Liebe Gemeinde,
ich hatte mir im Vorjahr einen Hang mit Bärenfellgras bepflanzt und es sah sehr putzig aus, schön mit kleineren Findlingsbrocken dazwischen, ich fand es malerisch.
Warum funktioniert es nicht?
Es verkahlt und vergilbt von innen und hebt sich etwas aus dem Pfanzloch heraus. Die meisten sind bereits eingegangen.
Wurde auch gerne von Ameisen besucht. Es steht/stand in durchlässigem Boden und ist/war größtenteils besonnt.
Ich denke mal, es ist einfach nicht angewachsen…warum nicht?
Dankeschön für Antworten.
Sylvia
Klingt so, als vertrocknet es, weil das Wasser zu schnell abfließt.
Du kannst versuchen, die Speicherkapazität durch Einbringen z.B. von Blähtongranulat oder sowas zu steigern, aber ob das nicht zu teur wird bzw. dauerhaft hält, weiß ich nicht.
Such Dir lieber Pflanzen, die mit den dortigen Bedingungen besser klar kommen. Da gibt es z.B. wunderschöne, bodendeckende Sukkulenten, die sich schnell vermehren und neben Steinen auch toll aussehen.
Grüße,
Grünblatt
stimmt, habe mich auch gedanklich bereits verabschiedet.
Danke Gruenblatt
Servus,
Festuca scoparia ist sehr trockenresistent. Deine sind vertrocknet, weil es sich um solche unsinnigen „Containerpflanzen“ handelte, die ihre Wurzeln zu einem dichten Ballen verwachsen in einen Plastiktopf zwängen müssen. Die leben beim Auspflanzen oft nicht lange.
Wenn Du ausdauernde Pflanzen kaufen möchest, achte darauf, dass Du sie entweder wurzelnackt oder nur für kurze Zeit getopft kriegst. Containerware ist was für die Selbstbedienung und muss nur so lange hübsch aussehen, bis der Kunde die Kasse hinter sich gelassen hat - die Wahrscheinlichkeit, dass sie schnell kaputtgehen, ist bei Containerpflanzen sehr hoch.
Schöne Grüße
MM
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Gut zu wissen!
Danke MM
Also sonnig und sandig würde bei Wurzelnackten gehen?
Natürlich beregne ich auch bei Trockenheit
Bei wurzelnackten Pflanzen von Arten, die für sonnige und sandige Standorte geeignet sind, schon. Die muss man freilich zu Beginn auch ziemlich gut wässern, bis ihnen die nötigen Wurzeln gewachsen sind. Aber immerhin geht das bei denen - bei Containerpflanzen sind die Wurzeln so desorientiert, dass sie Jahre brauchen, bis sie wieder dahin wachsen, wo sie sollten.
Schöne Grüße
MM
verstehe. ich räume die Brombeeren (meine persönlichen Feinde) weg und schaue nach, was noch lebt. Dazu brauche ich aber gepanzerte Handschuhe Brombeeren sind die wehrhaftesten Pflanzen, die ich kenne. Einfach ekelhaft
Stauden wurzelnackt kaufen? Ich lern ja gern dazu. Wo gibt es sowas?
Stauden nur in der Staudengärtnerei kaufen. Der Fachmann zieht mal einen Balken aus dem Topf und schaut nach, ob der gut durchwurzelt ist, das wiederum ist durchaus von Art zu Art verschieden…
Ich liebe auch das Bärenfellgras, weiß aber auch, dass es durchaus schwierig ist, es flächig irgendwo anzupflanzen und grün zu halten. Ein Rezept dagegen habe ich aber auch nicht. Es wächst nur da wo es ihm gefällt…
Bufo
Servus,
bein uns ums Eck liegt Blauetikett Bornträger in Offstein, wo seit glaubich 2015 auch ein Laden betrieben wird (die achtzig Jahre davor immer bloß Versand). Bei einem anderen nicht so furchtbar bekannten Versandgärtner mit guter Qualität, Chrestensen / Erfurt, ebenfalls. Wie es die Mutter aller Staudengärtnereien Gaissmayer / Illertissen hält, weiß ich nicht; aber der ziemlich strikt saisonale Versand zeigt, dass dort zumindest keine Stauden in Container gezwungen und mit völlig verwachsenen Wurzeln zur Unzeit feilgehalten werden.
Sonst natürlich Rosen, wenn man die den Stauden und nicht den Gehölzen zurechnen will. Da wird alles wurzelnackt angeboten, was Rang und Namen hat.
Wenn Stauden kurz vor dem Verkauf quasi „provisorisch“ getopft werden, so dass sie keine Zeit haben, einen dicht verfilzten Ballen orientierungslos im Kreis wachsender Wurzeln auszubilden, ist das natürlich genauso in Ordnung.
Schöne Grüße
MM
@Aprilfisch: wenn ich jetzt also in der Gartenabteilung eines Baumarktes heimlich am Pflänzlein, das in lockerer Erde steckt, zupfe und es mir bereitwillig entgegen kommt; ist das ein gutes Zeichen? Dabei fällt mir ein, wenn ich das Töpfchen drücke, merke ich ja auch, wie fest der Ballen ist.
Übrigens schlage ich immer meine Gartenkralle in die Ballen, und lockere sie auf, bevor ich sie einpflanze (hat aber bei dem Bärenfellgras offensichtlich keine Rolle gespielt.)
Servus,
wenn die Wurzeln einmal bei einer als „Containerpflanze“ auf Selbstbedienung getrimmten Pflanze verwachsen sind, hilft keine Gartenkralle und auch sonst nichts - die Wurzeln, die so, wie sie sonst einem Stein auswichen, der Plastikwand ausgewichen sind, sind lange Zeit immer im Kreis herum gewachsen, wo sie sonst im Zweifelsfall einige Meter Raum mit nutzbaren Niederschlägen rund um die Pflanze gewonnen hätten. Eine Strategie (von mehreren) zur Anpassung an trockene Lebensräume ist es bei Pflanzen, dass sie einen ziemlich dicht unter der Oberfläche liegenden, recht weit ausgreifenden Teppich von relativ feinen Wurzeln legen, so dass sie jeden noch so geringen der begehrten Niederschläge sofort aufschlürfen können. Vielleicht ist Dir das bei Buchsbaum und bei Thuja schon mal aufgefallen.
Eine Pflanze, die im Container auf „Drehwurm“ gezwungen worden ist, braucht etwa drei Jahre, bis ihre Wurzeln wieder eine normale Orientierung haben. Bis es soweit ist, muss man sie päppeln wie auf der Intensivstation - dafür hat der Anbieter den Vorteil, dass er die Pflanze zu alt, außerhalb der Pflanzzeit und möglichst noch in Blüte im Selbstbedienungsareal präsentieren kann.
Wenn man Gräser irgendwo ansiedeln möchte, wo sie niht von sich aus wachsen, kann man das auch machen, indem man sie aus Samen zieht. Die Setzlinge sind dan winzig, zart und spittelig, und sie brauchen zwei-drei Jahre, bis sie überhaupt wahrnehmbare Stöcke bilden, aber dafür hat man die Gewähr, dass sie ein normal ausgebildetes Wurzelsystem haben und für sich selber sorgen können. Hab ich in meinem Garten so gemacht mit Briza media (als Zutat zu Sommersträußen) und Antoxanthum odoratum (wegen des Geruchs „Heuwiese im Bergsommer“ am Tag nach dem Mähen), die beide weder zu meinem Boden noch zu dem Klima hier passen, aber sie haben seither nichts dagegen, in meinem Garten zu wachsen.
Mit etwas Geduld krieg ich das vielleicht auch noch mit Poa alpina ssp. vivipara hin, die ich nicht weit von Burrweiler schon gesehen habe, wo sie ja nun überhaupt nicht hingehört, ebenfalls auf toniger, saurer Buntsandsteinverwitterung und an einer Stelle, wo die trocken-heißen Sommer noch ausgeprägter sind als in Monnem. Gefallen täte sie mir schon, schon allein, weil sie anders ist als die anderen.
Wie auch immer: Insbesondere Wildpflanzen täte ich nur ganz, ganz jung und möglichst provisorisch getopft oder eben wurzelnackt besorgen.
Schöne Grüße
MM
Dankeschön für die Antwort. Tatsächlich hatte ich das selbe Phänomen bei Gräsern…
Eine Saison und schon waren sie verschwunden.
Durch Deine Beiträge bin ich jetzt wurzelsensibilisiert!
Habe ein schönes Beispiel für den Containereffekt fotografiert. Die Brombeere hat zwar mehr als 20 Jahre viele Früchte getragen, aber man hat ihr auch dann noch die Gefangenschaft in einem viereckigen Topf angesehen.
Guck doch bitte mal in mein posting unter Biologie vor 2 Wochen: habe noch keine einzige Antwort auf meine Frage nach einer Pflanze bekommen.
Danke Udo
Wenn das auch vom Gedanken her und bei schwierigen Arten stimmen mag ist dennoch eine Pauschalverurteilung sämtlicher Containerpflanzen vollkommen unangebracht.
Ein guter Staudengärtner, und dazu darf ganz sicherlich auch Gaismayer zählen, topft Stauden rechtzeitig in größere Container um oder verkauft sie zur rechten Zeit.
Alleine die Tatsache, dass eigentlich fast alle Gartenarchitekten und Landschaftsgärtner-die im großen Stil arbeiten und Anwachsgarantien geben- ausschliesslich mit Containerware arbeiten und deren ERFAHRUNG sprechen für sich.
Wurzelware ist ganz sicherlich in der besprochenen Hinsicht eine gute Sache, hat aber wieder andere Nachteile, vor allem für den Laien.
Dass man Pflanzen nicht im Baumarkt kauft ist sicherlich ein guter Ansatz, aber auch da gibt es inzwischen hervorragend ausgestattete Abteilungen mit Fachleuten, die beraten.