Servus,
ach was - ich hätte bloß nicht geglaubt, dass Du da so systematisch vorgehst.
Ist aber, wenn man nicht alles mit dem eigenen Rüssel untersuchen will, die einzige Chance, sich hier mit so einer hilfreichen Unterstützung wie der Wittwerschen zu helfen („unser“ Mainzer Dr. Kohl aus Ludwigshafen, der grad in rebus gastronomicis eine Fundgrube war, hat den Verteidigungskampf gegen Thalia, amazon usw. vor einigen Jahren aufgegeben und sich zur Ruhe gesetzt) - in der Schule lernt man viel über den „Candide“, den Rodrigo-Monolog aus dem „Cid“ und die „Cantatrice chauve“, aber nicht, welches Fassungsvermögen ein ‚serieux‘ und ein ‚formidable‘ haben, dass das ‚rosbif‘ im Elsass anders als em Innere zu Lebzeiten nicht gemuht, sondern gewiehert hat und andere wichtige Dinge.
Es ist mir in bleibender Erinnerung, wie merkwürdig ich es lange Zeit fand, dass es in Frankreich überall so sehr preiswerte Hirsch-Schnitzel gab, und dass diese so gar nicht nach Wild schmeckten, bis ich dann irgendwann draufkam, dass daim = Damhirsch und dinde = Pute halt mehr oder weniger ähnlich klingen, aber doch ganz verschiedene Tiere bezeichnen. Das sind dann halt die Ausrutscher, wenn man unbedingt alles selber rauskriegen will
Der letzte Hammer bei solchen Entdeckungstouren, an den ich mich erinnere, war, dass ich meiner geliebten Gattin die „tartiflette“ ans Herz gelegt habe, die ein verschlagener Gastwirt ausgerechnet zu den Vorspeisen auf die Karte gesetzt hatte, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt (‚halt irgendwas mit Kartoffeln, das ist sicher schön‘). Die Saaltochter meinte dann, als ihr beim A. auf die übliche Frage beim Abräumen sagte, es sei alles lecker gewesen, aber halt doch recht viel: „Ja, ich habe mich auch ein wenig gewundert, dass Sie zu der Tartiflette noch ein Hauptgericht bestellt haben!“
Schöne Grüße
MM