Baukasten für Webseiten zum selber hosten

Guten Tag werte WWW-Gemeinde.

Ich bin in diesem Bereich aufgrund von Zeitknappheit relativ eingerostet und nicht mehr aktuell, so entschuldigt sollte ich irgendwo falsch informiert sein.

So wie ich informiert bin gibt es zwei Möglichkeiten, eine Webseite zu betreiben:
Möglichkeit 1 wäre, diese bei einem Anbieter á 1 und 1 mithilfe eines Baukastens zu erstellen und diese von dort aus zu hosten.
Möglichkeit 2 wäre, diese von einem heimischen Server aus zu hosten - vorausgesetzt, man hat zumindest mal HTML-Kenntnisse, da man keinen schicken Baukasten hat sondern ein leeres Textdokument und man auf sich allein gestellt ist.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob es doch nicht ein „Zwischending“ gäbe.
Dabei ist es so gemeint, dass ich eine Seite mithilfe eines Baukastens erstellen und diese dann vom heimischen Server aus hosten kann.
Sodass ich nicht wie bei z.B 1 und 1 für die Domain etc. bezahle, sondern sowas wie gerade die Domain und das Hosting selbst selber übernehme.

Gibt es so etwas?
Und welche Möglichkeiten gibt es, eine Webseite zu hosten?
Kann mich noch an das Programm XMPP entsinnen, sollte jedoch nur für Testzwecke verwendet werden wenn ich nicht falsch liege (?).

Ich wäre für jede Hilfe dankbar und bedanke mich schonmal für Antworten!

Mit freundlichen Grüßen
Jakob alias Allradantrieb

Ahoi Jakob,

So wie ich informiert bin gibt es zwei Möglichkeiten, eine
Webseite zu betreiben

Genau genommen noch einige mehr.

Möglichkeit 1 wäre, diese bei einem Anbieter á 1 und 1
mithilfe eines Baukastens zu erstellen und diese von dort aus
zu hosten.
Möglichkeit 2 wäre, diese von einem heimischen Server aus zu
hosten - vorausgesetzt, man hat zumindest mal HTML-Kenntnisse,
da man keinen schicken Baukasten hat sondern ein leeres
Textdokument und man auf sich allein gestellt ist.

Bei manchen Hostinganbietern gibt’s nen „Baukasten“, bei anderen kann man die Website entweder „manuell“ in HTML/CSS/usw. erstellen oder ein CMS (Baukastensystem) installieren.
Des weiteren ist der Betrieb eines „heimischen“ Webservers nicht gerade die empfehlenswerteste Lösung.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob es doch nicht ein
„Zwischending“ gäbe.
Dabei ist es so gemeint, dass ich eine Seite mithilfe eines
Baukastens erstellen und diese dann vom heimischen Server aus
hosten kann.

Wenn du deine Website tatsächlich auf einem „heimischen“ Server hosten willst, könntest du auf diesem ebenfalls ein CMS installieren (Wordpress, Joomla, etc.).

Sodass ich nicht wie bei z.B 1 und 1 für die Domain etc. bezahle

Ne kostenlose Domain wirds wohl nicht geben. (Ausser so etwas wie meine-website.de.vu oder ähnliches)
Sondern sowas wie gerade die Domain und das Hosting

selbst selber übernehme.

Das mit dem Hosting dürfte machbar sein, aber eine Domain muss zentral registriert werden, um überhaupt zu funktionieren.

Kann mich noch an das Programm XMPP entsinnen, sollte jedoch
nur für Testzwecke verwendet werden wenn ich nicht falsch
liege (?).

Das Programm-Paket heisst XAMPP, und ist an sich tatsächlich eher als Entwicklungs/Testumgebung ausgelegt, kann aber entsprechend konfiguriert, durchaus auch für anderes verwendet werden.

P.S.: Ich hoffe, ich hab mich nicht allzu konfus artikuliert…

Nein nein, alles war verständlich :smile:

Das ein heimischer Server doch relativ unökonomisch ist ist mir durchaus bewusst. Möchte demnächst damit jedoch Erfahrung in dem Bereich sammeln und alles, was ich hoste selber regeln. Muss man nicht unbedingt verstehen, ist hobbymäßig, da muss nicht alles unbedingt Sinn ergeben.

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht einer der sich eine DynDNS registriert und auf irgendwelchen ominösen Seite eine .tk Domain besorgt oder derartiges.
Domain würde ich bspw. von 1&1 besorgen, müsste doch gehen, oder?

Könntest du mir ein „CMS“ nochmal erläutern bitte?
Wie kann ich das nutzen, was brauche ich dafür?

Und herzlichsten Dank für deine Antwort und Hilfe!

Grüße
Jakob

Ahoi,

Nein nein, alles war verständlich :smile:

Gut zu hören (bzw. lesen…) %D

Das ein heimischer Server doch relativ unökonomisch ist ist
mir durchaus bewusst. Möchte demnächst damit jedoch Erfahrung
in dem Bereich sammeln und alles, was ich hoste selber regeln.
Muss man nicht unbedingt verstehen, ist hobbymäßig, da muss
nicht alles unbedingt Sinn ergeben.

Wenn „Erfahrung in dem Bereich sammeln“ bedeuted, „testen, üben, löschen, erneut versuchen“ versteh ich’s durchaus…

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht einer der sich eine
DynDNS registriert und auf irgendwelchen ominösen Seite eine
.tk Domain besorgt oder derartiges.

Wobei nur am Rande erwähnt DynDNS für manche Dinge ganz praktisch sein kann, z.B.: Fernwartung, oder ein selbstgebasteltes „Smart Home System“, etc… %D

Domain würde ich bspw. von 1&1 besorgen, müsste doch gehen,
oder?

An sich ja… Wüsste zumindest nix, was von Technischer Seite her dagegen spräche.

Könntest du mir ein „CMS“ nochmal erläutern bitte?

CMS=Content Management System, ist im Grunde eine über den Webbrowser zu bedienende Oberfläche mit der Inhalte direkt auf dem Server bearbeitet werden können.
Z.B.: Muss man dann nicht jede Einzelseite „von Hand“ bearbeiten, sondern so ähnlich, wie z.B. mit Google Docs / Word o.ä.
Weitere Informationen bezüglich des Grundprinzips eines CMS gibt’s hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Content-Management-System

Wie kann ich das nutzen, was brauche ich dafür?

In den meisten Fällen muss der Server dafür PHP unterstützen (bei XAMPP definitiv gegeben) meist auch MySQL o.ä. (hat XAMPP ebenfalls an Bord).
Zur Installation: Für gewöhnlich zunächst die heruntergeladene Archivdatei entpacken und den Inhalt auf den Server hochladen bzw. bei einem lokalen Server in’s entsprechende Verzeichnis kopieren, dann je nachdem, eine Konfigurationsdatei anpassen (nicht selten config.php genannt), oder das Installationsskript im Browser aufrufen. Der genaue Ablauf wird aber meist vom Programmierer des CMS beschrieben (entweder auf der Seite wo das CMS heruntergeladen werden kann oder auch in einer „Readme“-Datei in der Archivdatei.

Und herzlichsten Dank für deine Antwort und Hilfe!

Kein Problem, hatte selber hin und wieder einige Probleme ähnlicher Art…

Super Erklärung. Und nichts gegen DynDNS-Adressen, diese sind sehr praktisch wie Sie schon sagten. Nur gibt es einige Kollegen die sich solch eine Adresse holen und sich auf .de.tu.kv Seiten eine eigene Domain holen und möglichst günstig (bzw. ist dies dann gegen z.B Werbeschaltung eine gratis Domain) aus der Sache herauszukommen und dennoch erreichbar zu sein. Toll erklärt, werde mich mit dem Thema mal befassen und mich ggf. mal wieder melden, sollte etwas unklar sein.

Mit freundlichen Grüßen
Jakob

Hi …

Das ein heimischer Server doch relativ unökonomisch ist ist
mir durchaus bewusst. Möchte demnächst damit jedoch Erfahrung
in dem Bereich sammeln und alles, was ich hoste selber regeln.
Muss man nicht unbedingt verstehen, ist hobbymäßig, da muss
nicht alles unbedingt Sinn ergeben.

Und wie verträgt sich das mit dem „zeitlich knapp eingerüstet“ aus dem ersten Posting?

Mein Rat: machs in zwei Schritten. Erst einmal das was wichtig ist: der Webauftritt. Du wirst dort - egal welches Tool Du verwendest, Zeit versenken ohne Ende, wenn Du ein „schönes“ Ergebnis haben willst. Wenn Du natürlich nur irgendein öde ausschauendes und schlecht funktionierendes Wischiwaschi haben willst gehts etwas schneller. Und wenn Du Dich ausschließlich bei dem bedienst was de Baukasten - egal welchen Du wählst - anbietet, gehts noch schneller, und es chaut sogar gut aus - nur halt eben dann genau so wie 100.000 andere Webseiten, die den gleichen Baukasten verwenden, auch.

Wenn Du dagegen eigene Vorstellungen hast und drauf bestehst, dass die Computer genau das tun sollst was Du Dir vorstellst, und nicht umgekehrt, dann wirds bald aufwändig. und mit engem Zeitgerüst kann man nicht auf beiden Hochzeiten tanzen. Die meisten machen es nie … wenn man sich aus dem sicheren hafen des Tools herauswagt und beginnt, sich direkt mit html, css und Javascript herumzuplagen geht den meisten auf, was für ein grausam zusammengepfuschter Laden das Internet eigentlich ist (das ist die Sicht eines professionellen Programmierers oder Administrators), und man ist dem Baukasten einfach nur noch dankbar, dass er einem diese üble Pampe aus rückständiger Software größtenteils vom Hals hält. Wer ins Troubleshooting einsteigt muss in diese Niederungen absteigen, dem Rest der Welt würde ich empfehlen, es nicht zu tun, man kann seine Toilette ja auch benützen ohne dass man unbedingt in die Kanalrohre kriechen muss, und für Verstopfungen gibt es - nicht ohne Grund - Spezialfirmen. Also mach lieber erst mal das was Du unbedingt brauchst ordentlich.

Zum Produkt: meiner Meinung nach kann man weder mit Joomla noch mit Wordpress viel falsch machen, weil diese Baukästen auf praktisch jeder Plattform laufen. Aber es geht auch eine Nummer kleiner, z.B. mit Amaya oder mit Aptana, die bieten weniger fertige Module, aber dafür mehr Möglichkeiten fertige Module zusammenzuklauben. Das Endergebnis ist dasselbe, aber mit weniger Automatismen, die einem, wenn sie Zicken machen, gerne ins Genick fallen.

Wichtig ist, dass Du Dir keine ungesunde Abhängigkeit eintrittst, dass Deine Webseite auf immer und ewig an den eingesetzten Webserver gebunden bleibt. Hier sehe ich das Problem, wenn man einen fertigen Baukasten eines Providers nützt: der Umzug auf einen (noch zu bauenden) eigenen Webserver ist dann meistens verbaut. Wenn Du selber die Kontrolle über das Tool behältst, also Wordpress, Joomla usw einsetzt, entsteht keine solche Abhängigkeit, bzw. keine von der Du nichts weißt. Wenn Du also ein Feature nützst, das beispielsweise eine bestimmte Bibliothek voraussetzt, oder eine Datenbank wie MySQL (beliebtes Beispiel), kannst Du nur noch zu einem Webserver umziehen, der das auch bietet. und bei Deinem eignenen Webserver musst Du Dich dann ebenfalls mit MySQL oder diversen Bibliotheken auseinandersetzen.

Nicht falsch verstehen, ich bin nicht einer der sich eine
DynDNS registriert und auf irgendwelchen ominösen Seite eine
.tk Domain besorgt oder derartiges.

Dann lass es. Das sind m.E. Spielereien, Bringen wenig, und kosten einen Haufen Zeit. Außer jemand hat Inhalte anzubieten, wo ihm der exotische Domain-Suffix nützen könnte, also z…

Travel.to (Reiseportal)
Wetter.tv (Rernseh-Wetterbericht)

dann kann es eine gute Idee sein, sich eine Domain in Tivalu oder in Tobago zu reservieren.

Verzettel Dich nicht in solche Nebenfronten.

Domain würde ich bspw. von 1&1 besorgen, müsste doch gehen,
oder?

Nur wenn Du die Webseite dann bei 1&1 belässt, der Einsatz eines eigenen Webservers ist Dir dann erst einmal verbaut, oder sagen wir mal, erschwert. Um das zu unterscheiden müsste ich nachsehen, ob 1&1 es zulässt, Hostnamen zu „redirecten“, man nennt das auch manchmal „Alias“ oder „Verweis“. Also den Hostnamen auf etwas anderes zeigen lassen als eine IP Adresse. Wenn ja, kannst Du eine Kette bauen:

1&1 Name --> DynDNS Dienst --> Deine Webserver IP

Den Dyn dazwischen brauchst Du, um dem periodischen Wechsel der IP Adresse, mit dem 99% der Anschlüsse vom Provider her geschlagen sind, auszugleichen. Für Benützer von Fritzboxen gibt es mit MyFritz übrigens eine kostenlose Alternative, Dyn ist ja inzwischen kostenpflichtig.

Wenn Du Dir die Dyn Komponente aus der obigen kette rausdenkst (weil 1&1 keine Aliasse zulässt), dann schaut das so aus:

1&1 Name --> Deine Webserver IP

und da 1&1 keine Möglichkeit hat, sich ändernde IP Adressen jedes Mal nachzupflegen bedeutet das, dass Du entweder einen teuren Business-Anschluss (mit fester IP Adresse) brauchst, oder dass die IP Adresse immer die von 1&1 sein und bleiben muss --> die Webseite muss dann bei 1&1 gehostet werden. Schau daher sorgfältig nach, ob Dein DNS Provider Aliasse in Deinem Paket zulässt, bei den Billigangeboten fehlt diese Möglichkeit, da der Provider seine Kosten dann über die ebenfalls kostenpflichtige Webserver-Miete hereinholt.

Einen eigenen Webserver hosten ist eine ganz andere Liga, weil Du plötzlich mit völlig anderen Themen konfrontiert wirst, und wieder bei 0 anfangen musst Know-How aufzubauen. Geeignete Hardware, geeignetes Betriebssystem, geeigneter Webserver, geeignete Zustzmodule (MySQL, …) alles will ausgewählt, zusammengeschraubt und konfiguriert werden. Dann ein Loch in die heimische Firewall ballern ohne ein riesiges Sicherheitsloch zu bauen, Sicherheit ist bei eigenen Server sowieso ein Dauerbrenner, und natürlich dann noch Basics aus der Administrationsecke: Backup-Konzept, Zugriffsrechte, Logging … Du hast da eine gute Weile zu tun, glaub mir.

Könntest du mir ein „CMS“ nochmal erläutern bitte?
Wie kann ich das nutzen, was brauche ich dafür?

Schau Dir auf Youtube Filme zu Wordpress oder Joomla an - ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. „Joomla Tutorial“ oder „Joomla Einstieg“ und Du kannst Dich berieseln lassen.

Armin.

Hallo,

Zum Produkt: meiner Meinung nach kann man weder mit Joomla
noch mit Wordpress viel falsch machen, weil diese Baukästen
auf praktisch jeder Plattform laufen.

Angesichts immer wieder auftretender Sicherheitslücken - teilweise nur in einzelnen Plugins - sollte man sich darüber klarwerden, wer Sicherheitsaktualisierungen einpflegt.

Die einen lassen das von jemandem erledigen, der den Server betreibt, andere nutzen eine gut gewartete Linux-Distribution und andere bauen alles selber. Und keine Plugins vergessen zu aktualisieren, die am Paketsystem vorbei „auf eigene Faust“ installiert wurden …

Sebastian