Bedeutung Warmwasserzuschlag auf Energieausweis (EFH mit Wärmepumpe)

Hallo zusammen, ich habe eine Frage bei der ich dachte sie wäre einfach per Internetsuche zu beantworten. Leider nein :confused: Sorry vorab falls das zu trivial sein sollte:

Ich habe hier einen Energieausweis eines rein durch Wärmepumpe beheizten Hauses vorliegen. Das Haus hat keine zusätzliche dezentralen Warmwasser-Erhitzer (keine Boiler).
Dennoch findet sich auf dem Energieausweis ein Posten „Warmwasserzuschlag“. Was ich so gefunden habe ist das doch ein Widerspruch. Was bedeutet der „Warmwasserzuschlag“ denn in so einem Fall?

Falls das relevant ist: die 3 Vorjahre hatten zusammen einen Verbrauch von 8290kWh, und für diese 3 Jahre ist zusammen ein Warmwasserzuschlag von 9567kWh angegeben.
Ich kann davon ausgehen, dass der jährliche Energieverbrauch insg. so ca. 8290/3=2800kWh inkl. Warmwasser sein sollte, korrekt?

Danke vorab für Hinweise!

Du nutzt doch auch Warmwasser für Wasch- und Spülzwecke, das muss aus deinem „Brennstoff“, hier Strom, bereitet werden. Es ist unabhängig vom Heizwasser der Raumheizung.
Denn die Temperaturen sind doch stark unterschiedlich, Heizwasser (FBH ideal, unter 40 Grad, Brauchwasser mind. 60 Grad.
Wie deine WP das höher temperierte WW erzeugt kann ich nicht sagen wenn es keinen echten Vorratsspeicher gibt, könnte sein ein Durchlauferhitzer in der WP .

der Energieausweis soll doch den Energiebedarf des Hauses angeben, das ist Heizbedarf UND Brauchwasserbedarf.

MfG
duck313

Vermutlich bedeutet das, dass es:
a) eben doch dezentrale Warmwasserbereiter gibt (Durchlauferhitzer?)
oder b) der Ausweis fehlerhaft ausgestellt wurde.

Und es bedeutet, dass das Haus eine Wohnfläche von 159,45 m² hat.
Man sollte mal die Stromzähler prüfen - oder die Abrechnungen aller Stromzähler.
Wenn der Verbrauch der Warmwassererzeugung nicht erfasst / angegeben werden kann, dann (und nur dann) wird diese Pauschale angesetzt. Ein hoher Stromverbrauch beim Haushaltsstromzähler wäre ein Indiz für dezentrale, elektrische Warmwassererwärmung.

1 Like

Moin,

Ich wüsste jetzt keine typische WP, die das so machen könnte. Prinzipiell sind sie auf wenig Leistung mit langer Laufzeit ausgelegt. Es ist üblich, dass es dafür einen WW Speicher gibt.

-Luno

Und selbst wenn das ein DLE innerhalb der WP wäre (habe ich auch noch nie von gehört), dann würde der Energiebedarf dieses integrierten DLE a dennoch durch den Zähler der WP miterfasst werden und müsste nicht als Pauschale für nicht erfassbare Verbräuche zugeschlagen werden.

Danke schonmal für die Antworten.
Ich kann bestätigen, dass es einen Warmwasserspeicher gibt. Damit ist doch praktisch sicher, dass es keinen Durchlauferhitzer (zumindest in der WP) gibt. Dezentrale Boiler sind auch nicht vorhanden.
D.h. es bleibt nur noch, dass der Energieausweis fälschlich einen Posten „Warmwasserzuschlag“ drauf hat, richtig?

@X_Strom: wie kommt man auf die Schlussfolgerung, dass es sich um eine Wohnfläche von 159,45 m² handelt? :roll_eyes:

Stimmt es denn?

Nach §19 ENEV sollen 20 kWh pro Quadratmeter und Jahr für die Warmwasserbereitung pauschal addiert werden, wenn der tatsächliche Verbrauch bei dezentraler Warmwasserbereitung unbekannt ist.
Wenn für drei Jahre 9567 kWh angegeben wurden, sind es pro Jahr 3189 kWh. Und wenn man das durch 20 kWh / (m² * a) teilt, kommt man auf diese Wohnfläche.

Der Laie sieht einen Speicher. Was der speichert, erkennt der Laie eher nicht. Und vor allen Dingen erfordert es auch einen zweiten Blick, mit welcher Energie der Speicher überhaupt beheizt wird.

2800 kWh Strom für Warmwasser und Heizung im Jahr - das ist doch recht wenig.
Die Wärmepumpe einer sanierten Altbauvilla sagt mir, dass dort im Jahr 2021 für zwei Personen 2200 kWh für die Warmwasserbereitung anfielen (und 4500 kWh für die Heizung, aber da gibt es teilweise sieben Meter hohe Räume und ebenso hohe Fenster - alleine der Wohnbereich hat knapp 60 m² Fensterfläche).

Prüfe das Heizungssystem besser nochmal mit einem Fachmann.

1 Like

Das könnte hinkommen, ja. Danke für die Erläuterungen.
Ich meine nun, dass die Position fälschlich auf dem Energieausweis steht. Prüfen könnte man das wohl nur „vor Ort“, in dem man Heizung direkt ansieht (habe leider keine Möglichkeit dazu, sonst würde ich das natürlich nachreichen).
Merci und VG rundum :slight_smile:
tempest

Das wäre einerseits schön, weil dann nicht (relativ unsinnig) Warmwasser über Durchlauferhitzer dezentral bereitet würde, was einen nicht bekannten Verbrauch zur Folge hat, sondern zentral über die Wärmepumpe und im dort erfassten Verbrauch schon enthalten ist.
Sollten tatsächlich DLE verbaut sein und diese die angesetzten 3000 kWh verheizen, dann reden wir nämlich je nach Tarif über 1000 bis 1500 € järhlich extra!

Andererseits stellt sich dann natürlich grundsätzlich die Frage nach der Glaubwürdigkeit eines solchen Ausweises.

Dieses Thema wurde automatisch 30 Tage nach der letzten Antwort geschlossen. Es sind keine neuen Nachrichten mehr erlaubt.