Backup-Lösung gesucht

Servus.

Derzeit setze ich zur Datensicherung Brightstor Arcserve Backup r11.5 ein. Dieses Produkt muss ich aufgrund erheblicher Mängel, sowohl der Software als auch des CA-Supports, ablösen.

Die Rahmenbedingungen: Server mit angeschlossenem LTO 2 Bandlaufwerk unter w2k3 Member-Server. Zu sichernde Nodes auf zwei w2k3 Domain-Controllern, mehreren w2k3 und w2k Member-Servern, diversen w2k Professional Clients. MS-SQL-Server müssen noch nicht mitgesichert werden, dies wird aber kommen. Optional wären diverse Server unter Debian mitzusichern, für die allerdings eine Alternativlösung besteht. Das Sicherungsvolumen beläuft sich auf absehbare Zeit auf unter 0,5 TB. Schön wäre, wenn eine neue Lösung in der Lage wäre, mit Arcserve beschriebene vorhandene Sicherungsbänder in eine eigene DB einzulesen und darauf Restores zu fahren.

Da ich mich auf dem Markt der Backup-Lösungen nicht auskenne, bitte ich um Software-Empfehlungen sowie um Lesetipps.

Vielen Dank
Schorsch

Servus Schorsch,

als erstes würde es mich interressieren welche Probleme denn dort aufgetreten sind, ich meine mit der Software, nicht mit dem Support. Weil ARCserve deine Anwendungen eigentlich „spielend“ schaffen sollte. Und ob eine andere Software das besser kann, ist meist auch noch die Frage…

Als Alternativen gibt es z.B. Veritas Backup Exec (jetzt von Symantec), etwa gleiche Preis und Leistungsklasse. Dann noch viele Enterprise-Lösungen z.B. BakBone Netvault, IBM TSM, Syncsort Backup Express u.s.w. (aber eine andere Preisklasse).

Mit dem Lesen der Info-Blättchen der Hersteller ist es immer so ein Problem, aber eigentlich bieten alle Demo-Software (zeitlich begrenzt) an. Da kann man dann in Ruhe rumprobieren.

Wenn Du das Problem näher beschreiben kannst, so kann ich Dir dann auch einen Rat geben, was besser sein könnte …

Gruss
Stephan

Hallo Stephan,

als erstes würde es mich interressieren welche Probleme denn
dort aufgetreten sind, ich meine mit der Software, nicht mit
dem Support. Weil ARCserve deine Anwendungen eigentlich
„spielend“ schaffen sollte. Und ob eine andere Software das
besser kann, ist meist auch noch die Frage…

wir setzen Arcserve seit vielen Jahren ein, es hat unseren Anforderungen hinreichend genügt. Seit wir aber auf die aktuelle Version 11.5 umgestiegen sind, häufen sich die Probleme. Das beginnt mit der Installation, bei der das Vorhandensein bestimmter Dienste geprüft wird, diese beendet werden, die Dateien werden kopiert, die beendeten Dienste sowie u. U. weitere, nicht installierte! Dienste werden neu gestartet, dies scheitert, Rollback der Installation. Konkret hat Arcserve bei mir immer wieder versucht, den nicht installierten IIS neu zu starten; eine Installation war erst möglich, nachdem ich auch diesen installiert habe. Die Ursache war ein vorhandener elementmgr-Dienst, der auch beim IIS mitinstalliert wird.

Bei der Installation über ein bestehendes Arcserve ist die bestehende Datenbank nicht sauber übernommen worden. Die folgenden Sicherungen wurden zwar vollständig auf Band, nicht aber in die Datenbank geschrieben, Die Bänder wurden dabei soweit ‚vergiftet‘, dass ein Einlesen der Sessions auf diesen Bänder in eine vollständig neu aufgesetzte Datenbank auch diese in einen instabilen Zustand versetzt hat. Wir haben diese vergifteten Bänder inzwischen gelöscht.

Heute Nacht ist die Sicherung mit der Meldung „Datenträger kann nicht gefunden werden“ gescheitert. Der korrekte Datenträger war ordnungsgemäss eingelegt und erkannt worden - es war lediglich von einer vorherigen Aktion eine Meldung (Auswerfen abgeschlossen) nicht quittiert worden. So kommt halt eins zum anderen…

Brauchbaren Support habe ich übrigens durchaus bekommen - aber nicht von CA, sondern von einem örtlichen Systemhaus, das an uns als Kunde ein Interesse hat.

Wenn Du das Problem näher beschreiben kannst, so kann ich Dir
dann auch einen Rat geben, was besser sein könnte …

CA hat versucht, mit Arcserve eine eierlegende Wollmilchsau zu schaffen, eine hochkomplexe Software, geeignet, komplette Systeme zu sichern. Ich will aber keine kompletten Systeme sichern - Dienste kann man umziehen, Systeme wieder aufsetzen. Was ich sichern möchte sind schlicht Daten und Dateien. Wenn es dafür eine schlanke und entsprechend robuste Lösung gäbe… Wobei eine zu schlanke Lösung wohl spätestens beim MS-SQL wieder für die Katz wär.

Zunächst vielen Dank für den Response
Schorsch

oT Antworten auf meine Expertenanfrage
Ich habe mit Verweis auf meine Anfrage hier auch einige Experten direkt angefragt, es sind auch Antworten per Mail eingegangen. Leider habe ich seit gestern keinen Zugriff auf meinen Mailaccount und damit auf die beim Provider liegenden Mails - ein Fehler beim Provider.

Ich bitte daher auf diesem Wege zu entschuldigen, wenn ich auf diese Antworten derzeit nicht reagiere. Ich hoffe, dass dieses Problem bald gelöst sein wird.

Gruss
Schorsch

Hallo Schorsch,

ich habe in unserem Unternehmen bis heute Backup Exec 9.1 eingesetzt, und damit, bis auf ein paar kleine Hürden mit Exchange und SAP, nur gute Erfahrungen sammeln können. Da wir unsere Kapazitäten, vor allem durch SAP, praktisch verdreifacht haben, sind wir nun auf TSM mit grossem Bandroboter umgestiegen. Aber nun zu BE:

Die Software läuft sowohl auf W2K als auch auf W2K3 einwandfrei. Du kannst entsprechend Deinen Bedürfnissen Lizenzen erwerben. Bei uns bedeutet das:

Es gibt Lizenzen für:

  • Medienserver, hier sind die Streamer in irgendeiner Weise
    (SCSI/FIBER/…) angeschlossen.
  • Libaries, es werden eigentlich die Roboter unterstützt, die einen
    echten Windowsgerätetreiber haben, obwohl es wesentlich besser ist,
    die BE-Treiber zu verwenden.
  • Serveragents incl. OpenFileOption und IDR => die komplette
    Wiederherstellung geht schnell und einfach
  • Exchange Server => sichert auch auf mail-ebene, somit kann ich
    einzelne Mails restoren
  • SAN-Zugriff mit Clusterfähigkeit ( obwohl ich hiervon nichts halte )
  • SQL-Server => wichtig ist der Wiederherstellungmodus der DB, speziell
    bei der master und model
  • Domino => keine Erfahrung
  • SAP => mit ein bischen Gefummel gehts auch von der db13 aus
  • Windows Clients ( haben wir nie getestet )
  • IDR ( intelligent disaster recovery)
    => habe ich mit einem SAP Systemgetestet, klappt sehr gut !!!

BE arbeitet mit Medienordnern, die bestimmte Schutzstufen gegen
überschreiben und anhängen haben.
So kannst Du einen Anhängezeitraum von 6 Tagen bestimmen, gepaart mit einem Überschreibschutz von 8 Wochen, inkrementell gesichert, dann hast Du eine Tagessicherung, die auf 1 Band maximal 6 Tage sichert (sofern Dir der Platz nicht ausgeht) und Daten aus dieser Sicherung 2 Monate wiederherstellbar sind.

So sicherst Du:
Sicherungsauftragsvorlagen = Was wird gesichert
Sicherungsauswahllisten = Wann und wie wird gesichert und wo ordne ich das Band nach der Sicherung ein.
Aufgrund dieser Vorlagen kreierst Du die Jobs zu allen Services
Jahres-Monats-Tages Sicherung Gesamt, Inkrementell oder Differentiell

Kleiner Wermuthstropfen:
Der telefonische Support von Veritas war ohne die entsprechenden Verträge eher „SUBOPTIMAL“ aber die Veritas Webseite war eigentlich genial. Seit Symantec ist es schwieriger geworden, da viele Links im Nirvana enden.

Wenn Du auf Jahr-Monat-Woche-Tag stehst, ist das das Konkurrenzprodukt zu ArcServe.

Da Du Dich um 500GB herum bewegst, kannst Du eigentlich recht gut damit auskommen. ( Je mehr Glasfaser Du hast, desto geiler )
Aber beobachte die Menge, die Du unter der Woche sicherst.
Sollte Dir die Nacht ausgehen, kannst du nur noch auf Zuwachssicherungen und Bandbreitenbeschränkung am Tage ausweichen, um den Mengen Herr zu werden.

Ein letztes:
Die Updates/Patches sind recht gut beschrieben und ( unter Veritas ) recht leicht zu finden, unter Symantec ist es ein wenig stressiger.

Ich hoffe, Du kannst was damit anfangen…

Gruß

Peter

Hallo Peter,

zunächst vielen Dank für deine Antwort. Ich habe - mit einigem Aufwand - die früher schon eingesetzte Software Arcserve auch in der neuen Version und in einer geänderten Umgebung doch noch zufriedenstellend zum Laufen gebracht. Hat einiges an Blut, Schweiß und Tränen verlangt, war schlussendlich aber doch erfolgreich.

Das von dir empfohlene Backup Exec wäre zum damaligen Zeitpunkt auch meine nächste Wahl gewesen. Grundsätzlich bin ich immer noch an der Sache dran, da ich aber inzwischen wieder ein sauberes Sicherungsregime habe, nicht mehr mit hoher Dringlichkeit.

Inzwischen tendiere ich mehr zu Open Source, konkret zu Amanda (http://www.amanda.org/). Momentan schliesse ich ein anderes Projekt gerade ab, das nächste Projekt steht im Juni an, so dass ich den Mai über Zeit habe, mich intensiver mit diesem Thema zu befassen.

Gruss
Schorsch