Bauteil Rätsel: Spule oder Kondensator oder Widerstand oder ...(vier bzw. fünf Farbringe)

Ein Hallo in die Runde.
Ich stehe vor einem kleinem Rätsel und hoffe das jemand mir helfen kann.
Ich habe aus einem Pioneer CD Receiver  (XC-L7) ein defektes Bauteil ausgebaut von dem ich nicht bestimmen kann was es ist.
Das Bauteil hat vier Farbringe: silber silber schwarz orange
Der orange Farbring ist etwa doppelt so breit wie die anderen drei. Da es der Länge nach aufgeplatzt ist sind keine Messwerte möglich.
Neben dem def. Bauteil ist auf der Platine ein optisch identisches Bauteil aufgelötet, allerdings hat diese Bauteil fünf Farbringe: hellblau silber silber schwarz orange.
Auch hier ist der orange Farbring etwa doppelt so breit wie die anderen vier. Messen kann ich bei diesem Bauteil einen Widerstand von 174,5 mOhm. Also einen seeehr kleinen Wert.
Bezeichnet sind die Bauteile auf der Platine mit IC51 und IC61. Der Durchmesser der Teile beträgt 3,5mm und die Länge 10mm.
Es wäre echt super wenn ihr mir helfen könntet, würde die Anlage gerne retten :smile:
Ein freundlicher Gruß,
Jens

Hallo!

Platinendruck „IC“ würde ja "integrated circuit " sein, aber das kann ja kaum passen.

was ist mit „insolated coil“

Hier hat es den Farbcode für induktivitäten.http://de.wikipedia.org/wiki/Spule_(Elektrotechnik)#…

Breiter Ring ist Anfang, also wäre or/sw/silber/silber nach dem Code 3 0 x 0,01 = 0,3 µH 10% Tol.

Und Kondensator ? Wenn zweites ähnliches Bauteil leitend ist, dann kann es kaum intakter Kondensator sein, es sei denn man misst Mist ! Also ein Bein auslöten,dann messen.

MfG
duck313

Hallo Jens

es gibt eine - zugegeben brutale - Möglichkeit, festzustellen, ob es sich bei dem defekten Bauteil um einen Kondensator oder eine Spule handelt.

Spann das Bauteil in einen Schraubstock und drücke es soweit zusammen, dass es noch etwas mehr aufplatzt und Du das Innenleben erkennen kannst.

Zeigt sich ein Wickel von dünnen Drähtchen, ist es eine Spule.

Zeigt sich etwas, was wie aufgewickelte Folie aussieht, ist es ein Kondensator.

Bei einem überlasteten Widerstand würde die Lackierung schwarz werden, aber er würde nicht aufplatzen (hab ich jedenfalls noch nie erlebt).

Gruß merimies

Hallo,

Ich habe aus einem Pioneer CD Receiver (XC-L7) ein defektes
Bauteil ausgebaut von dem ich nicht bestimmen kann was es ist.
Messen kann ich bei diesem Bauteil einen
Widerstand von 174,5 mOhm. Also einen seeehr kleinen Wert.
Bezeichnet sind die Bauteile auf der Platine mit IC51 und
IC61. Der Durchmesser der Teile beträgt 3,5mm und die Länge
10mm.

wenn das Gerät mit 120V/60Hz betrieben werden soll, tippe :wink: ich auf
Sicherungen mit den folgenden Daten:

IC 51: 500mA/125V (AEK7005), IC 61: 315mA/125V (AEK7003).

Hier findest du das Datenblatt, wenn du auf „Fuse 491 Datasheet“ klickst.
491 ist die Serie, die drei folgenden Zahlen ist die Stromstärke in mA.

Falls du die auswechselst, unbedingt Original-Ersatzteile verwenden und die Betriebsspannung beachten.

Gruß
Pontius

Hi,

Bezeichnet sind die Bauteile auf der Platine mit IC51 und
IC61. Der Durchmesser der Teile beträgt 3,5mm und die Länge

wenn das Gerät mit 120V/60Hz betrieben werden soll, tippe :wink:
ich auf
Sicherungen mit den folgenden Daten:

IC 51: 500mA/125V (AEK7005), IC 61: 315mA/125V (AEK7003).

Stimmt: Auszug aus dem Service-Manual:

CAUTION : FOR CONTINUED PROTECTION AGAINST RISK OF FIRE.
REPLACE ONLY WITH SAME TYPE NO. 491.500 MFD, BY
LITTELFUSE INK. FOR IC51 (AEK7005).

CAUTION : FOR CONTINUED PROTECTION AGAINST RISK OF FIRE.
REPLACE ONLY WITH SAME TYPE NO. 491.315 MFD, BY
LITTELFUSE INK. FOR IC61 (AEK7003).
3.8 POWER AMP, POWER TRANS AND POWER SPTB UNITS

Aber die wird sich nicht einfach aus heiterem Himmel verabschidet haben. Das dicke Ende kommt erst noch.

Grüße, Uwe

und die Farbringe ?
Hallo!

Wie erklärt man sich dann aber die Farbringe der Bauteile?
Selbst die Baugröße stimmt nur annähernd.

Littlefuse hat doch Zahlencodes als Ampereangabe.

MfG
duck313

Hi,

Wie erklärt man sich dann aber die Farbringe der Bauteile?

Die braucht man nicht zu erklären, denn Typ und Werte der Sicherungen sind in dem Service-Manual genau angegeben.

Im Datenblatt von Littlefuse sind Farbringe gar nicht erst erwähnt, geschweige denn, erklärt. Mir sind sie auch fremd.

Grüße, Uwe

Hi,

Aber die wird sich nicht einfach aus heiterem Himmel
verabschidet haben. Das dicke Ende kommt erst noch.

also wenn das Gerät an 230V/50Hz angeschlossen war, obwohl es nur mit 120V/60Hz betrieben werden sollte, würde mich das nicht wundern.

Grüße
Pontius

Hallo duck313
dachte bei der Bezeichnung auch eher an Coil für Spule da es ja definitiv kein "integrated circuit " ist.
Ausgelötet habe ich beide Bauteile, von daher ist der Messwert des intakten Bauteils schon sehr genau.
Was die Farbringe angeht ist das ganze halt aus meiner Sicht nicht stimmig. Gebe allerdings zu das ich die auch mehr von den Widerständen her kenne. Da ist der breite Ring ja eben der letzte Ring (Toleranzring).
Bei den Spulen, so habe ich es zumindest nachgelesen gibt es den breiten Ring nur bei fünf Farbringen, dann allerdings ausschließlich in silber. Somit käme das dann aber mit der vorhandenen Kombination nicht hin.
Oder liege ich da völlig falsch?
Mit freundlichen Grüßen,
Jens

Hallo meremies,

hatte beide Bauteile ausgelötet. Den defekten halt weil er def. ist :smile: und den intakten um messen zu können.
Der defekte ist dabei schon in zwei Teile zerbrochen. Habe den einen Teil davon der Länge nach aufgebrochen. Definitiv keine aufgewickelte Folie, also kein Widerstand.
Nur, dünne Drähtchen kann ich auch nicht wirklich erkennen. Sieht eher wie Kohle/ Graphit aus. Halt schwer zu bestimmen. Schließe nicht aus das es einen komplett aufgerauchte Spule ist. Danke erstmal.
mfG,
Jens

Denke das die Antwort von Pontius die Lösung ist das auf der Unterseite der Platine die Zahlen 491.315 und 491.500 stehen.
Danke Dir für Deine Hilfe duck313
Gruß,
Jens

Denke das die Antwort von Pontius die Lösung ist das auf der Unterseite der Platine die Zahlen 491.315 und 491.500 stehen.
Danke Dir für Deine Hilfe meremies
Gruß,
Jens

Hallo

da die Zahlen 491.315 und 491.500 auf der Unterseite der Platine aufgedruckt sind wird die Antwort von Pontius mit Sicherheit die Lösung sein.
Das Gerät wird mit 230V/50Hz betrieben und das seit Jahren :smile:
Es ist natürlich ein interner Trafo verbaut, vermute das dieser die Spg. anpasst. Somit könnte Pioneer ja eigentlich alle Komponenten so lassen und je nach Länderspg. das Gerät mit einem anderen Netzgerät versehen. Naja, nur ein Gedankenspiel.
Was mein Gerät jetzt angeht: Da es sich um eine Sicherung mit 315mA handelt darf/ muss ich davon ausgehen das irgendwo ein größerer Bock steckt, oder?
Die Feinsicherung die direkt hinter dem Trafo steckt ist intakt. Meine Kentnisse was das messen einzelner Elektronik-Bauteile angeht sind eher beschränkt :wink:. Ist aus dem Service Manuel vllt. zu entnehmen was genau IC61 absichert?

Hallo!

Wie erklärt man sich dann aber die Farbringe der Bauteile?
Selbst die Baugröße stimmt nur annähernd.
Littlefuse hat doch Zahlencodes als Ampereangabe.

Littelfuse (erstaunlicherweise nicht Littlefuse)hat mal Pico Fuses produziert, die mit zumindest 4 Farbringen markiert waren,
wobei die ersten 3 Ringe die Stromstärke in mA angaben und der 4., breitere Ring, die Auslösecharakteristik, also stand z.B. „rot“ für „fast-acting“.
Vielleicht gab es auch mal einen 5. Ring für die Spannung und ggf. haben sich auch die Abmessungen mittlerweile verändert.
Oder aber, es gibt ein Pioneer-Gerät gleicher Bezeichnung, dass auch an 230V/50Hz betrieben werden könnte und das 250V-Littelfuse-Sicherungen mit den Abmessungen 3,6mm x 10mm eingebaut hat.

MfG
Pontius

Hallo!

Nein, ganz falsch liegst Du da nicht. Es ist und bleibt unklar, was das für Bauteile sind.

Nur ich habe den Code eben so gedreht, dass es einen sinnvollen Wert für angenommene Induktivität gibt. Und das passt ja eigentlich sogar für beide Farbcodes, der 5-stellige hat noch blau, das mag eine Zusatzinfo sein. Aber beiden haben den selben Grundwert.

2 x silber geht ja nun mal nicht am Beginn, also begann ich mit Orange . Da kommt eben etwas sinnvolles raus. Mag ja Zufall sein.

Allerdings haben Spulen im µH Bereich oft hohe Widerstände( im 100 Ohm Bereich).
Wenn sehr niederohmig, dann sind es Ferritkerne und echter Spulendraht, also meist größere Bauform und nicht im Widerstandsformat eines 1/4 Typs.

Man kann es drehen und wenden, ein Haken ist immer dran.

Es ist übrigens nicht immer( mehr) so, dass ein breiter Ring die Leserichtung angibt und der dann am Ende steht . Sehr verbreitet sind gleich breite Ringe, wovon aber einer ganz am Bauteilrand beginnt = Startring der Leserichtung.

MfG
duck313

Hallo!

Gut, das scheint ja geklärt(bis auf Farbcode ,der ist für die Amperewerte m.E. nach völlig unsinnig) Aber da ist dann ja in der Schaltung wohl etwas defekt,was man noch ergründen muss.

Hier wäre geeigneter Ersatz dieser Exoten: Picofuse
http://www.reichelt.de/Picofuse/2/index.html?&ACTION…

Zu Testzwecken würde ich da aber normale Feinsicherungen 5 x 20 mm einsetzen, mit Halter oder Lötenden provisorisch eingesetzt. Denn man muss ja den Grund fürs Auslösen finden. Da wird wohl noch manches Mal Sicherung auslösen.

MfG
duck313

Was mein Gerät jetzt angeht: Da es sich um eine Sicherung mit 315mA handelt darf/ muss ich davon ausgehen das irgendwo ein größerer Bock steckt, oder?
Die Feinsicherung die direkt hinter dem Trafo steckt ist intakt. Meine Kentnisse was das messen einzelner Elektronik-Bauteile angeht sind eher beschränkt :wink:. Ist aus dem Service Manuel vllt. zu entnehmen was genau IC61 absichert?

Über Trafo, Gleichrichter und Kondensatoren werden u. a. die beiden ungeregelten Spannungen V+B = 29 V und V-B = -29 V erzeugt, die auch die Endstufen versorgen. (Nachmessen: Spannungen an C13 (V+B) bzw. C14 (V-B))

V+B gelangt über IC51 an den +12V-Regler, Hauptregeltransistor ist Q53, Hauptpufferkondensator ist C53.

V-B gelangt über IC61 an den -12V-Regler, Hauptregeltransistor ist Q62, Hauptpufferkondensator ist C63.

Mit diesen beiden geregelten Spannungen werden viele Teile im Gerät versorgt.

Das Regel-IC ist der doppelte Operationsverstärker IC53 (NJM4558D). Die Referenzspannung (5,6 V) erhält es von IC31 (NJM78M56FA, Pufferkondansator: C34). Hier sollte deine Fehlersuche beginnen: liegt 5,6 V an C34 an? (Das muss auch ohne IC51 und IC61 der Fall sein.)

Von C34 gelangt die Referenzspannung über R51 und R52 an das oben erwähnte IC53.

Zwischen R51 und R52 liegt ein Schalttransistor, der die Referenzspannung vor IC53 auf Masse (0 V) legen und damit den 12-V-Regler abschalten kann. Das ist im Stand-by-Betrieb der Fall.

Der -12-V-Regler ist als invertierender Folgeregler geschaltet, dessen Spannung folgt der Ausgangsspannung des 12-V-Reglers, nur invertiert.

Da beide Sicherungen durchgebrannt sind, schließe ich den -12-V-Regler als Ursache aus.

Liegt die Referenzspannung zu hoch oder ist Q53 (oder Q52) kurzschließend ausgefallen, dann ist die Ausgangsspannung des 12-V-Reglers zu hoch und damit auch die des -12-V-Reglers.

Wenn die Referenzspannung (5,6 V) stimmt, würde ich IC51 und IC61 durch Widerstände ersetzen und erst mal Stromaufnahme und innere Spannungen der beiden 12-V-Regler prüfen, ggf. die Lastkreise abtrennen.

Viel Erfolg

Bernhard

1 Like

Hallo Bernhard

Wow, das nenn ich mal Hilfe. Vielen, vielen Dank für die Tipps u. Anleitung.
Werde mich mal in einer ruhigen Minute damit auseinandersetzen. Drück mir die Daumen :smile:
Nochmals Danke und freundliche Grüße,

Jens

Wow, das nenn ich mal Hilfe. Vielen, vielen Dank für die Tipps u. Anleitung.

Dazu gibt es wer-weiss-was.

Werde mich mal in einer ruhigen Minute damit auseinandersetzen.

Eine Minute wird nicht ganz ausreichen …

Drück mir die Daumen :smile:

Mach ich.

Den Schaltplan hast du, oder?

Gruß Bernhard

Hi,
naja eine Minute wird eher knapp, das ist wohl war :smile:
Einen Schaltplan habe ich nicht, nein.
Da Du so fragst…hast Du einen? Oder kannst mir einen Tip geben wo ich den
in den Tiefen des www aufstöbern kann?
Gruß,

Jens