Kann jemand mir helfen? Man muss diesen Text in die
literarische Deutsch übersetzen. Ich weiß nicht, wie. (Deutsch
ist für mich eine Fremdsprache). Danke für jede Hilfe!
Hallo!
Das interessiert mich sehr! Es handelt sich wahrscheinlich um einen erzählten Text aus Altbayern oder aus dem südlichen Böhmerwald. Geht es um Sprachforschung?
Ich übersetze jetzt mal etwas flüchtig und wörtlich. Falls es es für dich wichtig ist, bin ich gern bereit, mich nochmals gründlicher mit dem Text zu befassen.
Auf jeden Fall wäre ich dir sehr dankbar, wenn du mir mitteilen würdest, worum es sich da handelt.
Beste Grüße!
Hannes
Die Übersetzung:
Mit sechs Johrn han i Schui åfangt, da bin i drei Johr bin i
bei dereim Freilein gånge un vier Johr bei’m Lehrer.
Mit sechs Jahren habe ich die Schule angefangen, da bin ich drei jahre bei dem Fräulein gegangen und vier Jahre beim Lehrer.
U’ ter
…und der Lehrer der håt uns fast - fascht jeed
Tåg ham mer geschlågn worn,
und der Lehrer, der hat uns fast - fast jeden Tag sind wir geschlagen worden,
faast je’n Tåg,
fast jeden Tag
wei mer …wei mer ed hàà
weil wir … weil wir nicht haben (?)
…werd sch Not då håbn rad i -
wird schon Not getan haben, rate ich -
då håd er immer gesågt
da hat er dann immer gesagt,
da han dan siere parad gwen (?),
da sind dann gekränkt/beleidigt parad(?) gewesen
dië Gaassnbuebm …bei uns e Dorf,
die Gassenbuben … bei uns im Dorf
uns håd er gsegn und die auße Dorf die håd er eifåch ni gsegn.
uns hat er gesehen und die aus dem Dorf, die hat er einfach nicht gesehen.
Jetz had er wieder wieder drååkhemme.
Jetzt hat er wieder wieder drangekommen.
Lò mit den hammer dò tua,
Lo(?) mit dem sind wir da durch
soweit hammer gwen
so weit sind wir gewesen
das mer da’mer diesewei mikhemma da
dass wir, dass wir auf diese Weile mitkommen
damer
dass wir
da sidn Schüo da aus der Schui khemma had, so weil,
???
mer àà…wegn a Ruggngweh had. Lumpn mit èif.
wir auch … ein wenig Rückenweh hat. Lumpen mit elf.
Wie dr Krië ausbroche is, vierzéhné,
Als der Krieg ausgebrochen ist, im Jahr vierzehn
bin i …Sséptember bin i
bin ich … September bin ich
so auf Nußbaum affe khemme,
so nach Nußbaum hinauf-gekommen,
Stern …då is scho nå dåå,
Stern … da ist schon hoch da,
då han
da habe
i Schoof hiëtn miëssn,
ich Schafe hüten müssen,
unter dr Frië scho hoib um vieré
in der Frühe [d. i.: am Morgen] schon um halb vier
i dr Frie aufsteh,
in der Frühe aufstehen,
då håb åber nu nu i’d Schui gehn miëssn,
da habe ich aber noch noch in die Schule gehen müssen
da bin
i von …Sséptember bis am Mai
ich von … September bis zum Mai
hå- sèibm in der Zeit ham mer
habe … selbst in dieser Zeit haben wir
erscht ham mer aus der Schui khimme,
zuerst sind wir aus deer Schule gekommen
hån i nuë …hån i nuë
habe ich nur … habe ich nur
i’d Schui geh miëssn.
in die Schule gehen müssen.
Nå …hammer då …
Nachher … sind wir da …
weißt doch scho wie’s is
du weißt doch schon, wie es ist
- mir wi’dwei schlåfed worn,
wir mit der Zeit (?) schläfrig geworden,
mal ham mr Kih hiëtn miëssn,
einmal haben wir die Kühe hüten müssen,
i un die Tochter då von den Hof,
ich und die Tochter da von dem Hof,
un …wie mer munter won
und als wir wach waren,
han da zwei Kië hin gwen,
sind da zwei Kühe weggewesen,
da wààns zwiwerin herunken’n Dorf herunter,
da waren/wären (?) sie …(?) her und im (?) Dorf herunter,
ais es da wår, dara schlofan wir zwoa.
als es da war, da(?) schlafen wir zwei.