Bairisch: Da Dea Ma Uns Ned Owe

Da gibt es einen Song von Willy Michl, der geht so:

Da dea ma uns ned owe,
des wead scho wieda wern

Ich frage mich, was hier „owe“. Könnte es sein, dass es (extrem verkürzt) „aufregen“ heißt? Würde Sinn machen:

Da tun wir uns nicht aufregen,
das wird schon wieder werden.

Aber irgendwie bin ich mir unsicher (ist doch klanglich von „aufregen“ ziemlich weit entfernt). Also wer kann bairisch und kann mir das ins Hochdeutsche übersetzen?

Hallo,

Da dea ma uns ned owe,
des wead scho wieda wern

Ich frage mich, was hier „owe“. Könnte es sein, dass es
(extrem verkürzt) „aufregen“ heißt? Würde Sinn machen:

ich versuchs mal:

Do deama uns net obi
oder
Da tun wir uns nicht ab
oder
„Da machen wir uns nicht verrückt“

Gruß,
Woody

Ich frage mich, was hier „owe“. Könnte es sein, dass es
(extrem verkürzt) „aufregen“ heißt?

Nein, es heißt „hinunter“, wie in zum Beispiel in

  • I bin owe gfallen.

Man kann das aber in deinem Fall nicbt wörtlich übersetzen. „Da dea ma uns ned Owe“ ist eine feste Wendung und bedeutet soviel wie „Damit halten wir uns nicht auf, damit geben wir uns nicht ab, darum kümmern wir uns nicht.“

D’ katz is furt? Da dea ma uns ned owe, de kimmt scho wieder.

Gruß,
Max

Hallo,

Da dea ma uns ned owe heißt wörtlich ins Hochdeutsche übersetzt:

Da tun wir uns nicht hinunter. Owe=Hinunter.

Sinngemäß hast Du es richtig erkannt, da heißt es: Da regen wir uns gar nicht auf, da stressen wir uns gar nicht.

Grüß Gott!
Hier nur eine kleine Ergänzung: Im Bairischen bevorzugt man die umgekehrte Form der Richtungsadverbien, also etwa „einhin“ („eini“ usw.), „einher“ („eina“) statt „hinein“ und „herein“. Diese Formen gab es auch schon im Mittelhochdeutschen sinngemäß. Dieses mysteriöse „obe/obi“ ist dementsprechend „abhin“ (statt „hinab“ bzw. „hinunter“. „Oba“ wäre „abher/herab“. Das O ist hier offen, eben als Ergebnis der bairischen A-Verdumpfung. Es gibt auch paarige Formen, die im Lutherischen/„Hochdeutschen“ so gar nicht vorkommen: „vürhin (firi)/vürher (fira)“ für „nach vorne“ usw. Auch der Zustand ist klar nach der Nähe zum Sprecher geregelt: „Herinn/drinn“, „herent/(dr)ent“ (wie „hüben“ und „drüben“).
Gruß
Sepp