Bachelor und die Klausuren

Wie funktionierts eigentlich beim Bachelor mit den Noten…
da ja inzwischen man si wunderbar gute Abschlussnoten braucht um zum Master zugelassen zu werden, trauen sich da Bachelorstudenten überhaupt noch Klausuren mitzuschreiben, die man nur schlecht besteht ?

grüße sober

Hallo Sober,

du hast als Bachelor-Student im Allgemeinen nicht die Wahl ob du eine Klausur mitschreiben willst oder nicht. Dir wird vom Modulkatalog ganz klar vorgegeben, welche Module du zu absolvieren hast, um deine Abschluss machen zu können. Ein paar Wahlmöglichkeiten gibt es ja nach Studiengang, es gibt aber auch bei jedem Studiengang eine Vielzahl Module, an denen kein Weg vorbeiführt. Manchmal kann man noch selbst entscheiden, was man in welchem Semester belegt, oft ist aber auch das dadurch geregelt, dass der erfolgreiche Abschluss bestimmter Module Voraussetzung ist für die Belegung der nächsten Module. Die Leistungen, die in jedem Modul zu erbringen sind, sind also im Allgemeinen vorher bekannt (durch den Modulkatalog) und zählen auch mit in die Bachelornote.
Hat also bisschen was von der Oberstufe im Gymnasium: Ein paar Fächer kannst du abwählen, einige musst du in jedem Fall belegen und du musst alle Klausuren mitschreiben, da sie für dein Abi zählen.

Gruß
Yvette

trauen sich da
Bachelorstudenten überhaupt noch Klausuren mitzuschreiben, die
man nur schlecht besteht ?

in Ergänzung zu der bereits verfassten Antwort: in vielen Studiengängen ist es zudem so, dass du dich mit der Anmeldung zu einem Seminar gleichzeitig zur Teilnahme an der Klausur verpflichtest. Erscheinst du folglich nicht zur Klausur, gilt dies als misslungener Prüfungsversuch („nicht bestanden“).

Du bist in diesem Fall dazu verpflichtet, die Prüfung zu wiederholen, hast dazu aber auch nicht unbegrenzt viele Möglichkeiten: Nach drei misslungenen Prüfungsversuchen kannst du exmatrikuliert werden.

Dann hast du noch nicht einmal deinen Bachelor, aber der BA gehört m. E. ohnehin nicht zu den Abschlüssen, die man als Universitätsabschluss bezeichnen dürfte. Aber würde man darauf verzichten, könnte ja auffallen, dass mit der Einführung der neuen Studiengänge eine knallharte Selektion erfolgt ist, zwischen einigen wenigen, die einen „richtigen“ universitären Abschluss machen dürfen und dem Rest, der so tun darf, als ob.

Gruß
menschine (selbst BA-Studierende)

Huhu,

wobei es aber in der Tat unterschiedlich geregelt ist, wie viel man pflichtgemäß belegen muss und was einem freigestellt ist. Das sollte durchaus stärker herausgestellt werden.

Von völlig durchstrukturierten Systemen mit vorgegebenem Stundenplan ohne Wahlmöglichkeit bis hin zu sehr freien Systemen mit nur wenigen Pflichtveranstaltungen und jeder Menge Wahlfreiheit gibt es alles - sogar im gleichen Studiengang, nur von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich umgesetzt.

Es gibt zudem Systeme, bei denen die Noten aus dem Bachelorstudium nicht in die spätere Fachnote eingehen, sondern nur die Leistungen aus der Bachelorprüfung zählen. Bei mir z.B. war es so, dass sich die Fachnote aus fünf Prüfungsleistungen errechnet hat. Das waren zwei Studienarbeiten a 25 Seiten und drei mündliche Noten, die in einer mündlichen Prüfung, bestehend aus drei Themen, erbracht werden mussten. Eine Thesis gab es bei uns nicht. Alle Noten, die ich also im Verlauf meiner Studienzeit erbracht hatte, waren hinfällig. Es galt 4,0, damit ECTS-Punkte und Leistung erbracht, und gut ist.

Andere Systeme wiederum sind so modularisiert, dass bereits von Beginn an jedes Modul eine Note erhält und damit in die Fachnote eingeht.

Ergo: Alles, was man über die Strukturierung eines Bachelorstudiums schreibt, wird auf die Hochschule zwanzig Kilometer weiter weg schon nicht mehr zutreffen.

Da ist das Beste, sich einfach (einfach klingt einfach, ist es aber nicht) im Vorfeld über die jeweiligen Prüfungs- und Studienordnungen zu informieren.

Grüße
Sarah

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Dann hast du noch nicht einmal deinen Bachelor, aber der BA
gehört m. E. ohnehin nicht zu den Abschlüssen, die man als
Universitätsabschluss bezeichnen dürfte.

Der Bachelor ist ein Hochschulabschluß und der unterste akademische Grad. Damit hast du dich selbst disqualifiziert.

Hallo,

wie alles hat auch diese Medaille zwei Seiten. Ich kann die Meinung von Menschine durchaus nachvollziehen. Auch wenn der Bachelor ein Hochschulabschluss ist, hat er oft imho nicht viel mit wissenschaftlichen Arbeitsweisen zu tun, sondern bildet eher praxisorientiert aus. Was ja auch ok ist! Aber von einem klassischen Hochschulabschluss wird eben erwartet, dass er zum wissenschaftlichen Arbeiten befähigt, im gewählten Fach. Da habe ich bei manchem Bachelor-Studiengang so meine Zweifel.

Gruß
Yvette

Für gibt es den Master. Wer in die Wissenschaft will, muß den MA machen.

Moin,

trauen sich da
Bachelorstudenten überhaupt noch Klausuren mitzuschreiben, die
man nur schlecht besteht ?

je nuh, von trauen kann keine Rede sein. Wenn Du Dich für ein Studium einschreibst, ist das nun mal kein Waldspaziergang. Zudem ist dieses System so angelegt, daß nur ein Teil und zwar der bessere zum Master zugelassen wird, Leistungsdenken läßt grüßen.

Gandalf

Für gibt es den Master. Wer in die Wissenschaft will, muß den
MA machen.

Du hast es ja doch erfasst, bester Scotty! Das ist es, was ich kritisiere: nur einem geschwindend geringem Teil der BA-Studierenden wird dies gegönnt: die einen werden mit einem Abschluss abgecancelled, den man, wenn man großzügig ist, als Grundstudium bezeichnen kann, die anderen „dürfen“ studieren.

Grüße
menschine

Wie Menschine schon andeutete: Dieser Plan wird oftmals durch eine Zulassungsbeschränkung für den Master vereitelt.

Gruß
Yvette

danke an euch,
grüße, sober

Die Frage verstehe ich jetzt nicht ganz! Pflichtklausuren muss man doch mitschreiben…das ha ja mit Trauen nix zu tun! :wink: Ja klar, der Druck ist ziemlich groß…