Bald Vorstellungsgespräch! Bitte um Bewertung

Hallo zusammen,

ich habe Ende Februar ein Vorstellungsgespräch beim Ordnungsamt. Es geht konkret um eine Einstellung in den Beruf der „Politesse“. Also Mitarbeiter im Bereich der Verkehrsüberwachung.

Hier mal ein kurzer Auszug aus meinem Lebenslauf:

1996 - 2002 Gesamtschule

2002 - Abschluss mit „Fachoberschulreife“

2002 - 2005 „Ausbildungssuchend“

2005 - 2006 " Ausbildung zum Justizfachangestellten"

2006 - Ausbildung innerhalb der Probezeit per Auflösungsvertrag beendet
(war absolut nicht mein Ding)

2007 - 2010 "Ausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb)

2010 - Abschluss der Ausbildung

2010 - ??? Arbeitssuchend da keine Übernahme nach der Ausbildung

Soviel erstmal hierzu. Ist denke ich für eine Beratung durch das Forum wichtig, wenn man zumindest die wichtigsten Stationen kennt!

Ich habe mal, basierend auf meinem Lebenslauf, die wichtigsten Fragen hier beantwortet und wüsste gerne eure Meinung dazu.

1. Fragen zum Arbeitgeber

Was wissen Sie über uns?

Die Stadtverwaltung Duisburg ist ein kommunales Dienstleistungsunternehmen und darüber hienaus auch für die Verwaltung sämtlicher Behörden der Stadt verantwortlich

Was gefällt Ihnen an uns?

Die Stadtverwaltung geniesst in der Öffentlichkeit ein hohes Ansehen. Da sich dieses positive Image auch auf die Bediensteten überträgt, wäre es schön, ein Teil des ganzen zu sein.

2. Fragen zum Berufsleben

Welches waren ihre wichtigsten Erfolge?

Als wichtigsten Erfolg sehe ich meine abgeschlossene Ausbildung an. Hiermit habe ich einen wichtigen Grundstein gelegt.

Warum möchten Sie diese Stelle haben?

Ich habe in dieser Position viel mit Menschen zu tun, habe eine abwechslungsreiche Tätigkeit und bin viel an der frischen Luft.
Für mich die Idealen Vorraussetzungen für ein zufriedenes Berufsleben.

Warum sind Sie solange arbeitslos?

Ich habe mir nach Beendigung meiner Ausbildung, bewusst dazu entschieden, meinen 88 jährigen Großvater zu pflegen. Hierzu ist zusagen, dass ich mit Ihm in einem Hause wohne.

Jetzt, wo es Ihm wieder besser geht, möchte ich gerne meine beruflichen Chancen nocheinmal aufgreifen.

Fragen zur Person

Warum sollten wir gerade Sie einstellen?

Ich halte mich für den geeigneten Bewerber, weil ich bereits in der Vergangenheit im Rahmen meiner Ausbildung, mein Geschick im Umgang mit Menschen auch in schwierigen Situationen unter Beweis stellen konnte.

Ebenso verfüge ich dank meiner Verkehrsrechtlichen Kenntnisse über ein Fachwissen, welches in dem Beruf eines Mitarbeiters bei der Verkehrsüberwachung vertraut sein sollte.

Nennen Sie mir 3 Gründe warum Sie qualifiziert sind?

  • Ich bin auch in Stresssituation ruhig und bleibe Professionell
  • Ich verfüge über gute Orstkenntnise im Stadtgebiet
  • Die Begriffe „Image“ und „Bürgernähe“ sind mir vertraut und ich werde

helfen, dass positive Image der Stadt zu verbessern

Nennen Sie mir Ihre Stärken und Schwächen

Stärken

  • Teamfähigkeit
  • kommunikationsstärke
  • Kritikfähigkeit
  • Durchsetzungsvermögen
  • Gesprächsbereitschaft

Schwächen

  • akribische Arbeitsweise
  • manchmal etwas zu streng zu mir selbst

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?

Ich möchte mein Wissen und nach Möglichkeit auch meinen Handlungsrahmen fortlaufend erweitern und bin bereit, auch an Schulungen und Fortbildungen teilzunehmen um stets auf dem neusten Stand zu sein.

Hoffentlicht ist das so ok. Bin aber hier, weil ich ich vorallem ehrliche Meinungen hören möchte und keine Schönfärberei.

LG Chris

Hi Chris, vorneweg: ich finde es gut, wenn sich jemand vorbereitet, ich hab mir auch auf die „Standard-Fragen“ und ein paar Fachspezischen entsprechende Antworten überlegt, dass zeigt deinem Gegenüber auch, dass du dich aktiv dafür interessierst.

ABER :smiley: , wenn du ein auswendig gelerntes Repertoire wie ein Tonband vom Stapel lässt, dann merkt das jemand, der auch nur hin und wieder ein Vorstellungsgespräch führt, sprich das sollte eine grobe Guideline sein (die du da erstellt hast) und dir helfen nicht da zu sitzen und nach jeder Frage erstmal 3 Minuten zu grübeln.
Zudem sind die Antworten recht knapp, stell dich drauf ein, dass ihr bei der ein oder anderen Frage länger hängen bleibt.

Alle Aussagen, die du von dir gibst, sollten auch ein wenig „Background“ haben, wenn du also „mit Fachwissen im Bereich des Verkehrsrecht“ kommst, dann muss man damit rechnen, dass einschlägige Fragen auftauchen die mehr abdecken als das 0815-Autofahrer-Verkehrsregeln-Wissen.

Die Stärken/Schwächen-Fragen sind etwas „überholt“ (meiner Meinung nach), das wird eher „nett umschrieben“ kommen, zb: „Sie hatten doch bestimmt mal einen Tag in ihrem Berufsleben, dan dem es nicht so gut“ oder " Erzählen Sie von einer Situation, in der Sie sich Hilfe geholte haben" , ect.
Dann sind diese Schwäche-Antworten die eigentlich ein Vorteil sein sollen (wie deine eben auch) eigentlich eh murks, das wär nicht dass, was ich als personaler hören möchte (weil es auch zu 99% nicht der Wahrheit entspricht). JEDER hat Schwächen und nur die wenigsten sind sich ihrer wirklich klar bewusst, aber nicht die Schwächen selbst sind das „Problem“, sondern das Wissen darum.
Wenn man weiss, wie die eigenen Schwächen aussehen und wo seine Grenzen liegen, dann kann man mit diesen auch entsprechend umgehen. Man muss nciht alles selbst können, aber man sollte Wissen, wers event. kann oder wie man eine entsprechende Lösung findet.
Bzgl. der Stärken: Viele wollen auch Beispiele für die Stärken haben und Situationen, in denen du das gemerkt hast bzw. die du aufgrund deiner Stärken vieleicht bessser gemeister hast als manch anderer und wie du solche Angelegenheiten erfolgreich zum Abschluss gebracht hast. Das müssen nicht immer zwangsweise berufliche Sachen gewesen sein.

Zuletzt kann ich nur sagen, dass die „Hard-Skills“ nur ein Teil ausmachen, jemand der wirklich motiviert rüberkommt, hat auch oft gute Chancen, denn viele Sachen kann man durch irgendwelche Kurse/Ausbildung abstellen oder nachschulen, aber wenn jemand von Anfang an ne „Transuse“ ist, dann kann er noch so qualifiziert sein, ein Faules Ei würde ich mir nicht ins Nest holen.

Viel Erfolg

Hi Chris,
Meine Tips wären:
Die Antworten mit dem „Ansehen“ und dem „Image“ klingen irgendwie arg aufgesetzt. Würd ich nochmal überdenken.
Denken Sie daran, dass Politessen sich um den ruhenden Verkehr kümmern, nicht um den fliessenden, über den Sie dank Ihrer Ausbildung Erfahrungen sammeln konnten.
Schauen Sie sich auch mal auf der Internetseite der Stadtverwaltung um. Vielleicht findet sich da etwas spannendes das man gut als Aufhänger nehmen könnte.
Zum Schluss noch eine interessante eigene Erfahrung: Meine Tochter war nach ihrer Ausbildung auch auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Ich gab ihr den Rat, egal wo sie in nächster Zeit hinginge, sich immer zu fragen: würde ich da gerne arbeiten. Sie schaute sich also die Läden an und die Mitarbeiter die dort arbeiteten, und so fand sie ihren „Lieblingsarbeitgeber“. Und beim Bewerbungsgespräch erzählte sie genau das. Sie bekam die Arbeitsstelle, obwohl sie diesen Beruf nicht mal gelernt hatte…
Also wenn Sie diese Arbeit wirklich wollen, dann werden Sie auch die nötige Begeisterung haben und das kommt einfach rüber…
Viel Glück !!
Susanne

Hallo Chris,
erstmal möchte ich mich meinem Vorredner anschließen. Ich finde es gut, dass Du Dich auf das Gespräch vorbereitest, das zeigt ehrliches Interesse und Engagement. Allerdings muss ich sagen, dass Deine Antworten auf die Fragen des Arbeitgebers oft so klingen, als hättest Du Dir eher überlegt, was er wohl hören möchte. Das ist ja an sich auch nicht schlecht, aber erstens sollte es nicht so offensichtlich sein, zweitens kann man – vielleicht entgegen landläufiger Meinung – ruhig ehrlicher sein. Sicherlich ist es nützlich, das ein oder andere vielleicht etwas positiver darzustellen, aber im Grunde geht es bei einem Bewerbungsgespräch darum, dass der Chef Dich kennen lernt und nicht, was Du für ‚tolle‘ Tipps für’s Bewerbungsgespräch beherzigst. Oft kommt es auch gut an, wenn man vielleicht eine Antwort gibt, die einen nicht als perfekten Kandidaten hinstellt, die aber dafür ehrlich ist, zumindest habe ich diese Erfahrung in meinen bisherigen Bewerbungsgesprächen gemacht.

1. Fragen zum Arbeitgeber

Was wissen Sie über uns?

Die Stadtverwaltung Duisburg ist ein kommunales
Dienstleistungsunternehmen und darüber hienaus auch für die
Verwaltung sämtlicher Behörden der Stadt verantwortlich

das „kommunale Dienstleistungsunternehmen“ klingt sehr auswendig gelernt. Schraub’s ein bisschen runter, bleib vielleicht bei „die Stadtverwaltung Duisburg ist verantwortlich für verschiedene Behörden, z.B…“

Was gefällt Ihnen an uns?

Die Stadtverwaltung geniesst in der Öffentlichkeit ein hohes
Ansehen. Da sich dieses positive Image auch auf die
Bediensteten überträgt, wäre es schön, ein Teil des ganzen zu
sein.

Ist das so :smile:? Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass Ämter, Behörden und insbesondere „Politessen“ jetzt nicht unbedingt ganz oben in der allgemeinen Beliebtheitsskala stehen. Daher klingt Deine Antwort ein bisschen… schleimig und unaufrichtig. Überlege Dir lieber nochmal ehrlich, was Dir an der Stadtverwaltung gefällt.

2. Fragen zum Berufsleben

Welches waren ihre wichtigsten Erfolge?

Als wichtigsten Erfolg sehe ich meine abgeschlossene
Ausbildung an. Hiermit habe ich einen wichtigen Grundstein
gelegt.

Das passt, das hätte ich an dieser Stelle auch gesagt. Allerdings bietet das Stichwort „Grundstein“ eine Steilvorlage zu weiterem Nachhaken seitens des Chefs, z.B., wo Du denn noch hin möchtest beruflich, etc.

Warum möchten Sie diese Stelle haben?

Ich habe in dieser Position viel mit Menschen zu tun, habe
eine abwechslungsreiche Tätigkeit und bin viel an der frischen
Luft.
Für mich die Idealen Vorraussetzungen für ein zufriedenes
Berufsleben.

In Anbetracht dessen, dass, wie gesagt, eine „Politesse“ ja des öfteren in Konfliktsituationen gerät, vielleicht etwas zu naiv formuliert. Du kannst es so stehen lassen, aber rechne damit, dass der Chef Dich auf den Stress aufmerksam macht und überlege Dir, wie Du antwortest.

Warum sind Sie solange arbeitslos?

Ich habe mir nach Beendigung meiner Ausbildung, bewusst dazu
entschieden, meinen 88 jährigen Großvater zu pflegen. Hierzu
ist zusagen, dass ich mit Ihm in einem Hause wohne.

Jetzt, wo es Ihm wieder besser geht, möchte ich gerne meine
beruflichen Chancen nocheinmal aufgreifen.

Oh achso… wirklich? Oder schiebst Du den Opa gerade vor :wink:! Nicht böse gemeint, ich glaube Dir, dass er bei Dir im Haus wohnt, ich glaube Dir, dass er 88 ist und man ihm ein bisschen unter die Arme greifen muss, aber musstest DU (und nicht Deine Eltern, Geschwister, Großmutter, Caritas) das wirklich in dem Maße tun, dass Du dafür auf’s Geldverdienen verzichten musstest?
Zu pflegende Verwandte werden gerne hergenommen, um längere Arbeitslosigkeit zu erklären, das weiß auch der Chef und wird sich eventuell ein bisschen verarscht vorkommen. Bei mir wärst hättest Du jedenfalls mächtig Minuspunkte gesammelt, da es einfach unehrlich wirkt. Ich an Deiner Stelle würde hier ruhig ehrlicher sein. Du kannst ja erwähnen, dass Du Dich neben der Arbeitssuche auch noch ein bisschen mit um Deinen Opa kümmern musstest, aber bitte nicht den treusorgenden Enkel auspacken. Funktioniert bei Dieter Bohlen für den Recall, aber selten in der Realität.
Und falls es tatsächlich so ist: was, wenn sich der Zustand Deines Opas wieder verschlechtert? Wirst Du dann die Stelle kündigen? Das könnte er Dich fragen!
Außerdem bist Du doch erst seit 2010 arbeitslos, das ist jetzt nicht sooooo unglaublich lange, dass man Dir mangelndes Arbeitsinteresse vorwerfen könnte, erst recht nicht, wenn Du engagiert genug auftrittst.

Fragen zur Person

Warum sollten wir gerade Sie einstellen?

Ich halte mich für den geeigneten Bewerber, weil ich bereits
in der Vergangenheit im Rahmen meiner Ausbildung, mein
Geschick im Umgang mit Menschen auch in schwierigen
Situationen unter Beweis stellen konnte.

Ebenso verfüge ich dank meiner Verkehrsrechtlichen Kenntnisse
über ein Fachwissen, welches in dem Beruf eines Mitarbeiters
bei der Verkehrsüberwachung vertraut sein sollte.

Ist gut, aber wie mein Vorredner sagte, konkreter werden.

Nennen Sie mir 3 Gründe warum Sie qualifiziert sind?

  • Ich bin auch in Stresssituation ruhig und bleibe
    Professionell
  • Ich verfüge über gute Orstkenntnise im Stadtgebiet
  • Die Begriffe „Image“ und „Bürgernähe“ sind mir vertraut und
    ich werde

helfen, dass positive Image der Stadt zu verbessern

Der letzte Punkt klingt wirklich zu aufgesetzt, wie meine Vorrdenerin ja bereits erwähnt hat. Außerdem würde ich sagen, ‚ich möchte helfen, das positive Image der Stadt zu verbessern‘, anstatt ‚ich werde…‘. Letzteres klingt ein bisschen so, als wärst Du Superman :wink:.

Schwächen

  • akribische Arbeitsweise
  • manchmal etwas zu streng zu mir selbst

Deine „Schwächen“ klingen sehr nach falscher Bescheidenheit, denn im Grunde sind es ja sehr nützliche Eigenschaften, wie auch schon erwähnt wurde. Das wirkt fast ein bisschen selbstherrlich, finde ich. Zumindest würde es mir als Chef aufstoßen.

Hoffentlicht ist das so ok. Bin aber hier, weil ich ich
vorallem ehrliche Meinungen hören möchte und keine
Schönfärberei.

Hast Du bekommen. Ich hoffe, die Anregungen hier im Forum helfen Dir weiter und wünsche Dir viel Glück beim Vorstellungsgespräch,

Liebe Grüße,
Polymnia