Hallo,
das ist jetzt keine Antwort auf deine Frage, aber thematisch angelehnt. (Die MODs mögen diesen Artikel bei Nichtgefallen löschen)
Es ist FALSCH, dass angepflanzte Bäume einen Einfluss auf die CO2-Bilanz haben. Die Mengen an CO2, die durch _wachsende_ Bäume gebunden wird, ist sehr klein und absolut nicht von Bedeutung. Ökosysteme im Klimax (also in einem „End-Zustand“, in dem sich die Zusammensetzung und Masse der Vegetation nicht mehr ändert) hat eine im Wesentlichen Ausgeglichene CO2-Bilanz, d.h., es wird genausoviel CO2 emittiert (durch Atmungsprozesse bei der Rottung und Verdauung) wie bei Wachstumsprozessen absorbiert.
Wichtig sind aber Wälder für die Rückhaltung von Regenwasser und für Erosionsschutz. Naturbelassene und hinreichend große Wälder sind außerdem wichtig beim Artenschutz.
Es ist gut, neue Wälder anzulegen, wo unsere Landschaft durch die Agrarindustrie extrem waldarm gemacht wurde, und auch in trockenen Gebieten der Erde, um damit die Ausbreitung von Wüsten einzudämmen. Es ist gut, weil damit neue Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere geschaffen werden und lokal der Wasserhaushalt verbessert und Erosion verhindert wird. Aber eben nicht, weil man damit irgendwas vom CO2-Problem lösen würde.
Es wäre noch besser, die Gelder von derartigen Aktionen gleich dazu zu verwenden, die massive weitere Schädigung von naturnahen Wäldern zu stoppen. Das beträfe insbesondere die Rodungen der Urwälder in Südamerika, aber auch die Tundrenwälder in China/Russland, die unter dem Wirtschaftswachstum der Region gerade enormen Schaden erleiden.
Auch, wenn Fluggesellschaften das nicht machen, kann man doch recht effizient Geld dafür „spenden“, nämlich indem man Holzprodukte aus zertifiziert nachhaltigem Anbau kauft (und man die Mehrkosten dafür als Spende betrachtet) und keine Produkte kauft, welche den Raubbau an den Wäldern (v.a. in Südamerika und Asien) direkt oder indirekt fördern.
Hat man dann noch Geld übrig, reichen die Kosten für ein Briefporto oder eine Email an die Bundesregierung, mit der Bitte, dass sie sich stärker für den internationalen Naturschutz einsetzt (es wird zB. militärische Hilfe geleistet zum Schutz von Ölfeldern, aber nicht zum Schutz vor durchaus in den betreffenden Ländern illegalen Rodungen).
Also, solche Aktionen finde ich schon ok, aber sie dürfen nicht zur Augenwischerei werden, die uns davon ablenken, die echten Probleme anzugehen. Das geht nur, wenn wir unsere Verhaltensmuster ändern, und das müssen wir wollen. Sowas ist politisch und geht nur politisch, wobei ja auch schon das entsprechende, bewusste Kaufverhalten eine (von mehreren möglichen) „politische“ Handlung ist.
LG
Jochen