Becher-Rauschen

Tach Gemeinde,

ich bin nicht sicher, ob ich hier ins richtige Brett poste, aber ich versuche es einfach mal.

Meine Frage: Wenn man sich einen Plastikbecher ans Ohr hält und das Ohr damit komplett umschließt, hört man ein leises Rauschen. Wodruch wird das Rauschen verursacht?

Ist es ein Rauschen aus dem Körperinneren, das vom Becher reflektiert wird (evtl. Blutstrom)? Oder kommt es von außen und wird durch die nur leicht schwingende Becherwand nur noch als Rauschen statt als klar definierbares Geräusch weitergegeben?

Oder ist es vielleicht etwas ganz anderes?

Gruß
Tobias

Hallo !

Diesen Effekt hast Du besonders bei Muscheln.

Es ist nicht das fließende Blut des hörenden Menschen!!!

Es handelt sich um ein normales akustisches Resonanz-Phänomen.

In dem Gefäß (Muschel, Becher usw) befindet sich, wie in jedem Blasinstrument, eine Luftsäule. Diese Säule hat eine so genannte Eigenfrequenz. Sie wird durch die normalen Umweltgeräusche zum Schwingen angeregt und verstärkt Töne, die in der Nähe dieser Eigenfrequenz liegen. Deshalb hat auch jeder Behälter ein eigenes, charakteristisches Rauschen.
Das Phänomen funktioniert mit jedem beliebigen Hohlkörper, der eine Luftsäule im Innern besitzt.

Gruß Max

Hi Tobias

über diese Frage war in diesem Brett schon mal die Rede:
Siehe

http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…

Gruß

Metapher

Es ist nicht das fließende Blut des hörenden Menschen!!!

Hallo Max/Metapher,

das allein macht mich schon zum Gewinner einer Wette. Aber die Antwort ist interessant und schlüssig zugleich. Nur wundert’s mich, dass in einer ähnlichen Diskussion in einem der Bretter hier dieser Schluss nicht gezogen wurde (Suchwort Muschelrauschen, im August 2001 glaube ich).

Es handelt sich um ein normales akustisches Resonanz-Phänomen.

Das habe ich mir gedacht. Aber ich war mir nicht ganz sicher.

In dem Gefäß (Muschel, Becher usw) (…) im Innern besitzt.

Aufgrund Deiner Erklärung bin ich jetzt aber von Deiner Antwort überzeugt. Besten Dank und Gruß

Tobias

Hi Tobias

(Suchwort Muschelrauschen, im August 2001 glaube ich).

Aus diesem Thread war ja auch meine Antwort, die ich dir oben linkte. Die anderen Spekulationen waren falsch dort…

Gruß

Metapher

kurze Anmerkung zu rosa Rauschen…
Gruetzi Metapher,

aus dem damaligen Posting:

sorry - die Bezeichnung „rosa“ Rauschen war verkehrt.
Darunter versteht man nämlich ein Rauschen, bei dem
die Intensitäten der tiefsten und der höchsten
Frequenzen angehoben sind, um die schwächere
Wahrnehmung des Ohres auszugleichen

Rosa Rauschen ist definiert durch konstante Energie pro Oktave.
Also im Amplitudenspektrum so (""):

A | \
m | \ -3dB/Oktave
p | \
l | \
i | \* \
t | \* \ \* "Loudness-Taste"
u | \* \*
d | \* \* \*\
e | \
 |\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_\_
 F r e q u e n z

Was Du schreibst (*) beschreibt das frequenzabhängige (und pegelabhängige) Lautheitsempfinden°° des Menschen, die z. B. beim Betätigen der Loudness-Taste am heimischen Verstärker berücksichtigt wird.

°°das heist -glaube ich- anders, gemeint ist, dass unterschiedliche Frequenzen als „gleich laut“ empfunden werden.

Tschüß,
Thomas

Rauschen…
Hi Thomas

dann hatte ich mich damals bei der Korrektur doch wieder vertan. Ich verstand unter rosa Rauschen (wohl falsch) eben dasjenige, dessen Intensitätsspektrum bereits an die Hörempfindlichkeit so angepaßt ist, daß man alle Frequenzen gleich „laut“ hört…

Wie nennt man das denn dann?

Danke für den Hinweis!

Gruß

Metapher

gehörrichtige Lautstärkekorrektur
Hi Metapher,

also ich kenne es auch noch unter den Begriffen

-gehörrichtige Lautstärkeneinstellung und
-loudness control.

So wird das im Audiobereich genannt. Den wissenschaftlichen Begriff kenne ich nicht.

Gute Nacht,
Thomas

Hallo Thomas,

also ich kenne es auch noch unter den Begriffen

-gehörrichtige Lautstärkeneinstellung und
-loudness control.

So wird das im Audiobereich genannt. Den wissenschaftlichen
Begriff kenne ich nicht.

Die Frequenzabhängige Lautstärkeempfindung komplett anzugleichen macht eigentlich keinen Sinn, denn das gehört zum natürlichen Klangempfinden. Allerdings ist in der Atmosphäre ein hoher Grundrauschpegel im Bereich niedriger Frequenzen. Damit der Mensch nicht ständig von einem dumpfen Grollen im Ohr belästigt wird, werden niedrige Frequenzen bei niedrigen Pegeln vom Gehör automatisch ausgeblendet. Die Loudness-Taste bewirkt nur eine Anhebung dieses Frequenzbereiches, damit Du die Bässe auch hören kannst, ohne daß Du Deine Anlage voll aufreissen mußt.

Eine Angleichung an das unterschiedliche Lautstärkeempfinden bei unterschiedliche Frequenzen braucht man eher bei der Meßtechnik. Dazu wird der gemessene Schall durch einen Bewertungsfilter geschickt. Das Meßergebniss ist dann in etwa ein Maß dafür, wie laut ein Geräusch tatsächlich empfunden wird I.A. klassifiziert man 3 Filtertypen A, B und C. Üblicherweise wir der Filtertyp A verwendet und der Schalldruckpegel dementsprechend in dB(A) angegeben.

Jörg

sinnlos ?!
Hi Jörg,

Die Frequenzabhängige Lautstärkeempfindung komplett
anzugleichen macht eigentlich keinen Sinn, denn das gehört zum
natürlichen Klangempfinden.

für Dich macht es keinen Sinn entnehme ich Deiner Aussage? Ich mag es auch nicht, mein Verstärker hat nicht mal so einen Knopf.
„Sinn“ macht es aber sehr wohl für viele Menschen aus verschiedensten Gründen (z. B. weil sie den „satten Sound“ toll finden, weil sie nicht mehr so gut hören, weil der Rest der Anlage Mängel hat, weil ihnen der natürliche Sound egal ist: was ist der natürliche Klang bei elektronischer Musik?!?, etc.).
Meine Message ist klar, oder? Mir persönlich gefällt der Klang nicht, trotzdem sehe ich einen Sinn.
Naja, und was ist schon komplett? *grins*

Die Loudness-Taste
bewirkt nur eine Anhebung dieses Frequenzbereiches, damit Du
die Bässe auch hören kannst, ohne daß Du Deine Anlage voll
aufreissen mußt.

also ich kenne die Loudness nicht ausschlieeslich auf tiefe Frequenzen bezogen, sondern für beide Frequenzbereiche.
Ist das nicht auch zielführend, wenn die „Kurven gleich empfundener Lautstärke“ (wie in meinem ersten posting gemalt) zu Grunde gelegt wird. Was die Audiofritzen damals meines Wissens auch getan haben.

Ciao,
Thomas

Hallo Tobias,

Es ist nicht das fließende Blut des hörenden Menschen!!!

Hallo Max/Metapher,

das allein macht mich schon zum Gewinner einer Wette. Aber die
Antwort ist interessant und schlüssig zugleich. Nur wundert’s
mich, dass in einer ähnlichen Diskussion in einem der Bretter
hier dieser Schluss nicht gezogen wurde (Suchwort
Muschelrauschen, im August 2001 glaube ich).

Bist Du sicher, daß Du den besagten Thread gelesen hast ? Sonst müßtest Du diese Erklärung in diesem und auch in einem älteren Thread gefunden haben

Jörg