Bayrische Lederhose bayerische Lederhose mit Latz oder mit Reißverschluss

Hallo,

eine Lederhose ist kein Modestück, dass nach spätestens zwei Saisons ersetzt wird, sondern ein Teil, das auf Lebenszeit angeschafft wird, ein Reißverschluss hält dagegen nur kurze Zeit. Eigentlich sogar eher etwas zum Vererben --> http://www.gedichte.vu/?die_lederhosensaga.html

Spaß beiseite - ein Reißverschluss, selbst ein doppelter, wie vorgeschlagen, der wenigstens in etwa den gleichen „Look“ wie ein Latz liefert, hat in einer traditionellen Lederhose nichts zu suchen.

Das gesagt: Anziehen kannst du, was du willst. Die Trachtenmode, die auf Bierfesten üblich ist, hat nichts mit Tradition zu tun.

Grüße
Siboniwe

Hallo zusammen,
ich bin „Lederhosen-Neuling“ und möchte mir ne bayrische Lederhose zulegen. Für Material und Länge hab ich mich bereits entschieden (Wildbock und kurz). Nun bin ich mir nicht sicher, welche Art der „Hosenöffnung“ ich nehme. Die meisten bayrischen Lederhosen haben ja einen Latz und nur sehr wenige einen „herkömmlichen“ Reißverschluss. Ich war gestern in Trachtenläden und habe welche anprobiert. Indem ich noch nie eine bayrische Lederhose anhatte, finde ich den Latz als sehr „befremdlich“ und umständlich/langwierig zu öffnen (Situation: Festzelt und dann dringend auf Toilette…). Ich habe einige MIT Latz und eine OHNE Latz, also mit Reißverschluss, anprobiert. Die mit Reißverschluss hat mir auch gut gefallen und gepasst (war aber auch in dem Laden die einzige mit Reißverschluss). Nun bin ich mir nicht sicher, ob ich mit einer solchen Reißverschluss-Lederhose die „Lachnummer“ wäre (wie gesagt, indem ~99% MIT Latz sind) - was ich in einem Internet-Beitrag so auch herausgelesen habe… Wer hat hier (mehr) Erfahrung und kann mir einen Rat geben?

Vielen Dank schon einmal vorab für eure Antworten!

Chris

Servus,

die Alternative zum geknöpften Hosenladen, der im täglichen Gebrauch nicht sehr praktisch ist, weil er die Hose nicht richtig dicht macht, sind zwei parallele Reißverschlüsse, so wie sie etwa auch bei Zunfthosen verbaut werden.

Eine kurze Lederhose mit nur einem Reißverschluss mittig wirkt, wenn sie aus Wildbock gefertigt ist, sehr lächerlich. Wenn man sowas tragen möchte, sollte man sich an die Materialien halten, die in der Leder-/Metall-Fetischszene üblich sind, oder eben eine lange Lederhose tragen.

Schöne Grüße

MM

Danke euch beiden für die schnellen Antworten…

Ich dachte mir da (leider) schon sowas in der Richtung… Sieht irgendwie „mikrig“ aus… ;- )

Ich denke ich gehe da den Weg des geknöpften Hosenladen mit Latz…

Viele Grüße

Hallo E-Ponkt,

das kommt ganz auf die Reißverschlüsse an.

Als meine „Deutschlederne“ FHB - keine Lederhose, aber das Material ist auch nicht für zwei Saisonen gedacht - im elften Jahr intensiver Nutzung war, habe ich die zwei Reißverschlüsse an ihrem Hosenladen ersetzen lassen, weil einer einen Zahn verloren hatte und der andere vermuten ließ, dass er auch bald dran wäre.

Dass das im Vergleich zur Lebensdauer einer Lederhose eine Art Verschleißteile sind, liegt auf der Hand. Das sind die Knöpfe am Hosenladen allerdings auch, wenn man die Hose bei irgendeiner Art von körperlicher Arbeit trägt.

Bei uns daheim war der Übergang zu solchen Modellen im Alter von ungefähr zehn - elf Jahren allerdings ein Anzeichen dafür, dass man die Hose ein bissele kontrollierter beanspruchte als die „Kleinen“.

Schöne Grüße

MM

Hallöle,
kann man hier besonders gute und preiswerte Marken nennen? Welche Marken sind „den Preis nicht wert“?

Grüße
C

Hi,

die Frage ist, ob du damit 'ne Lachnummer abgibst, hängt auch davon ab, woher du kommst und wo du die Lederhose tragen willst.

Ich - als Saupreiß - wäre mit Lederhose auf der Wiesn auch immer eine Lachnummer gewesen (und hab deswegen in meiner Zeit in München auch nie eine erworben), genau vielleicht wie mit dem Versuch den ortsansässigen „Slang“ zu imitieren :smiley:

Gruß
Ξ

Danke für die Anmerkung…! ;- )

Ich komme aus Süddeutschland (Bodensee also „halber BW-ler“), aber eben nicht aus dem „tiefsten Bayern“… ;- ) DAS wäre für mich nun (mittlerweile) aber kein Problem (mehr). Auf der Wasn zieht man ja auch gern ne Lederhose an… ;- )

Mir geht es da doch mehr um die Frage „Was ist normal/regulär“ / outet man sich als „Nichtkenner“ o.ä. usw.

Auf em Wasa graset Hasa …

Servus,

vom See oder sonstwo aus dem Oberland kommst Du aber auch nicht, wie man sieht. Wer uff Schduagerd naa „auf die Wasn“ fährt, erhält bis 3. November 2042 ein Verbot für Rutenfest, Schützenfest, Schwörtag und alle Fasnetsveranstaltungen und Narrensprünge.

Schöne Grüße

MM

Hi @Aprilfisch,
doch gebürtiger Bodenseeler (sogar)!

Wasn hab ich „nur“ als Beispiel genommen, dass „solche“ Lederhosen auch woanders angezogen werden, nicht nur in Bayern… ;- )

Die von dir aufgezählten Feste interessieren mich auch recht wenig… Einzigwahre: Seehasenfest… ;- )))

Bist demnach auch aus der schönen Region? ;- )

Grüße

Servus,

noja, einem Häfler kann man es nachsehen - die sind schon aus allen möglichen Gegenden zusammengewürfelt, seit es die Zacke, das Maybach-Motorenwerk, die Dornier-Werke und den Zeppelin-Luftschiffbau gibt

Aber jetzt noch einmal zum Üben - sprich langsam und deutlich nach:

  • Wasa

  • Där Wasa

  • Dr Cannschdadder Wasa

So, jetzat. Jetzt kannst Du mit Stolz verkünden „Ich kenne keine BWler mehr, ich kenne nur noch Schwaben!“

Schöne Grüße

MM

hiho,
nun aber genug der heimatkunde… ;- )

„bast scho“…

Hallo,

deine Aussage gilt mit Sicherheit NICHT für „die Wiesn“ aka das Münchner Oktoberfest. Da läuft nun wirklich die Mehrzahl in Dirndl und Lederhose rum, egal wo sie herkommen, und damit meine ich nicht nur Deutschland. Zustimmen könnte ich dir, wenn du von einem relativ kleinen, eher dörflichem Fest reden würdest. Aber Lederhose und Dirndl ist dieser Tage auch auf vielen Kirchweihen, Kerwe, Kerb, Weinfesten etc. südlich des Mains (und auch darüber) die Standard-„Uniform“. Selbst Frankfurt hat inzwischen seine eigene Dirndl- und Hosn-Variation (mit aufgesticktem Bembel): http://www.bembeltown.de/gallery/trachtenmode/ .
Ob gut oder schlecht - es ist einfach so und lokalpatriotische Arroganz stört nur den rollenden Tourismusrubel.

Grüße
Siboniwe

Ha no,

eins fehlt aber noch, zurück zum Thema Lederhosen: Die „große“ Adresse für Hirschlederne (er hat übrigens auch welche im Jeansschnitt, die dann halt alle zehn Jahre einen neuen Reißverschluss bekommen oder mit einem geknöpften Hosenschlitz versehen werden), die letzte Altsämischgerberei Deutschlands, wo eine Haut ein Jahr braucht, bis Leder daraus geboren wird, sitzt nicht in Bayern, sondern z’ Bembara. Wo sollte man auch her sein, wenn man Kolesch hoißt.

Schöne Grüße

MM