Hallo ihr Experten,
Die Diskussion über Killerspiele ist doch im Grunde genommen nur ein Ablenkungsmanöver. Gewaltdarstellungen sind doch keine Erfindungen des Computerzeitalters. Die Gewaltbereitschaft resultiert nicht daher, dass so genannte Killerspiele angeboten und gespielt werden. Klar bin ich auch für ein verschärftes Waffengesetz , keine Frage.
Aber die Ursachen, dass junge Menschen zu Amokläufer werden können, liegen im Grunde genommen dort, wo man ihnen Verletzungen zugefügt hat. Will heißen: Die Aggressionen müssen sich letztlich in unseren Schulen aufgebaut haben oder kennt man einen Fall, dass ein Schüler im Kaufhaus Amok gelaufen ist? Offensichtlich unter dem Zwang, kaputtzumachen, was zuvor kaputt gemacht hat, wendet sich der Amokläufer gegen den Ort und die Personen die ihn vorher beurteilt, benotet und nicht selten auch (aus)sortiert haben. Von den Politikern wird das Thema Schule in diesem Zusammenhang peinlichst ausgeklammert. Unser Bildungssystem wird weder angesprochen noch hinterfragt.
Wer tatsächlich behauptet, Noten seien objektiv, der attestiert den Lehrern übermenschliche Eigenschaften. In den meisten Fällen ist den Lehrern wohl ziemlich egal sein, ob der Schüler psychische Probleme hat. Die Noten sind ein ideales Mittel, die Schüler ruhig und konzentriert zu halten. Darüber hinaus sind Noten auch Mittel, um unbeliebte Schüler zu bestrafen. Es ist ja wohl keine Seltenheit, dass auffällige oder „faule“ Schüler plötzlich bei überraschenden Abfragen aufgerufen und vor der Klasse blamiert werden. Warum ausgerechnet Menschen, die Kinder nicht leiden können, nicht respektieren und weder gewillt noch in der Lage sind, sich auf sie einzulassen, Lehrer werden, ist mir ein Rätsel.
Systemkritiker sind sich einig: Unser Bildungssystem muss verändert werden. Aber wie ich schon bemerkte, unsere Politiker klammern dieses Thema bewusst aus, weil sie sich dann eine Mitverantwortung vorwerfen müssten.