Backofen an welche Steckdose ?

Hallo,

wir haben uns einen autarken Backofen und autarke Herdplatte gekauft. Die Herdplatte kann wie vorher das alte Gerät an den Herdanschluss angeschlossen werden, für den Backofen im neuen Hochschrank wird eine Steckdose benötigt. Problem: Keine freie Steckdose mit eigener Absicherung.
Unser Haus ist relativ neu (7 Jahre) und es liegen somit neue moderne Leitungen. Die Küche hat insgesamt 6 16A-Sicherungen:
3 für den Herd,
eine für die Spülmaschine (1,05 kWh),
eine für das Untertischgerät (2kWh)
und eine fürs Licht und die restlichen Steckdosen (wobei diese auf 1,10 Sichthöhe liegen, also ungeeignet sind und zudem bereits auch Kühlschrank und Tiefkühltruhe (kwH mir unbekannt) dran hängen).

Ist es ggf. denkbar an die Steckdose der Spülmaschine auch den Backofen anzuschließen ? Der Backofen wird mit 0,87 kWh angegeben.
Als Laie würde ich, wenn Backofen und Spülmaschine gleichzeitig laufen von der Summe von 0,87 kWh + 1,05 kWh , also ca. 1,92 kWh ausgehen und damit ja nicht mehr Leistung brauchen als das 2kWh Untertischgerät. Darf ich so rechnen ?
Ich würde eine eine entsprechend gute Doppelsteckerleiste besorgen.
Ist das so machbar oder gibt es hier ein Gefahr ?

Hallo shorty,

alle Deine Leistungsangaben haben die Einheit kWh (Kilowattstunden).
Spülmaschinenhersteller geben z.B. den Wert „Energieverbrauch pro Standardprogramm“ in kWh an. Oder bei Backöfen „Energieverbrauch Beheizungsart Konventionell“ in kWh. Diese Werte dienen nur zum Vergleichen im Geschäft.

Um Sicherungen zu bemessen, benötigst du den sogenannten Anschlusswert in Watt (W oder kW).
Ein Backofen hat üblicherweise ca. 3,5 kW, eine Spülmaschine ca. 2 kW.

Nun zu Deiner eigentlichen Frage. Ein Elektriker kann von der dreiphasigen Herdanschlussdose ausgehend, das Kochfeld (2-Phasen) und den Backofen anschließen. Die genaue Vorgehensweise werde ich hier nicht erklären.
Einen Einbaubackofen zusammen mit einem anderen Küchengerät an einer Steckdose zu betreiben ist nicht möglich!

Gruß
Christian

Hallo,

Moin shorty (shorty wie ein kleiner Kurzschluss???*g*)!

wir haben uns einen autarken Backofen und autarke Herdplatte
gekauft. Die Herdplatte kann wie vorher das alte Gerät an den
Herdanschluss angeschlossen werden, für den Backofen im neuen
Hochschrank wird eine Steckdose benötigt. Problem: Keine freie
Steckdose mit eigener Absicherung.

Tja, da hätte man eher dran denken sollen, passiert aber bei euch definitiv nicht zum ersten Mal und wird auch sicherlich nicht zum letzten Mal vorgekommen sein ;o)

Unser Haus ist relativ neu (7 Jahre) und es liegen somit neue
moderne Leitungen.

Naja, wenn man mal mit runden 30 Jahren für eine gepflegte E-Installation rechnet, ist da auch schon fast ein Viertel der Lebensdauer rum… Was meinst du, was sich in den letzten 7 Jahren alleine vorschriftenmäßig schon alles so verändert hat? Ihr lebt mit eurem Haus voll im Bestandsschutz, eine Abnahme nach aktuellen Vorschriften würde das Häuschen jedenfalls so nicht kriegen (meine Bude allerdings auch nicht und die habe ich erst vor knapp vier Jahren komplett saniert)… Ich will jetzt nicht euer Haus schlecht machen, das wird auf alle Fälle e-technisch besser in Schuss sein als irgendein Sozialblock aus den 60ern, ich wollte nur die Aussage „modern“ etwas relativieren - denk an Autos oder Computer, die sind mit 7 Jahren auch nicht mehr so ganz taufrisch ;o)

Die Küche hat insgesamt 6 16A-Sicherungen:

3 für den Herd,
eine für die Spülmaschine (1,05 kWh),
eine für das Untertischgerät (2kWh)
und eine fürs Licht und die restlichen Steckdosen (wobei diese
auf 1,10 Sichthöhe liegen, also ungeeignet sind und zudem
bereits auch Kühlschrank und Tiefkühltruhe (kwH mir unbekannt)
dran hängen).

Zuerst bitte nicht die Einheiten durcheinander werfen - wie Christian ja schon schrieb, sind für uns mehr die Anschlusswerte in W bzw. kW interessant und nicht die Verbrauchswerte pro 1 Stunde Betrieb (in der ein Kühlschrank z.B. diverse Male ein- und wieder ausgeschaltet hat, womit sich der jeweilige momentane Betriebsstrom gehörig ändert).

Bei der Aufteilung bzw. der Anzahl der für die Küche zuständigen Sicherungen hat aber ein gewisser Planer seinerzeit leicht gepennt (aber nicht gepfuscht!!!).
3 Stk. für den E-Herd (inkl. Backofen) sind Satz, das gehört so, ebenso die separaten Sicherungen für Spülmaschine und das 5l-Untertischgerät (in einem damaligen Neubau??? Naja…), aber für alle Arbeitssteckdosen und die Beleuchtung nur eine weitere Sicherung vorzusehen, finde ich etwas schwach, da auch vor 7 Jahren schon mit Erfindungen wie dem Wasserkocher, der Espressomaschine und Hochleistungskaffeemaschinen im Industriestil zu rechnen war…

Mal ein Rechenbeispiel:
Eine Leitung, die mit 16A abgesichert ist, kannst du (in diesem Beispiel immer ideal betrachtet, es gibt unzählige mögliche Einschränkungen!) rein rechnerisch mit so bummelig 3600 W (Netzspannung 230V * 16A maximaler Strom ergibt die maximal entnehmbare Leistung in W) belasten.
Deine „normale“ Kaffeemaschine nimmt ca. 800W, der Wasserkocher (mit dem sich dein Kind/Vater/Schwester gerade einen Tee machen möchte) benötigt ca. 2000W, das sind zusammen schon mal 2800 W, bleibt ein verfügbarer Rest von ungefähr 800W…
Beim Licht handelt es sich um eine italienische Designerleuchte, die zwar kein ordentliches (Arbeits)Licht liefert, aber dafür 12 Halogenlampen á 35W in sich vereint, macht zusammen nochmal (12*35=) 420W, bleibt ein theoretisch nutzbarer Rest von rund 380W, den sich dann Toaster/Eierkocher/was-auch-immer zur Frühstückszeit auch noch teilen müssen, ganz zu schweigen von Kühl- und Gefrierschrank, die ja auch mit auf diesem Kreis hängen… Du siehst, es wird recht schnell recht knapp, auf diesem Stromkreis wirst du also definitiv nichts mehr :o(

Ist es ggf. denkbar an die Steckdose der Spülmaschine auch den
Backofen anzuschließen ? Der Backofen wird mit 0,87 kWh
angegeben.

Nee, die Steckdose für den Geschirrspüler ist tabu, der hat einen Anschlusswert von ca. 3200-3500W, da geht nichts mehr!

Als Laie würde ich, wenn Backofen und Spülmaschine
gleichzeitig laufen von der Summe von 0,87 kWh + 1,05 kWh ,
also ca. 1,92 kWh ausgehen und damit ja nicht mehr Leistung
brauchen als das 2kWh Untertischgerät. Darf ich so rechnen ?

Aus oben bzw. den von Christian bereits genannten Gründen nicht. Du darfst (immernoch sehr grob gesprochen, daher bitte nur als Anhaltspunkt nehmen und nicht als die einzig wahre Wahrheit ansehen!) nur die (Nenn-)Leistungsaufnahmen (also die, die auf den Typenschildern der Geräte angegeben wird) addieren und musst den Zeitfaktor aus dieser Art Berechnung heraus lassen.

Ich würde eine entsprechend gute Doppelsteckerleiste
besorgen.
Ist das so machbar oder gibt es hier ein Gefahr ?

Autsch, so schon gar nicht bitte!!! An (egal welche!) Doppel- oder Mehrfach(tisch)steckdose darfst du gerne eine Nachtischlampe, einen Laptop oder von mir aus noch einen normalen PC mit Bildschirm und Drucker hängen, aber keine „Großgeräte“ wie Backöfen, Trockner oder gar Wasch- oder Spülmaschinen, das geht fast garantiert in die Hose (und irgendwann in Flammen auf)!

Ich haue nochmal ein wenig mit in Christians Kerbe:
Lass’ einen Elektriker einen sach- und fachgerecht korrekten Anschluss für den Backofen herstellen, sei es nun
1.) über die vorhandene Herdanschlussdose (an der ja nun dein neues Kochfeld angeschlossen wird/worden ist, elektrisch „passt“ da normalerweise auch noch der neue Backofen dran, wenn sich nicht die Anschlussleistung des Kochfeldes drastisch erhöht haben sollte) oder
2.) wenn das aus Gründen, die nur vor Ort zu erkennen sind (Küche hat 120m² Fläche und der Backofen steht an der entgegengesetzten Seite des alten Herdanschlusses o.ä.), nicht möglich/zulässig sein sollte, dann eben durch Ziehen einer neuen Zuleitung vom Sicherungskasten bis zum neuen Backofenstandort (inkl. neuem Sicherungsautomaten und ggf. FI-Schutzschalter (in Neudeutsch auch RCD genannt) usw. usf.).

Was am Ende (preis-)günstiger wird, kann dir nur der Fachmann vor Ort empfehlen, lass dir vor Beginn der Arbeiten eine Kostenschätzung über den Aufwand geben, dann weißt du wenigstens in etwa, mit welchem finanziellen Aufwand du rechnen musst.

MfG, Olli

Danke für die 2 vertsändlichen Antworten.
Ich hab dann soeben bei meinem Elektro-Betrieb aus der Nachbarschaft um ein Angebot gebeten.
Ich hoffe die Variante den 230V-Stecker in den Herdanschluss „umzufrickeln“ wird die günstigste bzw. realisierbare Variante sein. Hört sich ja zunächst nur nach ein bißchen Messen und Kabelfriemelei an. Die Rechnung wird mich dann bestimmt über das „bißchen“ eines Besseren belehren, aber es müsste ja weniger sein, als eine komplett neue Leitung zu ziehen.

Hello again shorty!

Danke für die 2 vertsändlichen Antworten.

Keine Ursache - solange es hilft, macht es ja auch uns Spaß ;o)

Ich hab dann soeben bei meinem Elektro-Betrieb aus der
Nachbarschaft um ein Angebot gebeten.

So ist’s brav, ich hasse nämlich „Siedlerpfusch“, außerdem ist dafür sowohl das Haus wie auch die Familie zu schade!

Ich hoffe die Variante den 230V-Stecker in den Herdanschluss
„umzufrickeln“ wird die günstigste bzw. realisierbare Variante
sein. Hört sich ja zunächst nur nach ein bißchen Messen und
Kabelfriemelei an.

Wenn das alles mehr oder weniger direkt nebeneinander steht, trifft es das im Groben schon ganz gut ;o)

Die Rechnung wird mich dann bestimmt über
das „bißchen“ eines Besseren belehren, aber es müsste ja
weniger sein, als eine komplett neue Leitung zu ziehen.

Sollte eigentlich so sein, aber aus der Ferne kann ich dir da keine Versprechungen machen, das ist wirklich nur vor Ort zu entscheiden.

Viel Spaß mit den neuen Geräten an einem sicheren Anschluss!
MfG, Olli

Noch eine kleine Nachfrage zu Herdplatte.
Der Unterschied zwischen eingebauter Herdpaltte (unten vom Blech) bis zum unteren Schrankboden beträgt 60cm. 2 Schubladen von Ikea betragen in der Höhe 57cm. Damit kein Inhalt von der Schublade gegen das Blech der Herdplatte kommt, wollte ich oben noch einen Regalboden einbauen (ca. 1cm dick), ergo bleiben nur 2 cm Luft zwischen Herdplatte und Regalboden, hier wollte ich eine Blende mit 2 cm Höhe davor setzen.
Die Frage: ist dieser kleine Zwischenraum von 2cm nicht zu klein wegen möglicher Wärmeentwicklung ?
In der Anleitung meine ich ein Bild erkennen zu können, daß genau 2 cm Mindestabstand beschreibt. Die Zeichnung ist aber nicht ganz eindeutig.

Noch eine kleine Nachfrage zu Herdplatte.
Der Unterschied zwischen eingebauter Herdpaltte (unten vom
Blech) bis zum unteren Schrankboden beträgt 60cm. 2 Schubladen
von Ikea betragen in der Höhe 57cm. Damit kein Inhalt von der
Schublade gegen das Blech der Herdplatte kommt, wollte ich
oben noch einen Regalboden einbauen (ca. 1cm dick),

Wenn es sich nicht gerade um deine schärfsten Messer handelt, die ihren Platz in der oberen Schublade finden sollen, brauchst du eigentlich gar keinen Extraboden einbauen. Oder nimm doch einfach eine dünnere (Metall?)Platte, so dass mehr Luft unter dem Kochfeld bleibt.

ergo bleiben nur 2 cm Luft zwischen Herdplatte und Regalboden,
hier wollte ich eine Blende mit 2 cm Höhe davor setzen.
Die Frage: ist dieser kleine Zwischenraum von 2cm nicht zu
klein wegen möglicher Wärmeentwicklung ?

Eigentlich geht der größte Teil der Wärme ja nach oben von dannen, ob und wieviel Luftspalt du unter dem Kochfeld einhalten musst, kann dir nur der Hersteller des Kochfeldes verraten (den wir aber leider nicht kennen, weil du dich da bislang recht bedeckt gehalten hast, außerdem fehlt dann noch eine genaue Typenbezeichnung des Kochfeldes ggf. E-Nr, FD oder was auch immer so auf dem Typenschild drauf stehen mag)…

In der Anleitung meine ich ein Bild erkennen zu können, daß
genau 2 cm Mindestabstand beschreibt. Die Zeichnung ist aber
nicht ganz eindeutig.

Das klingt jetzt aber mehr nach einer IKEA-Anleitung (IKEA ist ja auch die Abkürzung für „Ich Kriege Einen Anfall“ *bg*). Da aber eventuelle Mindestabstände vom Kochfeld-Hersteller vorgegeben werden, könntest du ja mal diesen kontaktieren und nachfragen (oder uns eben doch mal den Inhalt des Kochfeld-Typenschildes verraten)… ;o)
Oder einfach mal die besagte Anleitung einscannen oder abfotografieren und hier rein stellen.

Und somit hast du fix noch eine kleine Hausaufgabe zur Nacht bekommen.

Bis morgen (?) und mfG,
Olli