Badebomben verkaufen?

Hallo,

Ich möchte auf Märkten meine selbst angefertigten Badebomben verkaufen.

Mit den Marktbetreiber ist alles abgeklärt.

Aber mir sin ein Paar Fragen aufgekommen,

Was muss ich alles beachten?
Ich weiss das ich die Inhaltsstoffe kennzeichnen muss, was muss ich noch kennzeichnen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
Ich bedanke mich aber schonmal für die Antworten.

Vielleicht kennt sich ja jemand aus.:blush:

Feuerwerksverkauf nur vom 29- 31. 12 des Jahres.
:smile:

Und wie sieht es mit Produkthaftung aus?
Gruß
Sch

Hallo,

du hast zwei Möglichkeiten.

  1. Mach alles korrekt und völlig gesetzeskonform. Du benötigst ab jetzt Hilfe. Es gibt einige Firmen, die sich auf die Beratung von Herstellern kosmetischer Mittel spezialisiert haben. Als kleiner Vorgeschmack, was auf die zukommt: Jedes kosmetische Mittel, was in der EU vermarktet werden soll, muss registriert werden. EU Verordnung 1223/2009 http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=celex%3A32009R1223
    Damit fängt es an. Soweit ich das überblicke, sind das durchaus überwindbare Hürden, die für eine kleine Gewerbetreibende aber bedeuten können, dass sich das Ganze finanziell nicht lohnt.
    (Gewerbe hast du angemeldet?)

oder:

  1. Schei** drauf. Handele einfach nur nach bestem Wissen und Gewissen. Arbeite sauber, benutze Produkte mit verfolgbarer Herkunft. Mache vollständige Inhaltsstofflisten mit deutlichen Warnhinweisen. Lass es drauf ankommen. Mach es wie die tausend anderen Händler auf sog. Trödelmärkten. Und die verkaufen seit Jahren völlig unbehelligt gefälschte Rasierklingen und LED-Lampen, die einem 230V Stromstöße beim Berühren verpassen. Das kümmert scheinbar auch keinen.

Hinweis am Rande:
Dass nach „1.“ nicht „2.“ folgt, liegt am völlig vermurksten Programm von w-w-w.
Im Quelltext steht da alles richtig, aber „Programm“ weiß es ja besser und ersetzt mein 2. durch ein 1. - Danke!

1 Like

Ich möchte dich ungern demoralisieren, aber sowas gibt es bereits in jedem gängigen Drogeriemarkt für Centbeträge zu kaufen.
Mao

Aufschlussreiche Antwort!
Gefällt mir, dass du den Link der EU Verordnung hinzugefügt hast.

LG
Jan

Soweit ich das abschätzen kann geht es nicht nur um den Profit hier.
Anscheinend geht es Kicki auch einfach darum etwas selbst produziertes anzubieten um dann hoffentlich positiven Rücklauf zu bekommen.

Oder Kicki?

LG
Jan

Ach weißt du,
die Antwort spiegelt auch ein wenig meine Verägerung über die Vorschriften wider.

Es ist meiner Meinung nach in vielen Bereichen absolut unmöglich geworden, alle Vorschriften einzuhalten. Einige große Firmen versuchen es zumindest mit großem Aufwand, aber wir Kleinen scheitern.
Der Stecker eine Küchenleuchte passt nicht hinter den Hängeschrank. Ich schneide ihn ab, fädele die Leitung hinter den Schrank und montiere fachgerecht einen neuen Stecker.
Ich bin Elektromeister, ich habe eine Firma und alle nötigen Eintragungen.

Trotzdem habe ich gegen mehrere Vorschriften vestoßen!

  1. Ich habe eine Reparatur durch geführt. Dazu hätte ich Originalersatzteile verwenden müssen. Hab ich nicht, weil ein werksseitig angespritzer Stecker nicht als Ersatzteil verfügbar sein KANN.
  2. Durch die Verwendung eines Fremdteils erlischt nun die CE-Kennzeichnung des Gerätes. Ich gelte nun als Hersteller / Inverkehrbringer und hätte eine Konformitätserklärung anfertigen müssen, nachdem ich die vorgeschriebenen Prüfungen gamcht hätte.
  3. Ich hätte ein neues Typenschild anfertigen müssen.
  4. Ich müsste meiner Berufshaftpflichtversicherung zusätzlich das Tätigkeitsfeld „Herstelliung (!) von Kleingeräten“ melden müssen.
  5. Die Leiter, die ich nutzte, ist über ein Jahr alt und wurde nicht vom Sachverständigen für Leitern und Tritte neu geprüft.
  6. Der Auftrag kam telefonisch, ich unterließ es, den Kunden über sein Rücktrittsrecht zu informieren.
  7. Das Auto hat gültige HU und war erst im November bei der Inspektion, aber ich habe keine UVV Plakette für gewerblich genutzte PKW anbringen lassen.
  8. Als ich vor der Abfahrt im Auto saß und den Auftrag in das Tablet tippte, hatte ich bereits den Motor an, um die beschlagenen Scheiben mit Einsatz der Klimaanlage frei zu bekommen.
2 Like

Haha😝

Hallo, erstmal danke für die Antwort.

Es geht mir nicht un den Profit, was jetzt wahrscheinlich etwas komisch klingt aber mir geht es wirklich darum etwas Selbst hergestelltes zu verkaufen.

Das sind wohl die 2 Optionen die mir bleiben.
Danke für die ausgeführte Antwort.
Gruss K.

Das konnte ich mir denken!
Ich hoffe du kommst dazu dies zu tun und Ich wünsche dir viel Spaß! :smile:

LG
Jan

Das ist kein Argument!

Es gibt nichts, was nicht jemand anderes billiger und/oder schlechter herstellen und anbieten könnte. Trotzdem gibt es einen ganz erheblichen Markt für bessere und teurere Produkte, die aus hochwertigeren Zutaten mit höherem Arbeitsaufwand hergestellt werden.

Gerade auf den angesprochenen Märkten gibt es eine hohe Bereitschaft „die Story“ mit zu bezahlen, wenn die für den angepeilten Kundenstamm stimmig und der Preis dafür angemessen ist. Insoweit sehe ich nicht, dass sich so eine Geschichte nicht auch wirtschaftlich lohnen könnte, wenn man sie richtig aufzieht, und passend verargumentiert. Auf den Vergleich mit dem Drogeriemarkt an der Ecke darf man sich erst gar nicht einlassen, wenn man ein nachvollziehbar hochwertiges Produkt herstellt und anbietet. Interessenten, die mit solchen Argumenten kommen, schickt man mit freundlichem Gruß weiter!

Wenn ich mir hingegen ansehe, was sich inzwischen alles an „Seifensiedern“, „Likörmischern“, Schokoladengießern, … auf diversen Märkten tummelt, die teilweise sogar ohne das tatsächlich hochwertige Produkt/mit nicht mehr ansatzweise nachvollziehbaren Preisen erfolgreich agieren, spricht überhaupt nichts dagegen mit diesen Badebomben ein Geschäft zu machen. Am besten gleich dekorativ romantisch als Geschenk mit ein paar getrockneten Blüten und Co. eingepackt (kostet alles nur ein paar Cent), und der Rubel rollt.

BTW: Meine Kleinen bieten schon seit Jahren bei Veranstaltungen in den Einrichtungen des AG meiner Frau neben vielen anderen Anbietern diverse Kleinigkeiten hobbymäßig an. Das Geld, mit dem die oft nach Hause kommen, verschlägt mir gelegentlich die Sprache! Und was andere da verdienen, geht noch in ganz andere Dimensionen! Es gab da mal eine Schokoladengießerin, die die von ihre verarbeitete Schokolade auch als Callets in kleinen Tütchen anbot. 1:1 wie sie aus dem Sack des Großhandels kommen. Ich weiß jetzt nicht mehr genau die Marke, aber es war eine gängige, gute Marke, die man problemlos im einschlägigen Handel bekommt (ich spiele auch gerne mal mit so etwas, und habe daher entsprechenden Zugang). Mit den passenden Sprüchen zur Exklusivität der Sache schlug die mal eben gut 200% dafür drauf, den großen Sack in kleine Zellophanbeutelchen umgefüllt zu haben.

Hallo,

bin gewerbliche Seifensiederin und Herstellerin von Kosmetik. Folgende Auflagen musst Du erfüllen, wenn Du Badebomben legal verkaufen willst:

  1. Rezeptbewertung deiner Badebomben im Labor. Nennt sich „Sicherheitsbewertung“ und ist gesetzlich vorgeschrieben, da Kosmetik in Deutschland unter die Kosmetikverordnung fällt. Man darf nicht einfach selbstgemachte Kosmetik verkaufen. Kostenpunkt ca. 250 € / pro Rezept.
  2. Wenn Du die hast, musst Du eine Meldung beim „CPNP“ machen und dich dort als Herstellerin eintragen. Dort sind alle Hersteller von Kosmetik gelistet und auch die Giftnotrufzentralen haben Zugriff auf diese Dateien.
  3. Eine Kosmetikküche einrichten die den Vorgaben der Kosmetikverordnung folgt. die Abnahme dieser Küche muss durch dein zuständiges Hygieneamt in deiner Stadt durchgeführt werden. Niemand darf in seiner eigenen Küche (neben Katz und Hund) Kosmetik zum Verkauf anrühren.
    Hast Du das alles eingerichtet bezahlt, gemacht und getan, dann und erst dann darfst Du dein Produkt legal auf Märkten verkaufen.
    Natürlich haftest Du in vollem Umfang sollte irgendein Kunde Probleme mit deinem Produkt bekommen, deshalb ist eine Hersteller Betriebshaftpflichtversicherung sehr sinnvoll.
    Ansonsten musst Du deine Herstellerchargen genau dokumentieren (Pflicht), also Sicherheitsdatenblätter deiner Rohstoffe beschaffen, Rückstellproben deiner Produkte behalten, genaue Deklaration der Inhaltsstoffe, Allergene, MDH und Chargennummer, Dein Firmenname (Herstellerhaftung) auf dem Produkt aufdrucken.

Überlegs Dir nochmal :wink: LG Anja