Bachelor Regelstudienzeit verkürzen?!

Bildung & Beruf Schule
#1

Hallo,
kurz zu meiner Vorgeschichte:
ich habe 2009 mein Abitur gemacht mit einer Note von 1,3. Zum Wintersemester habe ich mich an einer TU immatrikuliert, die Immatrikulation nach einer Woche aus familiären Gründen jedoch wiederrufen und auch keine Scheine gemacht bzw. Prüfungen abgelegt.

Nun möchte ich gerne (leider erst zum Wintersemester 2010/2011) an einer anderen Universität ein anderes Fach (BWL) studieren.

Zu meiner Frage: Da ich gerne dieses „verlorene“ Jahr wenn möglich wieder einholen will, möchte ich wissen, ob die Möglichkeit besteht, die Studienzeit im Bachelor zu verkürzen?

Ich dachte daran, dass ich bereits im ersten Semester Module belege, die man eigentlich im 2. Semester macht, im 2. Semester dann zusätzlich Module aus Semester 3 etc.

Welche Möglichkeit besteht, um 2 Semester einzusparen?

Vorab bedanke ich mich schonmal für Antworten. :wink:

Gruß MM

#2

Zu meiner Frage: Da ich gerne dieses „verlorene“ Jahr wenn
möglich wieder einholen will, möchte ich wissen, ob die
Möglichkeit besteht, die Studienzeit im Bachelor zu verkürzen?

Theoretisch Ja. An meiner FH wäre es möglich.
Aber bedenke: Der Workload wird bombastisch hoch sein. Meist ist in der Regelzeit der Stundenplan schon recht voll geknallt und wenn du dann vielleicht innerhalb von zwei Wochen acht Klausuren schreibst, dann ist das nicht spaßig. Zumal du Probleme haben wirst, alle Fächer im Stunden Überschneidungsfrei unterzubringen. Das ist nämlich das nächste Problem. Des weiteren bauen einige Module auf vorhergehenden auf. Selbst wenn du ambitioniert bist und es trotz der Hürden schaffst, so wirst es realistisch betrachtet wohl schaffen maximal 1 Semester zu sparen.

#3

Danke schonmal für die schnelle Antwort.
Also derzeit studiert ein ehemaliger Schulkollege das Fach im ersten Semester. So wie er sagt, hat er im Durchschnitt nur 2 Vorlesungen am Tag. Montags und donnerstags bloß eine Vorlesung. Trotzdem ist das Problem immernoch die Überschneidung, die du angesprochen hast.

Da ich mein Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht habe, wäre das erste Semester für mich bloß eine Wiederholung aus Klasse 11 und 12 (wie mein Bekannter mir berichtet hat).

Gruß MM

#4

Hi,

Da ich mein Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht habe,
wäre das erste Semester für mich bloß eine Wiederholung aus
Klasse 11 und 12 (wie mein Bekannter mir berichtet hat).

so ähnlich ist das bei mir auch gewesen. Im Nachhinein betrachtet hätte man, entsprechende Vorbildung vorausgesetzt, auch die ersten beiden Semester zusammenlegen können.

Das Problem ist nur: Vorher wusste man das nicht so genau. Sowas kann im wahrsten Sinn des Worts nach hinten losgehen, wenn du die Stoffmenge auf Kosten der Qualität erhöhst. Oder noch schlimmer, dich total überarbeitest und überall durchfällst. Dann kannst du im Prinzip nochmal von vorne anfangen und hast sogar Zeit verloren.

Solange du keine wichtigen Gründe hast, dieses eine Jahr unbedingt reinzuholen, würde ich ganz normal studieren. So hast du auch mehr Zeit für andere Sachen und eventuell noch ein bisschen Puffer, falls du mal krank wirst oder so.

lg
ventrue

#5

Also derzeit studiert ein ehemaliger Schulkollege das Fach im
ersten Semester. So wie er sagt, hat er im Durchschnitt nur 2
Vorlesungen am Tag. Montags und donnerstags bloß eine
Vorlesung. Trotzdem ist das Problem immernoch die
Überschneidung, die du angesprochen hast.

Es kommt auch auf die Uni an. Zwei Vorlesungen am Tag lässt auch viel Interpretationsspielraum. So sind einige Vorlesungen gerne als Doppelblock ausgelegt und bei vielen Fächern (jedenfalls bei mir, technischer Studiengang) gibt es zu fast jeder VL auch eine Übung.

Da ich mein Abitur an einem Wirtschaftsgymnasium gemacht habe,
wäre das erste Semester für mich bloß eine Wiederholung aus
Klasse 11 und 12 (wie mein Bekannter mir berichtet hat).

Kommt auf den Inhalt des Moduls, sowie den Prof an und ob es Anwesenheitspflicht gibt. Ich hatte Vorlesungen, da bin ich nur zu ersten gegangen, sowie einmal zur einmaligen Übungsabgabe und werde erst wieder zur Klausur hingehen. Bei anderen Fächern geht das nicht.

#6

Hi,

vorab: ich bin schon fast 10 Jahre aus der Uni raus, habe also die Bachelorstudiengänge nicht mehr selbst erlebt.

Ich wollte aber den Ausführungen meiner Vorredner noch hinzufügen, dass die deutschen Studierenden vor einigen Wochen auf die Straße gegangen sind, weil ihnen die Stundenpläne zu voll waren - der Stoff aus den Diplomstudiengängen war in die wesentlich kürzeren Bachelor- und MAsterstudiengänge hineingestopft worden. Und du willst das jetzt noch voller machen?

Und auch meine Erinnerung an mein eigenes Studium mit vielen Freiheiten im Stundeplanbau deckt sich mit einigem, was meine Vorredner sagten: Überschneidungen verhindern vieles - auch Dein Tag hat nur 24 Stunden, und vergiss nicht, dass das Studium etwas anders ist als die Schule: Du bekommst nicht alles, was du wissen musst, in einer Veranstaltung vorgekaut, und schon gar nicht wird es dir so oft gesagt, bis du es verstehst. Wenn du Klärungsbedarf hast, dann musst du selbst in der Bibliothek ackern. Und dafür solltest du irgendwo ein Loch im Stundenplan haben. Am sinnvollsten während der Öffnungszeiten der Bibliothek.

Und ein altmodischer Nachsatz: die verschulten Bachelor und Master sind sehr neue Abschlüsse. Der deutsche Jobmarkt erwartet von einem Studenten, dass er in der Lage ist, sich selbständig Informationen zu verschaffen und in Probleme einzuarbeiten. Und das musst du auch tun - denn man kann Menschen nicht mit dem Nürnberger Trichter einfach mit Wissen befüllen - es bleibt nur dann in dir drin, wenn du damit übst, arbeitest, dich beschäftigst. Und das geht nicht während du in einer Veranstaltung sitzt.

die Franzi

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#7

Das stimmt schon, besser man geht auf Nummer sicher und arbeitet nur das, was in diesem Semester verlangt wird, als dass man sich nacher überlädt…

Mich ärgert aber sehr, dass ich dieses eine Jahr „verloren“ habe…

Danke nochmal für eure Antworten.

Gruß MM