Hallo Eduard,
was den Beziehungsaufbau angeht: Überleg’ dir mal, was du an einem „Neuen“ in deiner bisherigen Klasse gemocht hättest und was nicht. Tipp: Sei freundlich. Das heißt nicht, dass du eine Schleimspur legen sollst - aber ein freundliches Grinsen hin und wieder ist nach meiner Erfahrung ein besserer Türöffner als allzugroße Coolness - und zwar bei Mitschülern und Lehrern.
Nach meiner Erfahrung sind 11. Klassen am Gümmi auch schon aus dem Gröbsten draußen. Heißt: Die haben genau wie du die härteste Phase der Pubertät hinter sich und können sich schon wieder ziemlich oft normal benehmen. Mit allzugroßem Gezicke und Getue musst du vermutlich nicht mehr rechnen.
Bleib’ in Punkte Mitarbeit zunächst mal im unteren Drittel. Heißt: Melde dich regelmäßig zu Wort, wenn du was weißt, aber nicht dauernd. Das signalisiert den Lehrern, dass du interessiert bist und deinen Mitschülern, dass du kein Oberstreber bist, aber mithalten kannst. Beides ist wichtig. Dich gar nicht melden, ist nicht klug, das macht die Lehrer zusätzlich aufmerksam und bringt dir schnell den Ruf des Desinteressierten ein. Es gibt leider noch immer etliche Lehrer am Gymnasium, die Vorurteile gegenüber Quereinsteigern haben. Die solltest du nicht bedienen.
Und was den Stoff betrifft: Gib vom ersten Tag an Gas. Es wird Fächer geben, wo du leicht mitkommst und solche, wo du sofort merkst, dass du aufholen musst. Beides musst du von Anfang an im Griff haben, sonst ist der Anschluss schnell verpasst. Gefährlich sind die Fächer, in denen du erst mal gut bist, da übersieht man leicht den Punkt, an dem man auch hier anfangen muss, was zu tun.
Alles in allem ist das ein Punkt in deinem Leben, wo sich dir eine neue Chance bietet. Nutze sie.
Schöne Grüße,
Jule