Es gibt viele Rituale im Fußball, bspw. das singen der Vereinshymne, den Rasen küssen, …
Was ist jedoch die Funktion und Bedeutung davon ?
Das machen wir, um euch Außenstehende zu verwirren.
hab ich mir auch schon überlegt
[quote=„eugeni,
post:1, topic:9434967“]
Was ist jedoch die Funktion und Bedeutung davon ?
[/quote]
Das von dir angesprochenen Symbolhandlungen haben ihren Ursprung im prähistorischen religiösen Denken, insofern scheint mir die Platzierung des Threads im Religionsbereich nicht falsch zu sein.
Zu den von dir genannten Beispielen lässt sich, sicher nicht erschöpfend, folgendes sagen:
Hymnen-Singen:
Musik hat in ihrem prähistorischen Ursprung eine
magisch-religiöse Funktion. Sie diente bei schamanischen Ritualen der
Herbeiführung und Verstärkung der Trance sowohl des Schamanen als auch der ihm
umgebenden Gruppe, darüber hinaus auch der Beschwörung übernatürlicher Mächte (Geister). Diese Funktion ist im Singen von Hymnen unbewusst bewahrt worden, steht äußerlich aber in einem Kontext der Stiftung von Gruppenidentität, wobei diese Gruppen Vereine oder Nationen sein können. Das Bewusstsein nationaler
Identität ist eine moderne Errungenschaft in der Folge der Französischen
Revolution. Bis dahin waren Völker an adlige Dynastien gebunden
(Königsherrschaft, wenngleich oft parlamentarisch kontrolliert), ab Beginn des
19. Jahrhunderts aber entwickelten sich demokratische Strukturen, die die Identität
eines Volkes als Untertanenschaft eines Königs obsolet machten. Die neue
Identitätsform war nun die „Nation“, d.h. das Vater- bzw. Geburtsland eines
Volkes (oder was sich dafür hielt). Dementsprechend sorgten die Propagandisten
der politisch Mächtigen für die Ausformung eines „Nationalgefühls“, durch
welches ein der Nation zugehöriges Individuum sich mit dem Abstraktum „Nation“
identifizieren konnte. Die dabei wesentlichen psychologischen Faktoren war Mutter-
und Vaterliebe, die auf das Abstraktum „Nation“ projiziert wurden, wodurch
dieses zum Mutter- oder Vaterland hochstilisiert werden konnte. Bezeichnenderweise trugen in früheren und auch heutigen Religionen die Gottheiten ebenfalls Charakteristika der Mutter und des Vaters (Muttergöttinnen, Vatergötter). Auf diese Weise trat das Nationalgefühl das Erbe des religiösen Gefühls an.
Nationalhymnen dienten und dienen dementsprechend sowohl der Verehrung der (unbewusst) idealisierten Mutter /Vater-Figuren (verkleidet im Abstraktum „Nation“ als auch, zumindest in Bezug auf die unbewusste Urfunktion der Musik, als
trance-artige Beschwörung übernatürlicher Mächte (die im Fußball-Kontext den
Erfolg sichern sollen) als auch, last not least, der Identitätsstärkung der
(Fußball-)Gruppe (Stärkung des Gruppenzusammenhalts).
Küssen des Rasens:
Auch diese Symbolhandlung lässt sich im Kontext eines archaischem religiösen Denkens deuten. Indem der Rasen (der aus der natürlichen Erde wächst, wenn auch nicht unbedingt im Fußballstadion) „geküsst“ wird, nimmt der Fußballer (unbewusst) Kontakt mit der „Mutter Erde“ auf, die im archaischen religiösen Denken als Erd- und Muttergöttin (z.B. die griechische Gaia) verehrt wurde. Die gleiche archaische Göttin wird, siehe oben, unbewusst auch durch das Singen der Nationalhymne beschwört, insofern die „Nation“ (Geburtsland) mit dem „Mutterland“ identifiziert wird. Das Küssen ist in diesem Fall Ausdruck einer unbewussten Dankbarkeit dafür, dass die magisch-allmächtige Mutter(göttin) die Lederkugel in gegnerische Tor gelenkt hat.
Ich würds jetzt nicht so kompliziert halten wie mein Vorgänger . Aber ich denke diese Rituale fördern den Glauben an einen guten Ausgang und allgemein befördert ja bekanntlich Glaube den Willen …
(deswegen Schopenhauer so weit gegangen ist das auch den Gottesglaube eigentlich im Egosismus Wurzelt , das irgendwie möglich die unbekannte Wirkende Kraft (Wille) man sich selbst zu eigen machen kann)
Zudem sind auch beim Fußball die drei Weltenkräfte Stärke , Klugheit und Glück am Werk und vor allem das letzte ist am schwierigsten zu bestimmen , deshalb die Rituale ,vielleicht auch das Glück auf Ihre Seite hohlen soll.