wenn ein Bauherr angeblich sein geplantes Gebäude so schnell wie möglich fertigstellen will und deswegen auch schon mal Bäume fällen will - was könnte es für einen Grund haben, wenn er noch keinen Bauantrag gestellt hat?
Naheliegend ist natürlich der Gedanke, dass er sich doch noch nicht ganz sicher ist, ob er wirklich bauen will.
… was mir dazu einfällt:
-Bäume dürfen je nach Region ab März bis November nicht gefällt werden
-ist vielleicht gerade jetzt günstig, weil Werkzeug / Material / Zeit gerade da
-ein Bauantrag kann auch schon mal an einem Baum scheitern (was weg ist, ist weg)
Fangen wir doch mal ganz vorne an:
Hat er wirklich keinen Bauantrag gestellt?
Wenn ja, woher hast Du die Information? Ist sie sicher?
Es kann viele Gründe geben, von Vorgaben aus dem Naturschutzrecht (Bäume fällen nur zu bestimmten Zeiten) über „Zeitverzögerungen“ bis zur Geldknappheit.
Ohne die Situation genau zu kennen, stochern wir mit der Stange im Nebel.
eins habe ich noch:
So ein Bauantrag ist schon eine Herausforderung… Das was man wollen würde muss erst mal in gesetzlichen Rahmen, dann in den technisch machbaren Rahmen, dies wieder in finanziellen Rahmen, danach wieder in örtlich gegebenen Rahmen, was evtl, gegen das verstößt, was man ursprünglich wollte…
Aus eigener Erfahrung: mir fehlte schon immer so eine art Mediator in der Behörde mit der man sich „formfrei“ einfach mal zusammensetzen kann, um seine Wünsche zu diskutieren. War damals quasi nur ein XXL-Carport im Gewerbegebiet - ich kam mir vor, als wollte ich mit diesem Vorhaben das ganze Viertel in Schutt und Asche legen wollen…
Da gibt es eine Menge an gründen, die Schonzeit der natur wurde da schon erwähnt. Ein Grund der gerne vergessen wird, nicht jeder Bau braucht einen Bauantrag. Hier in der Gegend kannst du Wohnblöcke mit 8 Wohneinheiten Bauen ohne einen Bauantrag zu benötigen, man muss sich nur an die vorgaben des Bebauungsplan halten.
es lohnt sich allerdings, hier mal § 39 Abs 5 Nr. 2 BNatSchG i, Wortlaut zu lesen. Für Bäume, die innerhalb des Waldes, in Kurzumtriebsplantagen und auf gärtnerisch genutzten Grundflächen stehen, gelten die Einschränkungen nicht, und sie können auch nicht durch einzelne Bundesländer auf solche Bäume ausgeweitet werden.
wer den groben rechtlichen Rahmen kennt und einhalten will, braucht das nicht. Ferner bekommt man da auch - nach langer Wartezeit - nur lapidar mitgeteilt: so nich… Gegenvorschlag/Kompromiss: fehlanzeige
Ist aber von Amt zu Amt unterschiedlich - es gibt auch Ausnahmen, diese aber wohl eher im ländlichen Bereich
Also, die Frage ist nicht, warum er genau jetzt Bäume Fällen will, das ist schon klar.
Die Frage ist, warum er möglicherweise keinen Bauantrag stellt. Es handelt sich um einen Profi, eine Entwicklungsgesellschaft, die oder deren Mitglieder nichts anderes tun als Grundstücke zu kaufen, da irgendwas zu bauen und es teuer weiterzuverkaufen.
Das Projekt gibt es schon seit mindestens anderthalb Jahren, und seine Pläne sind seit bestimmt 10 Monaten durch.
Jetzt hat der zukünftige Bauherr(?) einen Antrag gestellt, die Bäume fällen zu dürfen, aber keinen Bauantrag.
Das Bauvorhaben ist umstritten und die Verwaltung und der Rat hat das gegen den voraussichtlichen Willen der betroffenen Bürger durchgedrückt.
PS Es ist natürlich auch klar, dass ein anderer Bebauungsplan auch erst noch vom Rat abgesegnet werden müsste. Aber wenn da erstmal alles weg ist, wird sich wohl niemand einem Alternativplan verschließen wollen.
Hallo,
falls Du auf die Tesla Fabrik anspielst, der Bauantrag hat Zeit, einzelne Monate. Die Baeume muessen im Februar weg, mit Sondererlaubnis glaub Mitte Maerz. Dann brueten die Voegel bis in den Herbst, so eine Verzoegerung kostet zig Millionen.