Baufinanzierung durch Wohnriester besser?

Wir möchten eine Wohnung kaufen und müssen dafür 280000 Euro aufnehmen.
Nun sagte der nette Mensch von der Bank, dass es sich lohne 140.000 Euro über Rieser zu finanzieren (Vorteil 24 Jahre Zinsbindung bei 2,85% … wer weiß, ob die Zinsen in 10 Jahren bei 6% sind?!) Weitere 40.000 über KFW bei 3,15% (1,65% Tilgung: 10 Jahre) und 100.000 Baufinanzierung mit Tilgung bei 2,93% (1% Tilgung: 10 Jahre).

Er konnte nur Vorteile bei der Wohnriester-Finanzierung nennen. Stimmt das? Oder hat Wohnriester einen Haken? Uns sprachen vor allem die günstigen Zinsen (2,85% über 24 Jahre an). Die Nachgelagerte Versteuerung im Rentenalter stört uns nicht.

Der andere Vorschlag lautete: 240.000 Euro zu 2,93% über 10 Jahre und 40.000 Euro über KFW zu 3,15% über 10 Jahre.

Bei beiden Angeboten liegt die monatliche Rate bei ca. 1160 Euro.

Welches Angebot ist besser? Was sind die Vor- und Nachteile? Ein Bekannter meinte, dass Riester viele Nachteile hätte … genaue Nachteile konnte er jedoch nicht nennen.

Bitte helft uns schnellstmöglich weiter? Vielen Dank!

So ein tolles Angebot hätte ich auch genre gehabt…
Wo soll da bitte ein Haken sein?

Hallole, es tut mir leid, aber mit Wohnriester kenne ich mich nicht aus. Vielleicht jemand anderes??

Grundsätzlich ist eine Riesterfinanzierung eine gute Sache, da die Zulagen vom Staat mit dazukommen.
Umso mehr Kinder, umso mehr Zulagen.
Aber
die volle Zulage bekommt man nur, wenn man die Beiträge entsprechend den Regeln seinem Einkommen anpasst. Zahlt man zu wenig, bekommt man nur anteilig seine Zulagen. Das heißt, jede Einkommenserhöhung erhöht auch die Riesterbeiträge. Natürlich kommt am Ende aus einer Riesterversicherung dann auch mehr raus.
Aber die Belastung ändert sich.
Wenn Kinder da sind oder in Planung, würde ich es machen, da es ja aktuell wohl finanziell passt.

Hallo,

Richtig gegeneinander rechnen kann man die Darlehen nur, wenn man komplette Tilgungspläne mit Gesamtkosten und auch Details zum Wohnriester-bausparen hat. Das kann ich dir gerne durchkalkulieren, wenn du mir die Angebote mailst. Ich finde, dass Wohnriester nur bei wenigen Menschen passt. Die nachgelagerte Besteuerung ist nicht zu verachten. Das wird in der Beratung nur sehr selten richtig erklärt. Aber man muss auch wenn man schuldenfrei ist, bis 85 Steuern auf die Immobilie zahlen. Der Haken ist, dass man ja nicht wie bei einer klassischen Riesterrente einen monatlichen Zufluss hat, den man der Steuer unterwirft und einfach etwas abzieht, sondern man muss von seiner gesetzlichen Rente ohne einen monatlichen Zufluss die Steuern aufbringen. Entweder in einer Summe zum Rentenbeginn (da braucht man dann 5stellig Geld für das Finanzamt) oder monatlich. Das Sir nicht zu unterschätzen und liegt meistens bei ca. 200-400 Steuerlast monatlich. Unter lastenfrei verstehe ich etwas anderes. Das ist der Preis für die Zulagen, die einem ja in der Zeit bis 65 unter die Arme greifen.
Weitere Nachteile bei Wohnriester:

  • meistens unverschämt Höhe Abshhlussgrbühren für die Wohnriesterbausparverträge oft 3-6% da ist schon viel Förderung futsch bei den großen Abschlsssummen.

  • ausschließliche Eigennutzung der Immobilie auf Lebenszeit. Das finde ich sehr speziell mit Blick auf Veränderungen im Privatleben. Vielleicht will oder muss man irgendwann vermieten.

Fazit: da wo es passt hat Euer Banker mit allen Vorteilen recht. Aber man ist in dieser Konstellation bis zum Rentenalter und darüberhinaus mit der Steuersituation undder Immobilie verheiratet. Ich bevorzugen wenn überhaupt einen klassischen Riestervertrag und setze diesen dann zum Rentenbeginn teilweise zur Tilgung der Kredite ein. Wenn man die Förderung braucht, um sich die Finanzierung zu leisten, sollte man m.e. Die. Finger von Eigentum lassen. Sonst stellt man sich bspw. Alle Wege später eine Selbstständigkeit zu gründen (nur als Beispiel)

Ich hoffe ich konnte helfen.

Herzliche Grüße

Raphael Toussaint

Hallo,
Eine Zinsbindung von 24 Jahren bei 2,85% Zins ist selbst für den erstrangigen Bereich unglaublich gut. Ich wüsste gerne, wer diese Konditionen bietet? Liegt das Angebot schriftlich vor?
Wer wirklich fest entschlossen ist, eine selbstgenutzte Immobilie erwerben, ist mit der Riesterfinanzierung sehr gut bedient. Wenn euch die nachgelagerte Besteuerung (die auch auf die Erben übergeht aber ab Rentenbeginn auch mit Nachlass in einer Summe getilgt werden kann) nicht stört, gibt es als weiteren „Nachteil“ noch die mögliche Steuerschädlichkeit bei Verkauf der Immobilie zu nennen. Das war es dann auch schon.
Eine nennenswerte Zinssteigerung ist auf Grund der verschuldeten Staatshaushalte Europas mittelfristig nicht zu erwarten, aber bei der aktuellen Zinslage ist eine langfristige Bindung sicher nicht schlecht, denn eine weitere Senkung ist kaum zu erwarten.

Ich habe seit der Einführung der Riesterrente viele hundert Beratungen durchgeführt und stoße auch immer noch auf die „…vielen Nachteile…“, die aber keiner wirklich konkret benennen kann. Ursache ist meiner Meinung die schlechte Presse beim Start der Riesterrente, deren Echo bis heute nachhallt und die Tatsache, dass sich in Deutschland schlechte Nachrichten besser vermarkten lassen als gute. Also stürzen sich sogenannte „Verbraucherschützer“ immer wieder nachteilig auf dieses Thema. Dabei bitte bedenken: auch dort geht es weniger um Verbraucherschutz als um Verkaufsauflagen und / oder Einschaltquoten!

Fazit: Wer konkret eine eigene Immobilie erwerben, nutzen und langfristig behalten will, dazu noch eher im mittleren Einkommenssegment liegt und auch noch langfristig mit Kinderzulagen rechnen kann, macht mit einer Riesterfinanzierung keinen Fehler!

Gruß aus Ingolstadt und viel Freude im Eigenheim.

Lutz Rietzscher

wegen der Nachteile bin ich kein Fan von WohnRiester:
http://www.wohn-riester-ratgeber.de/wohn-riester-nac…
Außerdem wird bis zur Zuteilung des Bausparvertrages das Darlehen nicht getilgt und daher immer voll verzinst, d.h. die Zinsen werden nicht weniger.
Bitte lassen Sie sich den Gesamteffektivzins (Vorausdarlehen + Bauspardarlehen)nennen wie es Finanztest schon mal errechnen lies.
Vernachlässigen Sie zudem nicht die Besteuerung im Alter. Sie müssen sich da zusätzlich Kapital oder eine Zusatzrente aufbauen. Kennen Sie Ihren Steuersatz im Alter, also Ihre gesamten Alterseinkünfte bis dahin? Und wie sich die Steuersätze bis dahin noch ändern können?

Hallo, ist das Problem noch akut? Ich habe leider die Frage übersehen, sorry.
Falls noch aktuell, bitte an [email protected] senden.
Danke und Grüße
Heinz