wölben, Wölbung, Gewölbe?
Moin Agnes,
es gibt ein paar Möglichkeiten der Erklärung. Mein Weg durch den etymologischen Dschungel verlief so:
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Man findet recht oft die Erscheinung, dass Wörter mit der gleichen Etymologie in einer Sprache mit Gu- oder G- beginnen, in einer anderen mit W-.
Zwei Beispiele sollen genügen:
engl. war - frz. guerre; frz. Guillaume - dt. Wilhelm
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Dann fiel mir das Deutsche Wortpaar (Tor)Wart / Garde ein, das etymologisch auch zusammenhängt (mehr dazu ist mir nicht eingefallen)
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Dann habe ich Dein bairisches Guin/Gulln ein paar mal halblaut vor mich hingenuschelt und entdeckte (mit der Bedeutung Arkade im Hinterkopf) ein gewisse Ähnlichkeit mit wölben/Wölbung. Und siehste:
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im Grimm findet man unter dem Eintrag wölben (ich habe nur das Wichtigste kopiert):
hvelfa ‚umkippen‘, auch ‚wölben, mit einem gewölbten dach versehen‘, norw. kvelva ‚wölben, stürzen‘,
aschwed. hvælva ‚mit einem gewölbe versehen‘, causativum zu einem stv. *hwelban ‚sich wölben‘ in norw. kvelva, aschwed. hvälva, schwed. dial. (h)välva, gvälva
ags. hwealf, subst., ‚gewölbe‘ (under heofenes hwealf), an. hvalf ‚gewölbe, gewölbte decke, gewölbte seite‘,
idg. wurzel *quelp, zu der gr. κολπος ‚busen‘
Da gibt es einige Wörter mit hv-, kv-, gv- am Anfang; da ist der Weg zu Guin/Gulln nicht mehr weit.
Irgendwie schaffe ich es nicht, den Wörterbucheintrag zu verlinken; daher nur der Link zum Wörterbuch
http://urts55.uni-trier.de:8080/Projekte/WBB2009/Nav…
Grüße
Pit