Baden-Württemberg Klima

Hallo,
wir beabsichtigen, in absehbarer Zeit nach Baden-Württemberg zu ziehen.
Der Großraum Stuttgart (Sindelfingen) gefällt uns recht gut.
Wie sieht es dagegen klimatisch in Villingen-Schwenningen aus?
Sind die Winter dort viel kälter und länger als im Stuttgarter Raum?

Vielen Dank für Informationen
Werner

Hallo Werner,

Baden-Württemberg ist eine Verwaltungseinheit. Klimatisch gibt es dort viele verschiedenen Gebiete, der deutsche Wärmepol liegt in Baden-Württemberg genauso wie der wegen seiner Winter bei allen Grenadieren gefürchtete Truppenübungsplatz Stetten am kalten Arsch Markt.

Villingen und Schwenningen liegen in der Baar, einer Senke (ca. 700 m ü. N.N.) zwischen Hochschwarzwald und dem rauheren Teil der Schwäbischen Alb. Die Winter dort sind, wenn man sie nicht gewohnt ist, lang und nervzehrend (auch wenn es im Vergleich zu manchen anderen Gegenden in D relativ viele Pulverschneesonntage zum Skilanglaufen gibt). Zum Trost gibt es dann zu Fasnet ein Winteraustreiben, das sich sehen lassen kann.

Stuttgart selber hat wegen seiner Talkesselllage ein vor allem in den Übergangsjahreszeiten ganz furchtbares Klima, falls man sich nicht eine Wohnung z.B, am Dachswald oben, an der Weinsteige, in Gablenberg usw. leisten kann. Dass die schwäbische Kunst des Bruddelns in Stuttgart zu höchster Ausprägung entwickelt wurde, ist nicht zuletzt dem quälenden Klima zu verdanken.

Die chinesischen Kolonien Be Bleng und Send El Feng haben weniger brutale Winter als die Baar, aber noch nicht das Weinbauklima von Remstal, Zabergäu, Stromberg, Heuchelberg.

Schöne Grüße

MM

Noch eine Warnung

  • leider nicht auswendig behalten habe ich ein schwäbisches Gedicht, das ähnlich wie Sebastian Sailers „Schwäbische Schöpfung“ die Paradiesgeschichte und den Sündenfall beschrieb, allerdings in einer neckartäler Ausprägung: Gottvater war da mit dem Typus eines Reutlinger Textilfabrikanten vorgestellt, der zäh und ruhig alles mit anschaut und dann nach erfolgtem Sündenfall in cholerischer Aufwallung eine Mordsphilippika hält, jedenfalls endet der Rausschmiss noch mit einer kleinen Ergänzung zur bereits fertigen Schöpfung:

„… und sprach in seinem Zorne noch: ‚Es werde Horb und Haigerloch!‘“

Warum die beiden Orte als göttliche Strafen bezeichnet sind, kannst Du ja vor Ort eruieren; inzwischen hat ihnen eh Tuttlingen den Rang abgelaufen.

Schöne Grüße

MM

Hallo Werner,

wir beabsichtigen, in absehbarer Zeit nach Baden -Württemberg
zu ziehen.
Der Großraum Stuttgart (Sindelfingen) gefällt uns recht gut.

Nun denn - wem der Großraum Stuttgart (als Nichteinheimischer) „recht gut“ gefällt obwohl
er noch frei in seiner Wahl ist, der hat von diesem Land wohl noch wenig gesehen.
(Sicher gibt es auch in dieser Region sehr schöne Orte und Landschaften)

Wie sieht es dagegen klimatisch in Villingen-Schwenningen aus?

Wenn du beruflich nicht an den Großraum Stuttgart gebunden bist und eine Heimat für die Zukunft suchst und an das „Klima“ Ansprüche stellst, dann würde ich doch auch mal
Baden inspizieren. Hier ist das Klima durchgehend - besonders im Süden - günstiger
und Skifahren im Winter mind. 3 Monate in jeder Disziplin auch reichlich drin.
Unbestritten gehört ja die Landschaft in ihrer Vielfalt mit zum Besten, was Deutschland
zu bieten hat und wer im (auch erweiterten) Rheintal wohnt hat das Elsass noch als Zugabe
direkt neben an.
8 Großstädte (wer das braucht) hat die Region zwischen Basel und Mannheim (220km LL)
auch.(zw.150000 und 300000 EW)

Gruß Viktor

Moin auch,

Wenn du beruflich nicht an den Großraum Stuttgart gebunden
bist und eine Heimat für die Zukunft suchst und an das „Klima“
Ansprüche stellst, dann würde ich doch auch mal
Baden inspizieren.

Wobei Baden den unbestreitbaren Nachteil hat, dass da überall Badenser rumlaufen

SCNR

Ralph

2 Like

Oberrheinsteppe
Servus,

die Oberrheinsteppe selber ist nun allerdings gewöhnungsbedürftig: So hübsch das Gehügel der Ortenau oder das im unteren Murgtal ist, so bedrückend kann die Puszta westlich davon sein, wenn man eine solche Landschaft (und auch Julitage mit Körpertemperatur) nicht gewöhnt ist.

Ich liebe meine Monnemer Wahlheimat aus allerlei Motiven heraus, auch weil sich da mit einer Stunde S-Bahn sehr schöne Wanderreviere erreichen lassen, aber ganz bestimmt nicht wegen der Gegend, in der es selber liegt. Daran macht auch der Seckenheimer Biergarten am alten Neckar nichts besser.

Wenn man die württembergischen Gäulandschaften und die Fildern mag, aber ein etwas milderes Klima lieber hat, ist vielleicht der Kraichgau etwas, was man sich anschauen kann.

Schöne Grüße

MM

_- Ha, do fahrt mr doch driebr!

  • Sell han i jo wella, aber noch ischt der aus de Schiena naus, an dr Negger naa usw. usw._

In diesem Sinne

MM

Hallochen!

Wir sind öfter in Freiburg und Umgebung, haben dort auch Freunde - und kennen den Spruch " Es gibt Badische und Unsymbadische"!!

Wir würden jedenfalls lieber ins Badische, Breisgau umziehen als in die Stuttgarter Gegend - bleiben aber doch noch lieber in Österreich!

Grüße von Mannema

Der verlorene Westen

  • was heißt da umziehen: Der Breisgau gehört zu Vorderösterreich!

Schöne Grüße

MM
- grübelnd, wie man ohne Schweizer Gehalt eine Freiburger Miete bezahlen kann -

Hallo!

Das im Neckarstadion beim „Derby“ gegen Freiburg gerne gesungene „…schwarze Zähne, gelbe Füße, Badnerland…“ wird gerne beim gegenseitigen „Rezzen“ dahergebracht, dennoch finde ich, daß es durchaus wunderschöne Ecken in diesem Landesteil gibt…:smile:).

Viele Grüße
Eberhard

Servus Äbrhaad,

durchaus wunderschöne Ecken in diesem Landesteil

ja, durchaus: Ein besonders schöner Ort ist das Gleis 8 in Karlsruhe Hbf.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

die Oberrheinsteppe selber ist nun allerdings gewöhnungsbedürftig

man muß ja nicht gerade diese relativ kleinen Flächen besiedeln, aber auch diese „Ebenen“ gehören zur Vielfalt dieser Region einschl. der Rheinauen.
„Steppe“ ist dieser fruchtbare Landstrich nun wirklich nicht.
Gruß Viktor

Hallo,

die Gebiete rund um Stuttgart wurden in den Beiträgen schon recht gut charakterisiert. Wenn ihr in Erwägung zieht, Euch dort im Bereich 100 km um die Landeshauptstadt nieder zu lassen, ist natürlich von der Oberrheinebene über das Neckartal bis hin zur rauen Alb oder den Nordschwarzwalshöhen vieles möglich.
Menschen aus nördlicheren Gefilden berichten immer wieder, dass sie die höhere Zahl der Sonnentage deutlich wahrnehmen, aber vor allem auf dem Land die Menschen manchmal sehr unnahbar und eigenbrödlerisch seien (so z.B. mein Kollege aus Hannover).
Wenn Du Deine Wünsche und Vorlieben bezüglich Wohnort/-gegend noch ein wenig besser beschreibst, kannst Du vielleicht noch detailliertere Tipps bekommen.
Villingen-Schwenningen sehe ich dabei eher als Herausforderung, da es wie schon beschrieben, auf der Baar-Hochebene schon etwas frischer zugeht als z.B. am Oberrhein. Villingen ist eine schöne alte Stadt, aber die Infrastruktur in der Region bröckelt, während die Verkehrsanbindung paasabel ist.

Gruß
hps

Gruß
hps

Hallo,

meine Antwort kurz und knapp:

Sindelfingen liegt ca. 450m über NN, Villingen-Schwenningen 760m über NN.
In V-S sind die Winter definitiv länger und härter und im Herbst ist es nebelig ohne Ende.

Mein Tipp wäre der südliche Teil vom Kreis Leonberg oder der westliche vom Kreis Esslingen. Schaut Euch vielleicht mal in Magstadt, Steinenbronn und Umgebung um.

Viele Grüße und viel Glück
Maralena

Moin!

Ihr seid frei und wollt DA hin???

9 Monate lebte ich mal in Stuttgart. Fürchterlich. Unsägliche Spiesser, ein katastrophaler Dialekt, eine potthässliche Stadt.
Nene, dann doch lieber Karlsruhe oder gleich Oberbayern. Seht Euch mal den Starnberger See an, dann wollt Ihr auch nicht mehr nach Suttgart,+

Gruß,

M.

Fränkische Dialekte
Servus,

wie Du beim Gedanken an hübsch klingende Dialekte ausgerechnet auf Karlsruhe verfällst, bleibt Dein Geheimnis…

Schöne Grüße

MM

Ach wie schön wärs Du hättest nicht immer so recht…

Allerdings find ich persönlich Horb und Haigerloch sowas von harmlos, nett und klimatisch angenehm im Vergleich zu VS! Da tätsch me nie na brenga!!!
Und das sag ich von immerhin 700 mü NN.

Aber es soll ja auch Leute geben die gerne am See wohnen und sich die tollsten Ausreden einfallen lassen warum der Seenebel gar nicht schlimm ist und depressiv macht.
Und Du wohnst ja eh im pfäzlischen Bräter, klar dass Du mit den Badensern sympathisierst.

Gruß
M.

Haigerlocher Scharm
Woiß gar et wa Du hosch? Wenn um die Mittagszeit ein paar Stunden lang Tageslicht herrscht, ist doch Haigerloch im Winter eigentlich ganz allerliebst anzuschauen?

Die neunzehn Stunden Nacht und Dämmerung bringt man dann auch irgendwie herum.

Außerdem gibt es das bloß in Haigerloch, dass man im Schloss tief in den Keller hinabsteigt, dann einen Gang entlangeht und auf der Empore der Kirche herauskommt. Waagerecht bauen kann jeder, auf die Vertikalen kommt es an!

Und die Gammertinger wären überhaupt froh daran, sie könnten wohnen wie in Haigerloch: Mit fließendem Wasser, elektrischem Licht, geteerten Straßen und allem neuzeitlichem Komfort.

Schöne Grüße

MM
- mit ein bissle Wehmut an die schwarzen tropfenden Fichtenwälder „iber älle Wend“ zwischen Saulgau und Tettnang denkend -

Hallole,

Du hast in allen Punkten recht: die Gegend um Stuttgart ist das Hinterletzte für heimatgebundene Nordlichter.

Hoffentlich ist dem Fragesteller der tägliche Weg zur Arbeit vom Starnberger See nach Sindelfingen nicht doch a bissle zu weit.

Bussi aus Stuagart!

Eintopf zusammenrühren
Servus,

„die Gegend um Stuttgart“ ist derartig vielfältig, dass man aus ihrer Zusammenfassung zu einem einzigen Komplex schließen kann, dass das jeweilige „Nordlicht“ kein Problem mit der Gegend hat, sondern mit dem eigenen Leben, und noch überhaupt nicht geschaut hat, wo es da eigentlich wohnt.

Schöne Grüße

MM