Hallo,
in der Finanzkrise haben wir gelernt, Banken muessen klein sein, und nicht riesengross, sonst seien sie zu gross zum Retten, too big to fail. Die Politik versprach zu handeln. Jetzt wollen sie die Bankenunion schaffen. Verstehe ich als eine grosse Bank? Oder ein System um kleinere Banken zu einer groesseren Einheit, einer Union, zusammenzuschliessen. Aber genau dann wird es doch noch groesser. Ist es dann nicht too big to fail? Sollte man nicht die Umkehrung der Bankenunion anstreben, so kleine Banken, dass selbst 5 davon niemanden umreissen bei einer gleichzeitigen Pleite?
Gruss Helmut
Hallo,
„to big to fail“ heißt nicht, dass die Banken zu groß zum Retten sind sondern dass sie so groß sind, dass man sie nicht Pleite gehen lassen kann, ohne eine Kriese im Wirtschaftssystem hervorzurufen (die Pleite der Lehmann-Brothers hat einen enormen Absturz zu Folge gehabt) - diese Banken müssen auf alle Fälle gerettet werden.
Die Bankenunion stellt keinen Zusammenschluss von Banken dar, sondern soll eine EU-einheitliche Bankenaufsicht gewährleisten. Also soll in der Bankenunion ein europäisches Aufsichtsinstitut geschaffen werden, das alle Banken unter einem einheitlichem Rechtssystem beaufsichtigt.
Gruß
HaWeThie
Hallo,
Hallo,
„to big to fail“ heißt nicht, dass die Banken zu groß zum
Retten sind sondern dass sie so groß sind, dass man sie nicht
Pleite gehen lassen kann, ohne eine Kriese im
Wirtschaftssystem hervorzurufen (die Pleite der
Lehmann-Brothers hat einen enormen Absturz zu Folge gehabt) -
diese Banken müssen auf alle Fälle gerettet werden.
Genau das ist die richtige Einstellung. Ein weiterer Freibrief für die zockenden Banken.
Gab es keine Kriese bei der letzten Bankenrettung?
Die Bankenunion stellt keinen Zusammenschluss von Banken dar,
sondern soll eine EU-einheitliche Bankenaufsicht
gewährleisten. Also soll in der Bankenunion ein europäisches
Aufsichtsinstitut geschaffen werden, das alle Banken unter
einem einheitlichem Rechtssystem beaufsichtigt.
Das kleine Island hat uns vorgemacht, wie es richtig zu machen ist!
grusspeke
Hallo,
Wirtschaftssystem hervorzurufen (die Pleite der
Lehmann-Brothers hat einen enormen Absturz zu Folge gehabt) -
der aber nicht durch die Pleite an sich verursacht wurde, sondern durch die schiere Erkenntnis, daß eben doch nicht alle Banken durch den Staat gerettet werden.
diese Banken müssen auf alle Fälle gerettet werden.
Nein, müssen sie nicht. Wenn man das denn politisch will, kann man durch geeignete Strukturen dafür sorgen, daß die Anleger keinen Verlust erleiden, aber das gesamte Institut zu stützen ist für dieses Ziel keinesfalls erforderlich.
Die Bankenunion stellt keinen Zusammenschluss von Banken dar,
sondern soll eine EU-einheitliche Bankenaufsicht
gewährleisten. Also soll in der Bankenunion ein europäisches
Aufsichtsinstitut geschaffen werden, das alle Banken unter
einem einheitlichem Rechtssystem beaufsichtigt.
Das ist nur einer der drei Aspekte der sog. Bankenunion. Bei den anderen beiden geht
um die Einlagensicherung und die Stützung taumelnder Institute durch den ESM. Besonders kritisch wird der zweite Punkt gesehen, den m.E. zu recht fragen sich deutsche Sparkassen und genossenschaftliche Banken, was ihre Einlagensicherungssysteme mit in Schwierigkeiten geratenen Kreditinstituten in Frankreich, Spanien oder Griechenland zu tun haben.
Besonders beachtlich finde ich in dem Zusammenhang, daß man sich neulich darauf geeinigt hat, daß zukünftig zunächst die Eigentümer der Institute zur Kasse gebeten werden sollen, dann die Kunden und erst zuletzt der Steuerzahler. Da hat man sich auf etwas geeinigt, daß a) in jedem anderen Wirtschaftszweig und b) eigentlich auch bei den Kreditinstituten völlig normal ist: die Eigentümer verlieren ihre Einlage und der Rest des Vermögens geht an die Gläubiger, wobei die meist nicht mehr als 3, 5 oder 10% ihrer Einlage zurückerhalten.
Gruß
C.
Das kleine Island hat uns vorgemacht, wie es richtig zu
machen ist!
Wobei Du uns immer noch nicht erklärt hast, was man dort richtig gemacht hat.
Hoffst du da wirklich noch auf eine sinnreiche Antwort?
Hallo,
einen Teil, den du hier in einem weiteren Vortrag beachtlich findest, hat man dort vor Jahren bereits durchgeführt.
Außerdem mussten die Banken ohne staatliche Hilfen auskommen.
grusspeke
einen Teil, den du hier in einem weiteren Vortrag beachtlich
findest, hat man dort vor Jahren bereits durchgeführt.
Verstehe ich nicht.
Außerdem mussten die Banken ohne staatliche Hilfen auskommen.
Stimmt. Stattdessen hat das Land die Banken verstaatlicht und war anschließend zahlungsunfähig, was u.a. etliche Insolvenzen auslöste und dazu führt/führen wird, daß Renten- und Pensionszahlungen stark gekürzt werden. Die Inflationsrate stieg zwischenzeitlich auf knapp 20%, die Währung verlor massiv an Wert und die isländische Einlagensicherung bzw. der isländische Staat schuldet den Anlagern bzw. anderen Staaten bis heute rd. 5 Mrd. Euro, deren Rückzahlung weiterhin ungewiß ist.
Wenn das mal keine Erfolgsgeschichte ist…
Hallo,
bist du etwa der Meinung wir hätten alles überstanden.
Bei uns hat es mit der Enteignung (Guthabenzinsen) erst angefangen.
Die Isländer haben ihren ersten Schuss verwandelt und es geht Ihnen Jahr für Jahr besser.
Die übrige EU hat sich mit viel Geld Zeit gekauft und ich hoffe, das noch genug Geld vorhanden ist um damit Sinnvolleres zu tun.
grusspeke
Die Isländer haben ihren ersten Schuss verwandelt und es geht
Ihnen Jahr für Jahr besser.
Ja stimmt. Sie haben ihre Wirtschaft 2008-2010 komplett abgeschossen und seit 2011 geht es aufwärts. Wenn man die Entwicklung fortschreibt wird Island das Vorkrisenniveau in etwa 2020 erreichen. Schon eine beachtliche Leistung. Bleiben halt nur noch die paar Millliarden, die sie u.a. den Niederlanden und Großbritannien allein schon aus der Einlagensicherung heraus schulden.
Hallo,
soweit mir bekannt ist, wurden die Forderungen von NL- und UK Banken gegen Island höchstgerichtlich abgelehnt.
grusspeke
soweit mir bekannt ist, wurden die Forderungen von NL- und UK
Banken gegen Island höchstgerichtlich abgelehnt.
Da ist Dir dann wohl etwas völlig falsches bekannt.