Basiscode für App?

Hallo!
Ich übersetze grade einen Roman und möchte sichergehen, dass ich nichts falsch mache :smile:

Es geht um eine professionelle, wirklich ausgefuchste App und jemand möchte den Basiscode stehlen, quasi das Herz der App: „crack open the little piece of software“ heißt es an einer Stelle. Spricht man auch bei Apps von „Basiscode“? Und ist das wirklich eine Art Baukastensystem: Man zieht einen Grundstein heraus und das ganze Ding bricht zusammen?

Ich habe ein bisschen gegoogelt, aber richtig fündig geworden bin ich nicht.

Gruß,
Eva

Hallo Eva,

man spricht eher von Quellcode bzw. Sourcecode.

Stehlen wäre in diesem Fall immer ein Kopieren, kein „Wegnehmen“.
Daher wäre nach dem (widerrechtlichen) Kopieren eines Bausteins selbiger ja immer noch da und Bestandteil des Gesamt-Sourcecodes. Da würde so also nichts zusammenbrechen.

Gruß
Dirk

Hallo.

Üblicherweise spricht man von Quellcode („Source code“).
Dieser wird mittels eines Compilers übersetzt (compiled) und kann dann auf der Zielhardware (sprich: auf dem Smartphone) ausgeführt werden.
Eine Hardware bzw. ein Betriebssystem benötigt einen dafür geeigneten Compiler. Deshalb kann eine App für i.OS nicht unter Android laufen und umgekehrt.
Natürlich kann und wird die eigentliche App auf andere, bereits vorhandene Komponenten (Bibliotheken bzw. Libraries) zugreifen (z.B. für Netzwerkzugriffe, Grafikoperationen, …), die entweder Teil des Betriebssystems sind oder die irgendjemand geschrieben hat.

Damit „das ganze Ding zusammenbricht“, genügt es mit einiger Wahrscheinlichkeit, ein einziges Bit im compilierten Code der App zu verändern.
Dasselbe kann man auch mit einer der benötigten Bibliotheken tun, was sich dann auf alle Apps auswirkt, die diese Bibliothek benutzen.
Es kann aber auch sein, daß sich die Änderung eines einzigen Bits gar nicht bemerkbar macht - man muß also wissen, an welcher Stelle man drehen muß.
Dazu ist der Sourcecode sehr hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Man kann - allerdings mit einigem Aufwand - auch aus dem compilierten Code ersehen, an welcher Stelle man was ändern muß, um ein bestimmtes Verhalten zu erzeugen (in der Regel wird das übrigens deutlich mehr als ein Bit sein).
Aber Achtung:
„Zusammenbrechen“ werden nur die App-Instanzen, die diese Änderungen aufweisen! Wird also das Ding schon auf dem Server manipuliert, könnte niemand mehr was mit den Neuinstallationen anfangen.
Bereits installierte Apps wird diese Manipulation aber nicht betreffen. Dazu müßte die App auf dem jeweiligen Smartphone manipuliert werden (was z.B. ein Virus tun könnte).
Außerdem:
Um Manipulationen auf dem Server (z.B. „PlayStore“) zu erschweren, geben die App-Hersteller für jede Version eine Prüfsumme (z.B. MD5) an. Die kann man mit der neu berechneten Prüfsumme der heruntergeladenen App vergleichen, um sicher zu sein, daß da niemand dran rumgebastelt hat.

Wie auch immer: Den Quellcode zu stehlen bringt dem Dieb zunächst nichts - außer daß er ihn für seine Zwecke nutzen kann, was der eigentlichen App aber in keinster Weise schadet.

Alles klar soweit? :wink:

Gruß

Kannitverstan

Danke Dir!

Gruß,
Eva

Wie Kloßbrühe * g *
Im Ernst - ganz herzlichen Dank für diese erschöpfende Auskunft. Damit kann ich arbeiten!

Gruß,
Eva

Du hast ja schon viele Kommentare bekommen. Nur eine Anmerkung noch. Bist du sicher, dass es um das stehlen der Codes geht? Macht, außer wenn man das Thema Urheberrecht anstrengt oder kein Back Up hat, ja kaum Sinn.

Der Satz oben deutet auf so etwas wie eine Lücke im Code hin, über den man „einbrechen“ könnte. Also ein Art Schwachstelle. Könnte das gemeint sein?

Falls das am Thema vorbei geht, einfach ignorieren…

fg

Dirk_P

Hallo Eva,

So eine APP besteht im wesentlich aus zwei Teilen.

  1. Einem Bediener-Interfache welches z.B. alles hübsch auf dem Display darstellt und Ein/Ausgaben ermöglicht. Dies ist eigentlich der einfachste Teil der Übung.
  2. Dem eigentlichen Algorithmus, welcher mit den Eingaben etwas vernünftiges anstellt. Nehmen wir einmal ein Übersetzungsprogramm. Stand der Technik ist mehr oder weniger ein Übersetzen der einzelnen Worte, das Programm versteht den Sinn der Worte noch nicht wirklich und entsprechend wirr werden die Übersetzungen. Ein Algorithmus, welcher den Sinn versteht und mindestens so gut wie ein menschlicher Übersetzer arbeitet, wäre dann ein Vermögen Wert!

Hier bei WWW ist die Datenbank mit 20 Jahren Fragen und Antworten das Wertvolle. Die ganzen Umbauten, die wir seit Jahren mit erleben, ändern nichts an den von uns gemachten Beiträgen.

MfG Peter(TOO)

Immer abwechselnd: Dunkelmann: Ich biete den Code zum Kauf an. - Kunde: Ich will den Code! Dunkelmann: Ich werde ihn open cracken! Einen Absatz drunter: Ich fliege hin, um ihn zu stehlen.

Tja.

Gruß,
Eva

Die App ist noch ein paar Klassen dominanter, als was es jetzt schon gibt: Die Dir sagen, wieviel Schritte du gegangen bist, wieviel du trainieren sollst, wieviel Kalorien zu dir nehmen etc.p.p. Der Macher verdient sich mit die App eine goldene Nase, zieht sich aber den Hass einer Personengruppe zu und man will die App nun kaputtmachen oder eben stehlen. Den Quellcode.

Gibt es da nicht so ein Samenkorn, aus dem die App gesprossen ist und wenn man das wegnimmt oder zertritt, fällt alles zusammen wie ein Kartenhaus? Selbst wenn die App auf den Handys installiert ist, Updates, Interaktion würden ja nicht mehr funktionieren. Niemand mehr, der deine Aktivitäten überwacht, dein Punktekonto führt. Oder verstehe ich das ganz falsch?

Eben bei Wikipedia gefunden, weil ich „Algorithmus“ gegoogelt habe (Dachte, den Begriff könnte ich einschleusen, weil er so schön fachmännisch klingt * g*) : „Als Ideen und Grundsätze, die einem Computerprogramm zugrunde liegen, wird einem Algorithmus in der Regel urheberrechtlicher Schutz versagt .“ Interessant.

Gruß,
Eva

Hier geht es um Sabotage, aber so einheitlich ist das eben nicht!

Bei einem Auto würde man den Motor sabotieren.
Bei einem Fahrrad geht das nicht.
Bei der Eisenbahn manipuliert man eher die Schienen.

Aber alles sind Fahrzeuge.