Ich mach das jetzt mal ganz ausführlich. Nicht, weil ich denke, dass du doof bist (ich weiß, dass du das nicht bist), sondern um zu erklären, worum es mir ging. Meine Bemerkung über die Experten war übrigens lediglich eine Retourkutsche auf dein „sprachwissenschaftliches Seminar“ (was mir als Niveau lieber ist als „gute Frage“).
Fangen wir beim Teekesselchen. Richtige Teekesselchen sind ganz unterschiedliche Wörter, die außer, dass sie gleich geschrieben und gesprochen werden, nichts gemein haben. Ein typisches solche wäre Ball (Tanzveranstaltung) und Ball (rundes Spielzeug).
Die meisten Teekesselchen sind sich aber durchaus näher verwandt, aber eben keine reinen, ein Beispiel dafür wäre Krone (Baum) und Krone (König) - beides „thront“ oben auf einer Art Kopf.
Deine Antwort hat allerdings die Begriffe to season (würzen) und season (Jahreszeit) gegenübergestellt (ein fast richtiges Teekesselchen, da kaum jemand die Verbindung über das französische „assaisonner“ kennen wird). Aber eine Verbindung hinzugefügt (season (im Sport), die eben ganz direkt von der Jahreszeit herrührt (wie habe ich im anderen Post erklärt). Meine Anmerkung war kein totales Abtun deiner Antwort, sondern ein Einwand, dass es eben durchaus andere Bedeutungen von „season“ gibt, die der sportlichen Bedeutung recht nahe kommen, direkte Ableitungen der Jahreszeit (und somit kein wirkliches Homophon/Homograph sind).
Hinzukam dass zum Zeitpunkt deines Posts bereits von Kreszenz die etymologische Verbindung (nach der @asteiner gefragt hatte) bereits dastand. Jahreszeit/Gewürz hatte er ja selbst schon erwähnt, und warum die Sportsäson keinen Mehrwert brachte habe ich erklärt.
Der Rest ergab sich aus deiner Verteidigung einer nicht haltbaren Position.
Es gibt - und wem sage ich das? - bei werweisswas drei Sorten Bretter, reine Meinungsbretter und Wissensbretter (und bei manchen eine Mischung aus beiden). Fremdsprachen gehört immer noch zu den Wissensbrettern. Nun lasse ich mich gelegentlich auch zu Fragen aus, die nicht mein eigentliches Fachgebiet sind. Das ist legitim, aber ich tue es immer mit dem Wissen, dass ich von einem Experten auf dem Gebiet in die Schranken gewiesen werde, wenn ich daneben liege und hoffe, nicht totalen Unsinn verzapft zu haben (im Übrigen passiert mir das auch im Sprachenbrett gelegentlich - wo ich mich dann entscheiden muss, ob ich mein Wissen verteidige oder ob ich die Waffen strecke, weil die Argumente des anderen überzeugender sind).
Wenn du ehrlich bist, musst du zugeben, dass du auf deinen Fachgebieten ebenfalls extra hellhörig bist, wenn etwas nicht ganz richtiges dasteht.
Grüße
Siboniwe