommen stellt sich dann als nächstes eh die Frage, ob und in welchem Umfang Du nach der Geburt wieder arbeiten willst.

Und nun werde ich vermutlich gleich wieder als absolut unwissend und altmodisch gesteinigt, aber ich möchte auch hier die Möglichkeit aufzeigen, dass Du eventuell einige Jahre „nur“ Mutter sein kannst. Das natürlich in völliger Unkenntnis sowohl Eurer finanziellen Situation als auch Deiner persönlichen Einstellung zu Deiner eigenen beruflichen Aus- und Weiterbildung.

Achja -und wieso genau hast Du keinen Anspruch auf ALG 1? *grübel* Nach ner fertigen Ausbildung hast Du doch zumindest mal 3 Jahre eingezahlt plus die paar Monate Zweitausbildung - da müsste doch was gehen, oder nicht?

*wink*

Petzi

Hallo ,
Ich habe eine zweite Ausbild. angefangen , weil man als Verkäufer keine gut bezahlte Stelle bekommen hat .
Ich war nach der Ausbildung im call Center für ein Jahr . Kurz arbeitslos und dann von ich von Job zu Job getingelt . War 3 Monate bei Lidl . Das passte von beiden Seiten nicht.
Danach bin ich wieder ins call Center für 2 oder 3 Monate . Einen Monat bevor die Lehre los ging hab ich gekündigt und war einen Monat Zuhause . Hab mir nen bummi gemacht ohne zum Amt zu rennen . So mal ALG 2 sowieso nicht gibt wenn man selber kündigt … Und genau in dieser zeit in diesem Monat bin ich schwanger geworden . Unbewusst … Das war Ende Juli … August war ich Zuhause … Sept ging die Lehre los , Ende August hab ich gemerkt dass ich schwanger bin …
Sofort wusste ich dass ich das Baby behalte. Da ich nichts zu verlieren hatte in meinen Augen .
Ich habe ja einen abgeschlossenen Beruf und kann somit immer wieder in diesen zurück ohne die andere Lehre zu machen .
Dachte ich …
Jetzt bin ich in der Lehre . Es ist absolut nichts für mich .ich habe gedacht ich bin ein bisschen taffer… Leider verschätzt …
Ich bin derzeit in Beschäftigungsverbot vom Frauenarzt aus , weil ich die ganzen Gerüche derzeit nicht abkann …
Nun wollte ich mir andere Arbeit suchen und von der Lehre wechseln in Arbeit …
Wenn ich ein attraktives Angebot sehe und mich dort bewerben möchte , steckt immer ein privater arbeitsvermittler hinter . Denn kann man nur zahlen mit Vermittlungsgutschein oder man zahlt 1000e . Das kann es doch nicht sein …
Selbst auf der Seite der jobbörse sind nur solche Stellenangebote …
Nun kann ich mich nirgends bewerben -.-
Bauchi wird immer dicker und lässt sich nicht mehr verbergen langsam . Heißt also ich kann vor der Geburt keinen neuen Job anfangen . Da keiner freiwillig Eine schwangere nimmt . Sonst hätte ich es noch verbergen können …
Wie geht’s also weiter ? Ich muss die zeit bis Geburt rum Kriegen gehe in elternzeit …
Und dann ? Da ist die selbe Situation wieder da , nur das der Bauchi weg ist …
Ich hätte lieber vorher ein arbeitswechsel gehabt, weil man dann weiß wie es weiter geht .
Soll ich während der elternzeit kündigen und in den sauren Apfel beißen … Arbeitslos sein , Sperre für die Kündigung bekommen ? So mal ALG 2 ich nicht bekomme , da mein Partner zu viel verdient… Bekomme ich deswegen auch kein Vermittlungsgutschein , weil ich nicht der arge unterliege ?! Falls ich ALG 1 bekomme , habe ich kein Anspruch auf diesen Gutschein …

Hi Ladien,

danke für Deine Antwort :smile:

Ich habe eine zweite Ausbild. angefangen , weil man als
Verkäufer keine gut bezahlte Stelle bekommen hat .

Naja, aber ob man da als Krankenschwester so mächtig viel mehr Kohle scheffeln kann - daran hätte ich doch ein wenig Zweifel *g* Aber gut, das musst Du wissen…

Ich war nach der Ausbildung im call Center für ein Jahr . Kurz
arbeitslos und dann von ich von Job zu Job getingelt . War 3
Monate bei Lidl . Das passte von beiden Seiten nicht.
Danach bin ich wieder ins call Center für 2 oder 3 Monate .

Ich kenne mich damit echt nicht aus, da müsstest nochmal genau nachfragen. Und klar - wenn Du selber kündigst, dann bekommst Du erstmal ne Sperre. Aber das ist dann halt so und danach gibt’s unter Umständen Geld (und vor allem Krankenversicherung und solches Zeug!)

nen bummi gemacht

süsser Ausdruck :smile:

Sofort wusste ich dass ich das Baby behalte.

Okay, das ist mal ein Wort.

Aber lass uns mal rechnen: Du bist im Juli schwanger geworden also kommt der Wurm im April auf die Welt. Der Dezember ist sozusagen rum, sechs Wochen (?) vor der Geburt beginnt regulär der Mutterschutz, das lohnt ja kaum noch nen Job zu beginnen, da würde ich mir auch wenig Hoffnung machen. Allenfalls irgeneine zeitlich befristete Sache (Aushilfselfe oder so), aber selbst das ist mit Bauchi während der Schwangerschaft vermutlich nicht soo leicht.

Wenn ich ein attraktives Angebot sehe und mich dort bewerben
möchte , steckt immer ein privater arbeitsvermittler hinter .

Echt? Sag um Himmels willen: wo und um was für Jobs bewirbst Du Dich so?

Wie geht’s also weiter ? Ich muss die zeit bis Geburt rum
Kriegen gehe in elternzeit …

Wie gesagt - geh aufs Arbeitsamt, lass den Teil mit „Bauchi“ und „den bummi gemacht“ weg und sag ehrlich was Sache ist. Dann sagen die Dir auch ehrlich, was sie noch für Dich tun können. Und grad um diese Jahreszeit müsste doch im Einzelhandel für Verkäuferinnen der Markt brummen, oder nicht?

Und dann ? Da ist die selbe Situation wieder da , nur das der
Bauchi weg ist …

Nicht nur Bauchi ist weg - Baby ist da und verlangt massenweise Aufmerksamkeit und Organisation wenn Du trotzdem arbeiten gehen (oder ausgebildet werden) willst. Das wird dann alles nicht einfacher werden, fürchte ich.

Ich hätte lieber vorher ein arbeitswechsel gehabt, weil man
dann weiß wie es weiter geht .

Klar, das wäre klüger gewesen, aber nun ist’s so und nimmer zu ändern. Hilft also nix wenn Du darüber jammerst. Versuch das eher als Chance zu sehen, Dir zu überlegen, was Du beruflich machen willst. Verkäuferin war’s ja nicht - und Krankenschwester auch nicht - jetzt wäre die nächste Frage, was es dann sein könnte, was Du machen willst :wink:

Falls ich ALG 1 bekomme , habe ich kein Anspruch auf diesen
Gutschein …

Da kenne ich mich nicht aus, das können Dir aber sicherlich die netten Herrschaften dort sagen…

*wink*

Petzi

Hallo Ladien,

so ganz verstehe ich deine derzeitige Panik nicht. Dein Partner verdient halbwegs anständig? Super! Du hast ein Beschäftigungsverbot, aber eigentlich einen sozialversicherungspflichtigen (???) Job (bzw. Ausbildung)? Super! Dann „mach einen Bummi“ und genieß die paar Wochen bis zum offiziellen Mutterschutz und lass dir bloß keinen Aufhebungsvertrag andrehen!
(Sollte es sich um eine schulische Ausbildung ohne Einkommen handeln, dann kenne ich mich leider gar nicht aus, welches Einkommen man da hat. Vielleicht Bafög?)

Es geht ja erst einmal um Folgendes:

  1. Welches Einkommen hast du jetzt? Wie kannst du es „ersetzen“? Bei einem Beschäftigungsverbot wird das Einkommen normal weiter gezahlt. Ist das bei dir der Fall? Dann bleibt das bis zum Ende des Beschäftigungsverbotes, ggf. gleichzusetzen mit dem Beginn des Mutterschutzes, so.

  2. Brauchst du jetzt zusätzlich ein Einkommen? Was käme für dich in Frage? Wenn ich das richtig sehe, dann bist du terminlich maximal vier Wochen hinter mir und ganz ehrlich: Sich jetzt noch einen neuen Job zu suchen, würde ICH mir nicht antun. Mal ganz davon abgesehen, dass einen wahrscheinlich niemand mehr nimmt, außer es ist wirklich extreme Not am Mann. Vielleicht ein Aushilfsjob für maximal zwei Monate, okay. Aber sonst?!

  3. Was hast du dann zu erwarten? Zum einen hast du Anspruch auf Elterngeld, mindestens 300 Euro, für 12 Monate. Selbst wenn du jetzt arbeiten gehst, wird sich dieser Betrag nicht wirklich erhöhen. Aber dein gutes Recht ist es natürlich :smile:

  4. Und dann? Entweder die Ausbildung beenden oder dann eben kündigen.

Allerdings sehe ich nur Vorteile in folgender Reihenfolge: Schwangerschaft beenden, Kind bekommen, Elternzeit nehmen, aus dieser Elternzeit heraus einen Job oder eine Ausbildung suchen und dann kündigen, wenn du etwas hast. So bekommst du ja auch keine Sperre in irgendeiner Form. Wie lang deine Elternzeit ist, bestimmst du selbst, auch in der Ausbildung. Können ein paar Wochen sein, kann ein Jahr sein oder auch maximal drei.

Ich wünsche dir eine gute Zeit :smile:

Grüße,
sonne