Hallo.
Üblicherweise spricht man von Quellcode („Source code“).
Dieser wird mittels eines Compilers übersetzt (compiled) und kann dann auf der Zielhardware (sprich: auf dem Smartphone) ausgeführt werden.
Eine Hardware bzw. ein Betriebssystem benötigt einen dafür geeigneten Compiler. Deshalb kann eine App für i.OS nicht unter Android laufen und umgekehrt.
Natürlich kann und wird die eigentliche App auf andere, bereits vorhandene Komponenten (Bibliotheken bzw. Libraries) zugreifen (z.B. für Netzwerkzugriffe, Grafikoperationen, …), die entweder Teil des Betriebssystems sind oder die irgendjemand geschrieben hat.
Damit „das ganze Ding zusammenbricht“, genügt es mit einiger Wahrscheinlichkeit, ein einziges Bit im compilierten Code der App zu verändern.
Dasselbe kann man auch mit einer der benötigten Bibliotheken tun, was sich dann auf alle Apps auswirkt, die diese Bibliothek benutzen.
Es kann aber auch sein, daß sich die Änderung eines einzigen Bits gar nicht bemerkbar macht - man muß also wissen, an welcher Stelle man drehen muß.
Dazu ist der Sourcecode sehr hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Man kann - allerdings mit einigem Aufwand - auch aus dem compilierten Code ersehen, an welcher Stelle man was ändern muß, um ein bestimmtes Verhalten zu erzeugen (in der Regel wird das übrigens deutlich mehr als ein Bit sein).
Aber Achtung:
„Zusammenbrechen“ werden nur die App-Instanzen, die diese Änderungen aufweisen! Wird also das Ding schon auf dem Server manipuliert, könnte niemand mehr was mit den Neuinstallationen anfangen.
Bereits installierte Apps wird diese Manipulation aber nicht betreffen. Dazu müßte die App auf dem jeweiligen Smartphone manipuliert werden (was z.B. ein Virus tun könnte).
Außerdem:
Um Manipulationen auf dem Server (z.B. „PlayStore“) zu erschweren, geben die App-Hersteller für jede Version eine Prüfsumme (z.B. MD5) an. Die kann man mit der neu berechneten Prüfsumme der heruntergeladenen App vergleichen, um sicher zu sein, daß da niemand dran rumgebastelt hat.
Wie auch immer: Den Quellcode zu stehlen bringt dem Dieb zunächst nichts - außer daß er ihn für seine Zwecke nutzen kann, was der eigentlichen App aber in keinster Weise schadet.
Alles klar soweit?
Gruß
Kannitverstan