Hi!
Das bedarf eines Kommentars meinerseits, fürchte ich…
die Deutschen und das Beamtentum: was wären Deutschlands
Stammtische ohne sie?
…besser besucht, denn durch die Ersparnis könnte man jeden Tag 5 Bier mehr trinken…
Ein paar Anmerkungen zu Deinem Posting (bevor die ganzen
Antworter kommen, die eine sofortige Abschaffung des
Berufsbeamtentums und die Todestrafe für jeden Beamten
fordern):
Ich denke, das einzige, was die meisten deutschen Nichtbeamten und Nicht-ÖDler sich wünschen, ist ein faires System. Beamte nur noch für besonders vertreunsnotwendige Spezialberufe wie Polizei, Finanamt, grenzschutz u.ä.
Alle anderen beim Staat Beschäftigten erhalten den Status ganz normaler Arbeitnehmer und fertig.
…Gut so, wenn es wirklich in Sachen Altervorsorge eine
Ungleichbehandlung gibt, dann muss dies geklärt werden. Das
muss dann allerdings nach beiden Seiten hin gelten.
Logisch gibt es diese! Meines Wissens soll es bis Mitte 2004
eine grundlegende Reform geben. Das Problem: Die
Beamtenversorgung ist in der Verfassung festgelegt.
Die Verfassung kann auch in diesem Punkt geändert werden. Ferner möchte niemand den Beamten im Alter verarmt sehen. Das System soll nur fair sein.
Vergleicht
man nämlich das Vergütungssystem des öffentlichen Dienstes mit
dem der freien Wirtschaft…
Vorsicht! Jetzt kommst Du ins Schleudern: Das Beamtentum ist
nicht der öffentliche Dienst.
Von 75 bzw. künftig 72 Prozent
des letzten Bruttoghalts als Pension können Rentner doch
sowieso nur träumen.
Der statistische „Durchschnittsrentner“ bekommt 70% seines
letzten Netto(!)gehalts als Rente - weitestgehend steuerfrei.
Der Pensionär bezahlt auf seine 75% Steuern. Nebenbei liegen
zwischen den Pensionen eines Streifenbeamten und eines
Regierungsdirektors Welten - komischerweise werden aber immer
nur Pensionen aus der zweiten Kategorie zum Vergleich
herangezogen. Warum werden die dann aber wohl nicht mit den
Ruhestandsabfindungen der Topmanager aus der freien Wirtschaft
verglichen?
Das ist Makulatur.
dadurch dass der Beamte üblicherweise deutlich früher in Pension geht, als der Arbeitnehmer in Rente, sieht die Sache schon wieder ganz anders aus. Von den üblichen Beförderungen kurz vor der Pension, um dann den höheren Pensionsanspruch zu haben, möchte ich gar nicht reden. Die Pension errechnet sich aus dem letzten Gehalt, die Rente aus einem Durchschnittswert.
In der jetzigen (Spar)zeit mutet eine
solche Klage schon arg egoistisch an. Sonderreglungen für den
öffentlichen Dienst passen einfach nicht mehr in unsere Zeit.
Ganz recht. Ein faires System ohne Sonderrechte ist nun gefragt.
Also aus meiner Erfahrung: Diese „Sonderregelungen“ werden in
der öffentlichen Meinung sehr „verklärt“. Natürlich hat das
Beamtentum und auch der öffentliche Dienst einige
„Privilegien“, aber bis auf die Arbeitsplatzsicherheit (die
man in großen Firmen fast genauso hat)
Genau die Arbeitplatzsicherheit, die Du hier so herunterspielst, ist es, die den Hauptvorteil ausmacht.
Du wirst sicherlich mit mir übereinstimmen, dass Siemens eine „große Firma“ ist. Siemens hat allein in den letzten 2 Jahren eine 5-stellige Anzahl an Arbeitsplätzen abgebaut. Dasselbe gilt für Firmen wie Daimler, ABB und die Deutsche Bank sowioe auch für die Allianz.
Hier „schleuderst“ jetzt Du aber gewaltig…
sind die eigentlich
unbedeutend bzw. auch in der freien Wirtschaft vorhanden.
Wie ist es mit den beiden bereits genannten Punkten Pension und Arbeitsplatzsicherheit? Unbedeutend? Naja…
Wie ist es mit den Vorteilen bei Krankenversicherungen, Autoversicherung, Krediten u.s.w.? Unbedeutend? Naja…
Wie ist es mit dem Vorteil der zwangsläufigen beförderungen, oft weitgehend unabhängig von der erbrachten leistung sondern rein nach Dienstjahren? Unbedeutend? Naja…
Ich
wage jetzt mal zu behaupten, dass sich der Personaleinkauf bei
einem Kaufhausangestellten finanziell eher bemerkbar macht,
als die Vergünstigungen des ÖfD.
Das glaube ich kaum, zumal die meisten Deutschen wohl eher für Fiormen arbeiten, wo sie wenig davon profitieren können. Der Mercedes-Lagerist hat wohl wenig von einem Rabatt auf einen Nauwagen, da dieser immer noch zu teuer ist. Der Papst-Vertriebler wird eher selten den Vorteil der billigen Preise für Industrielüfter nutzen u.s.w.
Wir können es uns einfach nicht mehr leisten.
Korrekt.
Was wir uns nicht leiten könnten wäre, sämtliche Beamte zu
„normalen“ Arbeitnehmern zu machen. Das käme nämlich noch
erheblich teurer. Beamte sind sozusagen „billig im Unterhalt“
Wie begründest Du das?
- also während der eigentlichen Beschäftigungsjahre. Dafür
sind sie teurer während der Alterversorgung. Ein
verantwortungsvoller Arbeitgeber würde dies einplanen und
entsprechende Rücklagen bilden. Die entsprechenden Kassen sind
aber leer!
Du vermischst hier die bietriebliche Rente mit der staatlichen Altersversogung, die ja in der Vergangenheit zur Finanzierung aller möglichen Finanzlöcher herangezogen worden ist. Finanzlöcher, die auch durch Beamtenpensionen gerissen worden sind.
Ich persönlich bin kein Beamter, aber im ÖfD. Da wundert man
sich öfters mal: Ab und zu kommt es noch vor, dass eine Stelle
neu besetzt wird (normalerweise wird sie gestrichen).
Bei 30% Überbesetzung (lt. Bund der Steuerzahler) ist das ja auch kein problem.
Mir ist
es schon passiert, dass mich ein Bewerber offen gefragt hat,
ob ich ihn verarschen wolle, als er gehört hat, was laut BAT
incl. aller „Vergünstigungen“ am Monatsende hängen bleibt.
Dieser Bewerber hat sich dann wohl bislang noch nicht die Bezüge seiner zu erwartenden Lebensarbeitszeit i.V.m. der zu erwartenden Pensionszeit ausgerechnet…
Eigentlich sollte man erwarten, dass bei jeder Stellenanzeige
einer Stadtverwaltung o.ä. sich Bewerberschlangen rund um den
Block bilden - wo doch alle den ÖfD so um seine Privilegien
beneiden.
Wer im Beruf mehr sucht, als optimale Versorgung, macht eben etwas anderes. Das ist der Unterschied.
So, jetzt könnt ihr mich zerfetzen - ich ziehe mich wieder in
meine Technikbretter zurück…
Das habe ich nicht vor. Ich bin auf Deine Antwort gespannt.
Grüße,
Mathias