Büchse der Pandora
Hallo,
Das sind alles nur sinnlose Spielereien, die einem mir unbekannten :Zweck dienen.
einen Sinn sehe ich darin zu zeigen, daß „die“ nun was tun, um
den Bereich zu stabilisieren.
also das Schaulaufen der Sieger: ohne jeden Wert.
Die einzige Lösung zur Vermeidung von Fehlsteuerungen ist das :Zurückstutzen des Bankgeschäftes auf die Hereinnahme von Einlagen, :die Vergabe von Krediten und die Erbringung von kundeninduzierten :anderen Dienstleistungen.
Das wird sich wohl national wie international in Ewigkeit
nicht machen lassen. Dazu gibt es zu viele, die den Tiger
reiten in der Hoffnung, sie werden nicht gefressen. Yippeeee!
Ich sage nicht, daß das kommen wird, ich sage nur, was die einzige Lösung ist. Die Schlußfolgerung, was das bedeutet, ist leicht zu ziehen.
Und wie sähe ein realistisches Szenario aus?
Ich meine, ein im Unternehmen hoch aufgehängtes und striktes
Risikomanagement mit Freigabekompetenz/Vetorecht
Man hat vor ungefähr zehn Jahren Markt (Vertrieb) und Marktfolge (Risikomanagement) mit den MAK/MARisk bis in die Geschäftsleiterebene getrennt. Was hats gebracht? Klar, einer im Vorstand (oder vergleichbares Gremium) ist jetzt nur noch fürs Risikomanagement zuständig, hat also keine vordergründigen Interessenkonflikte mehr.
Was aber machen die anderen? Einer für Organisation und Personal, einer für Recht und OT und der Rest ist Markt, also schon rein funktional nur für den Vertrieb zuständig.
Also heißt es dann immer (fast) alle gegen einen. Als wenn das noch nicht reichen würde, müssen die Verträge mit dem Vorstand vom Aufsichtsrat alle paar Jahre verlängert werden. Wer sitzt im AR? Vor allem das Kapital, also die Gesellschafter, die Kohle sehen wollen.
Ob ein Geschäft nach ein paar Jahren in die Hose geht, kann man bei der Entscheidung nicht sagen, aber man kann sich ausrechnen, was mit jedem abgelehnten Geschäft NICHT an Erträgen vereinnahmt wird.
Kurz: das Risikomanagement ist immer in einer schwächeren Position. Auch schon rein menschlich, d.h. wenn ein Geschäft vorgestellt wird, hat jemand schon Arbeit reingesteckt. Der, der das dann nicht machen will, braucht schon sehr viel Geschick, um nicht als der dauernde Geschäftsverhinderer dazustehen. Es ist das Risikomanagement, das eine Ablehnung rechtfertigen muß, nicht der Vertrieb, der ein Geschäft rechtfertigen muß. Der argumentiert mit den möglichen Erträgen und der Frage „glauben Sie ernsthaft, daß der in x Jahren pleite geht?“.
Das ist eine Killerfrage. Für die passende Antwort habe ich einige Jahre gebraucht, andere haben sie bis heute nicht gefunden. Darüber hinaus gibt es bei jeder Art von Geschäft noch andere Killerargmuente, die sich kaum widerlegen lassen.
, vielleicht
noch mit einer wachen Bankenaufsicht darüber, würde zwar dem
unternehmerischen Spielraum und den Eigentumsrechten
Leitplanken setzen, aber dafür ein gewisses Vertrauen in die
Institute rechfertigen.
Die Aufsicht ist ein Papiertiger. Die Aufsicht kann nur auf Dinge reagieren, die sie kennt. Sie kann die Entwicklung neuer Strukturen nicht vorherahnen und nicht verhindern. So wird eine Regelung kommen, nach der ein Institut, das eine ABS-Transaktion strukturiert, mindestens x% der Risiken behalten muß, damit sich die Sache für die Käufer rechnet (ein Verstoß schlägt sich in einer höheren Kapitalunterlegung für den Käufer nieder, was die Sache entsprechend verteuert).
Ich stricke Dir in ein paar Stunden eine Struktur, mit der die Regel zwar eingehalten wird, die Risiken am Ende trotzdem komplett bei Dritten liegen. Die Dritten sind dann wahrscheinlich Privatanleger, die ein Zertifikat kaufen, das auf einen Index referenziert, den eine Zwecksgesellschaft der Bank in Luxemburg zusammengebastelt hat und der einen eingehenden Namen trägt, z.B. European Consumer Index oder Global Residential Real Estate Index.
Dieser Index bildet rein zufällig genau das Portfolio ab, das verbrieft worden ist und - schwups - sind die Risiken aus der Bilanz raus und in den Depots von Privatanlegern. Rein formal ist die betreffende Zweckgesellschaft gar keine Tochter des betreffenden Instituts und schon sind die Vorgaben erfüllt.
Auf die Art und Weise haben die Institute doch schon in den vergangenen Jahren eigene Risiken bei den Privatanlegern plaziert. Für den Anfang kann man sich zu dem Thema mal das Buch „Die Gier war grenzenlos“ von Anne T. durchlesen, wobei das das Ausmaß der Kreativität nur erahnen läßt und für mein Empfinden gar nicht tief genug die zugrundeliegende Technik beschreibt.
So oder so: die Aufsicht rennt der Entwicklung hinterher und zwar erst ab dem Zeitpunkt, zu dem das Problem überhaupt erkannt wird. Bis dahin werden Risiken mit wohlklingenden Bezeichnungen verteilt oder gar erst aus dem Nichts geschaffen. Weder die Bundesbank- noch die BAFin-Mitarbeiter haben die notwendige Phantasie, um sich die hahnebüchenen Strukturen vorzustellen, die manche Menschen einfach so aus dem Ärmel schütteln.
Will man diesen Sumpf trockenlegen, muß die Kreditwirtschaft - wie beschrieben - massiv zusammengestutzt werden. Anders bekommt man das Problem nicht dauerhaft in den Griff. Es muß gewährleistet werden, daß die für die Volkswirtschaften essentiellen Funktionen der Kreditinstitute - also Einlagen, Kredite und Zahlungsverkehr - von den spekulativen Aktivitäten getrennt werden.
Aber - um noch mal kurz auf den Ausgang zurückzukommen - Basel III tritt, wenn überhaupt, erst in Kraft, wenn uns der ganze Mist sowieso schon wieder um die Ohren geflogen ist. Dann folgen Basel IV und V - oder die Tauschwirtschaft.
Eigentlich wäre es mal eine Überlegung wert, wie man das volkswirtschaftliche Risiko „Kreditinstitute“ wegstrukturieren kann. Dafür fehlt aber auch mir die Phantasie.
Gruß
Christian
P.S.
Nebenbei: die Wertpapiere, die die Finanzkrise ausgelöst haben, haben teilweise Laufzeiten bis weit in die zweite Hälfte des Jahrhunderts. Trotz der wieder zunehmenden Probleme in den USA sind die Risiken komischerweise noch gar nicht in entscheidendem Ausmaße schlagend geworden. Wobei: „komischerweise“ stimmt nicht. Die Risiken hat man einfach in die zweite Laufzeithälfte wegstrukturiert als man merkte, daß die Sache richtig anfängt zu brennen.
Der eigentliche Spaß aus dem Teil der Krise steht uns also noch bevor. Die handelnden Personen sind dann natürlich schon lange im Ruhestand - die haben sich quasi selber auch wegstrukturiert (ich finde das Wort einfach geil, deswegen verwende ich es so häufig. Eigentlich ist DAS mal ein würdiger Aspirant für das Unwort des Jahres.)