Baum-/Strauch-Bestimmung nach Blättern

Hallo,

nachdem letzten Herbst in einem unserer Kräutertöpfe plötzlich ein neues Pflänzchen auftauchte, das aber nichts mit den Kräutern zu tun haben kann, entschloss ich mich aus Neugier, es mal in einen eigenen Topf zu verfrachten und zu schauen, was nach dem Winter daraus wird.
Es hat sich schon gut entwickelt. Aber anhand der Blätter kann ich einfach nicht sicher deuten, was für eine Pflanze das sein mag. Auch Baumbestimmungs-Tools im Internet halfen mir nicht 100-%-ig weiter. Tippen würde ich auf am ehesten auf Süßkirsche, aber wir haben meines Erachtens nie einen Kirschkern in den Kasten geworfen/gespuckt und es steht nirgends ein Kirschbaum in der Nähe. Zudem würde ich Kirschbaumblätter für gezackter halten.

Vielleicht kann sich das mal jemand ansehen und seine Weisheit kundtun:
http://www.fotos-hochladen.net/uploads/pflanzewu20d3…MfG,
Marius

Hallo Marius,

das filzig behaarte und fast fleischig wirkende Blättlein, das grade anfängt sich auszurollen, geht finde ich mehr in Richtung Apfel als Steinobst; dass die Blätter stärker gesägt sind und auch nicht die gleichmäßig glatte Oberfläche von Apfelblättern haben, spricht meine ich nicht dagegen - die können bei einer so jungen Pflanze ziemlich anders wirken als bei einer z.B. zwei Jahre älteren.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Vielleicht eine Weidenart, das „spontane“ Aufkeimen könnte durch Anflug eines Samens erklärbar sein.

LG

Silberloewe99

Servus,

fällt Dir denn eine aus der Unzahl von Weidenarten ein, bei der diese Zähnung mit dieser Blattform verbunden auftritt?

Der Anflug des Samens würde natürlich schon passen.

Schöne Grüße

MM

Viele Gedanken, vielleicht eine Basis oder Anregung für jemand anderen…

Was ich mich getraue, ganz sicher zu sagen:
Es ist keine Süßkirsche. Behaarung passt nicht, Drüsen fehlen…
Zwetschge dachte ich am ehesten, habe gerade extra nochmal verglichen: Die Zahnung ist ganz anders.
Apfel passt meines Erachtens auch nicht.

Auffallend finde ich zum einen die Öhrchen unten an den Blättern.
Und unten am Stiel die roten sparrig wegstehenden Knospen.
Bei der Kombination würde ich an eine Zierquitte denken (deren wilden jungen Triebe ich eigentlich auf einen Blick erkenne und hier nicht so wiederfinde).

Salix caprea würde ich noch anbieten: Öhrchen, die Blätter kommen in etwa hin (auch wenn die Triebspitzen irgendwie anders aussehen, Behaarung wäre ok. Und auch die Tatsache, dass sie so lange grüne weiche Triebe ausbildet.

Ich würde eher an einen Strauch denken als an einen Baum, wenn überhaupt:
Philadelphius ist gegenständig, schade. Deutzie auch.

Unten die Knospen sehen ein wenig nach Lonicera aus, aber die Triebe und Blätter passen gar nicht.
Gerade stieß ich noch auf Rispenhortensienblätter, die so aussehen könnten - aber die Triebe dazu?

Was mich absolut skeptisch macht, sind diese weich aussehenden Triebspitzen: Ist das überhaupt ganz sicher ein Gehölz (oder nur eine verholzte mehrjährige Staude?)? Dass der Trieb so an den Blattansätzen „abknickt“ macht mich stutzug.

Krötengrüße

Salü,

Salix caprea passt auch nicht, wegen deren ungewöhnlichem Blattrand: Er sieht bloß „ungefähr gezähnt“ aus, ist aber aus der Nähe betrachtet ganzrandig in einer Art Rüsche gewellt.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

danke für eure rege Beteiligung. Da habe ich ja scheinbar doch ein anspruchsvolles Rätsel gestellt…

Ich würde eher an einen Strauch denken als an einen Baum, wenn
überhaupt:

Was mich absolut skeptisch macht, sind diese weich aussehenden
Triebspitzen: Ist das überhaupt ganz sicher ein Gehölz (oder
nur eine verholzte mehrjährige Staude?)? Dass der Trieb so an
den Blattansätzen „abknickt“ macht mich stutzig.

Keine Ahnung. Wenn ich wüsste, was es ist, hätte ich nicht gefragt und eingrenzende Daten kann ich leider auch nicht bieten.

Ich werde doch am Ende nicht doch eine Bestimmung per DNA-Test veranlassen müssen? :wink:

MfG,
Marius

Abwarten
…bis es blüht.
Dann werden wir treffsicherer :smile:

Gut pflegen, nicht dass sie eingeht, bevor wir wissen, was es ist.

Grüße
Bufo

Hallo Otsegolectric: Die Blätter auf dem Photo ähneln einer Feldulme, Ulmus campestris.
Gruss. Paul

Hallo Paul,

ist es für die Blätter der Feldulme nicht charakteristisch, dass sie grundsätzlich assymmetrisch aus „einer größeren und einer kleineren Hälfte“ zusammengesetzt sind?

Schöne Grüße

MM

1 Like

Hi

Ich werfe mal meinen unqualifizierten Beitrag ein: Ich hab mal selbst ein Bäumchen gezogen, das war in der Größe, also quasi in dem „Stadium“ des Wachsens schon mit einer dünnen Rinde versehen, das hat dein Gewächs so wie ich es sehe noch gar nicht.

Daher würde ich auch in Frage stellen ob es sich um einen Baum handelt

Grüße

karana

Servus,

wenn Du etwas genauer hinschaust, siehst Du den verholzten Teil, ohne den das Bäumchen nicht über den Winter gekommen wäre.

Schöne Grüße

MM

Hallo Aprilfisch: Bei der Flatterulme Ulmus laevis bestehen die Blätter aus einer grösseren und einer kleineren „Hälfte“. Bei der Feldulme sind die Blatthälften symmetrisch.
Godet Gehölzführer, Bäume und Sträucher, Sehen, Staunen, Bestimmen, Arboris Verlag. Gruss. Paul

Hallo Paul,

ist demnach die LÖBF NRW einem Irrtum aufgesessen?

Mein Schmeil-Fitschen von 1949 nennt die asymmetrischen Blätter auch als Merkmal für alle Ulmen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

Ich werde doch am Ende nicht doch eine Bestimmung per DNA-Test
veranlassen müssen? :wink:

vorher könntest du das Waisen-Pflänzchen dem Fachpersonal einer guten Gärtnerei vorstellen, um nach seiner Familie zu fragen.

Gruß

Tankred

Wenn es verholzt ist, wird es Baum oder Strauch.
Wenn es eine heimische Kirsche wäre, hätte sie Drüsen am Blattgrund (grün oder rot).
Die Keimblätter und Primärblätter sehen anders aus als die Folgeblätter.

Das Blatt ist viel zu schmal für eine Ulme…

Vielleicht was Weidenartiges?
Unten sind ja auch Öhrchen zu sehen.

Salix caprea?

Tilli

Salü,

Salix caprea passt auch nicht, wegen deren ungewöhnlichem
Blattrand: Er sieht bloß „ungefähr gezähnt“ aus, ist aber aus
der Nähe betrachtet ganzrandig in einer Art Rüsche gewellt.

Weiden bilden jede Menge Bastarde… Wer weiß schon genau, was die Eltern so getrieben haben…