Bedeuten Grenzkontrollen das Ende des Euros?

EK-Präsident Junker und andere sagen, dass das Ende des freien Personen- & Warenverkehrs auch das Ende des Euros bedeuten könne.

Warum sollte das so sein? Sicherlich erschweren die Kontrollen den Handel ungemein, kosten Zeit und damit auch viel Geld. Aber warum sollte dies Auswirkungen auf das gemeinsame Zahlungsmittel haben? Immerhin sind Euroraum und Schengenraum auch jetzt nicht identisch.

lg hahu

Hallo,

das wäre auch kein Verlust.

Was Gutes hat der TEURO nämlich für die meisten Bürger nicht gebracht.

Hallo Benny,

bitte keine platten Plattitüden: Die Mär vom TEURO ist längst widerlegt. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/inflationsraten-im-vergleich-statistiker-der-euro-ist-kein-teuro-11566143.html

Und falls dir keine Euro-Vorteile einfallen, helfe ich gerne weiter:

  • kein Umtausch mehr bei EU-Reisen, also auch keine Umtauschgebühren
  • kein Umtausch mehr bei internationalem Handel, also auch keine Bankgebühren für Unternehmer, also niedrigere Stückkosten
  • keine Wechselkursrisiko, gegen welches sich Unternehmen teuer absichern müssen, also niedrigere Stückkosten
  • insgesamt deutlicher Anschub des EU-Handels, von dem vor allem der Exportriese Deutschland profitiert hat.

Aber vielleicht arbeitest du ja bei einer Bank, machst Urlaub nur im Harz und kaufst auch keine Produkte, die im EU-Ausland produziert wurden - dann, ja dann hast du echt keine Vorteile vom Euro gehabt…

Egal, ich hätte gerne Antworten auf meine Frage und keinen Grabenkrieg auf einem Nebenschauplatz.

lg Hahu

Nun denn, imho:

Der Euro ist eine Folge/ein Nebenprodukt/eine Begleiterscheinung einer ursprünglich vorhandenen „europäischen“ Wirtschaftsgemeinschaft. Er sollte den Zahlungsverkehr neben Binnenwirtschaft oder Zollformalitäten u.a. erleichtern. Wenn nun eine dieser Komponenten wegfällt, bedeutet dies nicht zwangsläufig den Wegfall anderer Komponenten.

Juncker hat da keineswegs recht mit seiner Ansage.

Franz

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Naja, man erzählt uns auch, dass ohne massive Zuwanderung ganz viele Firmen schließen müssten und unsere Wirtschaft zusammenbrechen würde. Oder dass wir ohne die EU keinen Frieden hätten. Oder dass wir uns internation isolieren würden, wenn es wieder Grenzkontrollen gäbe. Oder dass unsere Demokratie abgeschafft werden würde, wenn jemand AfD wählt.

Das nennt sich Politik mittels Schüren von Angst unter der Bevölkerung. Hat man die Angst geschürt, präsentiert man dann einfache Lösungen wie Zuwanderung oder Abgabe von nationalen Rechten an Brüssel. Besonders bitter ist, wenn die Vertreter dieser Politik andere dann auch noch als Populisten bezeichnen…

Seit wann gibt es denn einen freien Warenverkehr in der EU? Aber um auf die Frage einzugehen. Nein, das würde mit Sicherheit nicht das Ende des Euro bedeuten. Was hat denn bitte Personen oder Güterverkehr mit einer der härtesten Währungen der Welt zu tun? Weiterhin werden ca 80% aller internationalen Wirtschaftsverträge in US Dollar abgewickelt. Sollte hier (Dollar/Euro) irgendwann ein extremes Ungleichgewicht entstehen gäbe es ein Problem.

Valdez,
den freien Warenverkehr gibt es seit dem 1.1.1993.
Deine letzten beiden Sätze verstehe ich nicht.

lg Hahu

Ja, auf dem Papier schon. Kleines Beispiel. Warum gibt es denn sogenannte Re - Importe? (z.B. Kfz, oder Arzneimittel) für die du Steuern bezahlen mußt. Das ist doch mit Sicherheit kein freier Warenverkehr. Zum Euro: Ich meinte nicht den Personen oder Warenverkehr innerhalb der EU sondern weltweit. Starke Wirtschaft = Starker Euro. Solange das so ist, kannst du theoretisch einen 5 mtr. hohen Zaun um ganz Europa bauen und Euro bleibt Euro.

Hallo,

dazu:

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/inflationsraten-im-vergleich-statistiker-der-euro-ist-kein-teuro-11566143.html

ja aber erst nachdem man dreimal die Berechnungsgrundlagen geändert hatte.

kein Umtausch mehr bei internationalem Handel, also auch keine Bankgebühren für Unternehmer, also niedrigere Stückkosten
keine Wechselkursrisiko, gegen welches sich Unternehmen teuer absichern müssen, also niedrigere Stückkosten

Tja, das ist die Länderliste Export:

1.Platz Frankreich
2.Platz USA
3.Platz GB
4.China

Davon hat nur ein Land den TEURO als Währung.

Hallo,

das ist eine Nebelkerze, die im Zusammenhang mit den in der Diskussion stehenden Grenzkontrollen gezündet wird. Nicht zuletzt die dt. Regierung steckt dahinter. Es wird eine Art Drohgebärde aufgebaut. Wer teilweise A macht, fordert B heraus und das führt „alternativlos“ zu C. Völliger Humbug!

Der freie Personen-/Güterverkehr fände auch mit der Einrichtung auf längere Sicht wieder eingeführter Personenkontrollen statt. Es käme aber an einigen Stellen zu Behinderungen.

Erreichen will die dt. Regierung, dass andere europische Länder angesichts der prognostizierten Folgen (Horrorvision) das Ende des Euro, gar der EU sehen, und dann lieber ihre Blockadepolitik gegenüber einer europäischen Flüchtlingsquote aufgeben. Denn die meisten sind immer noch Profiteure des EU-Haushalts.

Übrigens sucht Island händeringend nach siedlungswilligen Flüchtlingen. Tja, verkehrte Welt. Angeblich fliehen doch alle vor dem „sicheren Tod“. Lachhafte Pauschalisierung! Genauso wie alle kürzlich und angeblich vor dem IS flüchteten.

Gruß
vdmaster

Auf Reimporte zahlt man die deutsche Mehrwertsteuer. Das widerspricht nicht dem freien Handel - dieser bedeutet, dass der Handel nicht durch zusätzliche Zölle und Auflagen erschwert wird.

Und das Kleinvieh macht auch richtig Mist, was den Euro dann doch sehr wichtig erscheinen lässt.

Upps, jetzt aber das Häufchen:

Ja und ??

auch beim Import wieder Länder ohne TEURO

1.Niederlande (warum die ??, soviele Tomaten können die D doch gar nicht futtern)

2.China

3.Frankreich

  1. USA

Hallo Benny,
dass du dir nur die vier größten Empfängerländer deutscher Exporte rauspickst, grenzt schon fast an Statisitik-Fälschung! Betrachte die gesamten deutsche Exporte:

Hier sieht man gut, dass 2013 ca. 60% aller Exporte in andere EU-Länder gingen, ca. 40% in Euro-Länder. Du siehst, der Handel mit Euro-Ländern spielt eine große Rolle für Deutschland.

Und in folgender Grafik sieht man sehr schön die deutlichen Exportsteigerungen ab den 90er-Jahren. Das liegt zum einen natürlich an den nun geöffneten Märkten im ehemaligen Ostblock, zum anderen aber auch am Binnenmarkt der 1992 gegründeten EU.

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Du scheinst aber einen mächtigen Knick in der Optik zu haben, denn wen ich mir die „Torte“ da ansehe, gehen da 63 % in NICHT-EURO-Länder.

Das heisst, es bleiben nur 37 % an Exporten in TEURO-Länder übrig oder einfacher ausgedrückt:

2 Drittel der deutschen Exporte hat mit dem TEURO nix an Hut

Benny, lies doch bitte auch das, was ich schreibe.
Ich zitiere: „Hier sieht man gut, dass 2013 ca. 60% aller Exporte in andere EU-Länder gingen, ca. 40% in Euro-Länder.“

Das heißt, der überwiegende Teil unserer Exporte findet im gemeinsamen Binnenmarkt der EU statt (den du anzweifeltest), und davon zwei Drittel in Euro-Länder, absolut ca. 40%.

Wenn du diesen Anteil als unbeträchtlich abqualifizierst, ist das deine persönliche Interpretation der Daten.
Und da du den Euro weiterhin als TEURO bezeichnest, zeigt, dass du auch meinen ersten Beitrag nicht gelesen hast, wo die Teuro-Parole widerlegt wurde.

Ich diskutiere gerne, aber nur, wenn beide Seiten bereit sind, gute Gegenargumente auch zur Kenntnis zu nehmen und ggfs ihre Meinung auch zu verändern.

Hallo,

Benny, lies doch bitte auch das, was ich schreibe.

nun das tue ich genauso wie ich mir die Diagramme da anschaue und genau da:

Ich zitiere: „Hier sieht man gut, dass 2013 ca. 60% aller Exporte in andere EU-Länder gingen, ca. 40% in Euro-Länder.“

liegts du nun einmal völlig falsch, schau dir dein eigenes Diagramm doch einmal an:

-Sonstige NICHT EU-Länder = 279,2 Millionen €
-Russland NICHT EU-Land = 36,1 Millionen €
-China NICHT EU-Land = 67,0 Millionen €

  • USA NICHT EU-Land = 88,4 Millionen €
  • UK (Großbritannien Kein TEURO als Währung = 75,7 Millionen €
  • sonstige Länder der EU Kein TEURO als Währung = 145,1 Millionen €

das macht 2 Drittel unsere Exporte.

Damit sind deine schönen Argumente für den TEURO

  • kein Umtausch mehr bei EU-Reisen, also auch keine Umtauschgebühren
  • kein Umtausch mehr bei internationalem Handel, also auch keine Bankgebühren für Unternehmer, also niedrigere Stückkosten
  • keine Wechselkursrisiko, gegen welches sich Unternehmen teuer absichern müssen, also niedrigere Stückkosten

hinfällig.

Ah, Benny, nun verstehe ich deinen Denkfehler: Du verwechselst die Befgriffe „EU-Länder“ und „Euro-Länder“.

Ich sagte, dass 60% in EU (!) -Länder gehen - da gehört GB natürlich dazu, auch wenn GB keinen Euro hat. Damit ist die gewaltige Bedeutung des EU-Binnenmarktes für Deutschland offensichtlich, sieh auch die zweite Grafik, welche den Anstieg des deutschen Exports seit Gründung des Binnenmarktes veranschaulicht.

Von diesen 60% sind 40% sogar Euro-Länder (mit all den genannten Vorteilen).

Und da du immer noch vom TEURO sprichst: Bitte belege deine Stammtischparole mit Statistiken zur Inflationsentwicklung aus dem besagten Zeitraum.

Hallo,

nun die Lügenstatiskiken aus Wiesbaden taugen dazu nichts.

Denn der sogenannte Warenkorb wurde nach der Einführung des TEURO

zweimal umgestellt (2005 und 2010) sowie im Jahre 2002 eine neue Berechnungsmethode eingeführt:

Mathematische Bewertungsmethode (hedonische Bewertung) Im Ergebnis verringert diese Berechnungsmethode die Inflationsraten deutlich.

Hier ein Link zum aktuellen Warenkorb:
https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/GesamtwirtschaftUmwelt/Preise/Verbraucherpreisindizes/WarenkorbWaegungsschema/Waegungsschema.pdf?__blob=publicationFile

Man beachte bitte:
So wurde beispielsweise die Gewichtung von Lebensmitteln, deren Preise in den letzten Jahren dramatisch anzogen, von 13,1 Prozent im Jahr 1995 auf 10,4 Prozent im Jahr 2005 reduziert! Gleichzeitig wurde der Anteil von Freizeit und Kultur, zu dem auch die immer billiger werdenden Fernreisen zählen, von 10,4 auf 11,6 Prozent erhöht.
Während man für Energiekosten gerade mal 6,8 % ansetzt im Warenkorb, obwohl die einer der Hauptpreistreiber sind.

Würde man eine andere Berechnung verwenden,nämlich diese
Faustformel, die in der volkswirtschaftlichen Forschung eingesetzt wird. Danach entspricht die Inflationsrate dem Wachstum der Geldmenge minus dem Wirtschaftswachstum. Das ist logisch. Denn eigentlich sollte die Geldmenge durch die Wirtschaftsleistung eines Staates gedeckt sein. Ist sie das nicht, steht der Geldvermehrung keine gestiegene Wirtschaftsleistung gegenüber. Das Ergebnis heißt Inflation. Aus dieser Berechnungsmethode ergibt sich für Deutschland, dass die Preise von 2001 bis Ende 2012 um 66 Prozent gestiegen sind - und nicht um gut zwölf Prozent, wie es die offizielle Statistik glauben machen will. In anderen Worten: Die „wahre“ Inflationsrate lag im Durchschnitt dieser Jahre eher bei sechs als bei den offiziell vermeldeten 1,55 Prozent.