Bedeutung des Satzes " Alles bleibt so wie es nie war "

Hallo liebe Leute !
Ich habe vor ein paar Tagen ein paar philosophische Überlegungen zu der Bedeutung des Titels des Eluveitie - Albums " Everything remains as it never was " angestellt , bin aber leider zu keinem Ergebnis gekommen . Vielleicht ist ja einer von Euch hier philosphisch begabt und könnte mir die Bedeutung dieses Satzes erklären .
Ich danke euch schonmal im vorraus und wünsche euch einen entspannten Abend :smile:

Moin,

Vielleicht ist ja
einer von Euch hier philosphisch begabt und könnte mir die
Bedeutung dieses Satzes erklären .

das dürfte die gleiche (philosphische) Qualität haben wie die Textzeile eines deutschen Barden:
’ bleibt alles anders’

oder den Filmtitel

‚Alles bleibt anders‘

Wortspiele.

Gandalf

Hallo Namenloser

Es könnte sein, dass Dir Deine philosophische Denkweise beim Verständnis dieses Satzes im Wege steht.

Es ist allgemein bekannt, dass in der Vorstellung der Menschen die Vergangenheit verklärt wird - Stichwort „Gute alte Zeit“. Dabei wird dann vergessen, wie besch…n die Gute Alte Zeit oft wirklich war.

Wenn also ein Traditionalist den Satz: „Es bleibt alles, wie es war!“ gebraucht, kann ihn der Realist getrost mit „es bleibt alles, wie es nie war!“ übersetzen.

Gruß merimies

-> alles Illusion, Illusion und Illusion

Hallo,

ja, genau - spontan fiel mir dieser Satz ein, den ich mal auf einem Bild in einer Ausstellung gesehen habe: „Gewöhnen Sie sich daran, dass das Leben eine Fiktion ist.“

Es gibt keine absolute Realität, jeder Mensch nimmt anders wahr und jeder Mensch nimmt das Gleiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten anders war.

Viele Grüße

Hoi,

evtl. kann jeder Mensch die Welt unterschiedlich wahrnehmen, aber es muss eine „absolute Realität“ geben. Denn ansonsten kann die Welt nicht sein. ^^

Gruß,

Hanzo

Hallo,

das kommt darauf an, was man unter einer „absoluten Realität“ versteht.

Wenn Du einen Mann siehst, der erschossen wird. Dann ist die „absoulte Realität“, dass ein Mann erschossen wird. Diese Realität schließt aber jegliche Aussage über die Ursachen aus (er hat zuvor in einer Kleinstadt viele Menschen niedergemetzelt, er hat den falschen Glauben, etwas gestohlen oder er hat versucht in ein Geschehen einzugreifen und ist dabei selber zum Opfer gefallen.
Du kannst also hier niemals sagen, dass der Mann Opfer oder Täter ist, hingerichtet, erlöst oder ermordet wurde.

Wenn Du einen Raum hast, dann ist die „absolute Realität“ dieser Raum. Dabei darfst Du keine allgemein gültige Aussage über deren Größe, Ausstattung, Geruch oder Lichtverhältnisse machen. Einer wird ihn als groß empfinden, der einige als klein, andere als sauber, andere finden ihn staubig, einer findet ihn geschmackvoll eingerichtet, andere empfinden es als kitschig.

Zwei Menschen streiten sich über etwas. Der eine ärgert sich später sehr darüber, geht das Gesagte nochmal durch, analysiert, schiebt die Schuld hin und her und kann keine positiven Gedanken mehr über die andere Person empfinden. Der andere wiederum hat das Gespräch als interessante Auseinandersetzung über zwei Meinungen gesehen. Er empfindet das Gespräch als „kurz Dampf abgelassen und gut ist“ und geht frohen Mutes zur nächsten Aufgabe des Tages über. Er hat den Streit und den daraus folgenden Ärger des anderen gar nicht wahrgenommen - gab es hier überhaupt einen Streit?

Die „absolute Realität“, sofern es sie gibt, kann sich also nur auf eine penibel objektive Beschreibung beschränken und kann nur sehr allgemein und oberflächlich bleiben.

Sehr abgefahren (und äußerst unwissenschaftlich), aber lohnenswert kurz mal darüber nach zu denken ist die Konstruktion, dass es unsere gelebte Welt gar nicht gibt. Ein Gedanke worüber sich Science Fiction Autoren immer wieder mal heranwagen.

In Bezug auf die UP („remain as it never was“), kennt sicher jeder eine Kindheitserinnerung, die als „wahr“ / als Realität empfunden wird, aber nur eine mitgetragene Erinnerung einer verzerrten kindlichen Wahrnehmung ist.

Aber auch ein Flüchtling / Auswanderer, der sein Land so beschreibt, wie er es in Erinnerung hat. Und das obwohl das Land bereits 3 Kriege durchlebt hat und viele Jahrzehnte vergangen sind. Die Realität, die er „im Kopf“ hat existiert nicht mehr - und hat vielleicht auch nie existiert, weil er als Kind die politischen Probleme nicht wahrgenommen hat.

Viele Grüße

Hi,

das kommt darauf an, was man unter einer „absoluten Realität“
versteht.

Die absolute Realität ist die nackte Wahrheit. Die Objektivität.

Wenn Du einen Mann siehst, der erschossen wird. Dann ist die
„absoulte Realität“, dass ein Mann erschossen wird.

Dann ist es eine subjektive Wahrnehmung meinerseits, welche Ich als die Situation, die du beschrieben hast, interpretiere.

Punkt.

Da jeder Mensch ein Subjekt ist (zum. für viele), kann man diese Objektivität nie wahrnehmen, da die Grenze der „absoluten Realität/Wahrheit/Objektivität“ am Körper des Menschen enden.

Diese Realität schließt aber jegliche Aussage über die Ursachen aus
(er hat zuvor in einer Kleinstadt viele Menschen
niedergemetzelt, er hat den falschen Glauben, etwas gestohlen
oder er hat versucht in ein Geschehen einzugreifen und ist
dabei selber zum Opfer gefallen.
Du kannst also hier niemals sagen, dass der Mann Opfer oder
Täter ist, hingerichtet, erlöst oder ermordet wurde.

Das wurde auch nie gefragt, welchen Hintergrund jene Geschichte hat.
Es wurde gesagt:

Es gibt keine absolute Realität, jeder Mensch nimmt anders wahr und jeder Mensch :::nimmt das Gleiche zu unterschiedlichen Zeitpunkten anders war.

Stell dir vor, du sitzt mit einigen Leuten um einen Tisch herum und auf dem Tisch steht eine Vase. Jeder sieht die Vase anders, aber die Vase existiert.
Würde die Vase nicht existieren, wie könnten Menschen dann dieses „vasige“ Etwas wahrnehmen? Das war mein Punkt.
Es muss das Objekt (dieses „vasige“ Etwas) geben, damit Subjekte (Menschen) dieses subjektiv wahrnehmen.

Wenn Du einen Raum hast, dann ist die „absolute Realität“
dieser Raum. Dabei darfst Du keine allgemein gültige Aussage
über deren Größe, Ausstattung, Geruch oder Lichtverhältnisse
machen. Einer wird ihn als groß empfinden, der einige als
klein, andere als sauber, andere finden ihn staubig, einer
findet ihn geschmackvoll eingerichtet, andere empfinden es als
kitschig.

Wenn dieser Raum wirklich existiert, dann ist die objektive Betrachtung, dass der Raum ist.
Der Rest ist subjektive Interpretation.

Zwei Menschen streiten sich über etwas. Der eine ärgert sich
später sehr darüber, geht das Gesagte nochmal durch,
analysiert, schiebt die Schuld hin und her und kann keine
positiven Gedanken mehr über die andere Person empfinden. Der
andere wiederum hat das Gespräch als interessante
Auseinandersetzung über zwei Meinungen gesehen. Er empfindet
das Gespräch als „kurz Dampf abgelassen und gut ist“ und geht
frohen Mutes zur nächsten Aufgabe des Tages über. Er hat den
Streit und den daraus folgenden Ärger des anderen gar nicht
wahrgenommen - gab es hier überhaupt einen Streit?

Objektive Betrachtung: 2 Subjekte haben sich unterhalten.
Subjektive Betrachtung: Die subjektive Interpretation beider Seiten.

Das Gespräch an sich existierte, nur wie jede Partei es interpretiert, ist subjektiv betrachtet aus der Sicht der jeweiligen Partei.

Die „absolute Realität“, sofern es sie gibt, kann sich also
nur auf eine penibel objektive Beschreibung beschränken und
kann nur sehr allgemein und oberflächlich bleiben.

Jain. Als Subjekt kann man es evtl. nur sehr oberflächlich ausdrücken, aber da niemand die „totale Realität/…“ kennt, kann man es auch nur so dabei belassen.

Sehr abgefahren (und äußerst unwissenschaftlich), aber
lohnenswert kurz mal darüber nach zu denken ist die
Konstruktion, dass es unsere gelebte Welt gar nicht gibt. Ein
Gedanke worüber sich Science Fiction Autoren immer wieder mal
heranwagen.

Typisch Matrix eben.

In Bezug auf die UP („remain as it never was“), kennt sicher
jeder eine Kindheitserinnerung, die als „wahr“ / als Realität
empfunden wird, aber nur eine mitgetragene Erinnerung einer
verzerrten kindlichen Wahrnehmung ist.

Aber auch ein Flüchtling / Auswanderer, der sein Land so
beschreibt, wie er es in Erinnerung hat. Und das obwohl das
Land bereits 3 Kriege durchlebt hat und viele Jahrzehnte
vergangen sind. Die Realität, die er „im Kopf“ hat existiert
nicht mehr - und hat vielleicht auch nie existiert, weil er
als Kind die politischen Probleme nicht wahrgenommen hat.

Wie schon oft gesagt, die damalige subjektive Betrachtung eben.

mit zu vielen - subjektiven Grüßen,

Hanzo