Bedeutungsunterschied?

Hallo,

ich möchte fragen, ob es einen Unterschied in der Bedeutung von ‚über‘ und ‚oberhalb‘ bzw. ‚unter‘ und ‚unterhalb‘ gibt. Was wäre das? Wie kann man sich entscheiden, wann man oberhalb bzw. unterhalb (statt über bzw. unter) wählen sollte?

Danke sehr im voraus, Anna

ich möchte fragen, ob es einen Unterschied in der Bedeutung
von ‚über‘ und ‚oberhalb‘ bzw. ‚unter‘ und ‚unterhalb‘ gibt.
Was wäre das? Wie kann man sich entscheiden, wann man oberhalb
bzw. unterhalb (statt über bzw. unter) wählen sollte?

Danke sehr im voraus, Anna

„Über“ und „unter“ beziehe ich auf die senkrechte Achse gegenüber dem Bezugspunkt, während „oberhalb“ und „unterhalb“ in der horizontalen Achse (= schräg) versetzt sein kann und sich zumeist auf geographische Zuordnungen bezieht.
Habe ich mich klar ausgedrückt ?

Ja, danke schön!
Gruß, Anna

„Über“ und „unter“ beziehe ich auf die senkrechte Achse
gegenüber dem Bezugspunkt, während „oberhalb“ und „unterhalb“
in der horizontalen Achse (= schräg) versetzt sein kann und
sich zumeist auf geographische Zuordnungen bezieht.
Habe ich mich klar ausgedrückt ?

Hallo Anna,
ohne Beispiel etwas schwer zu sagen … würde nach dem Gefühl entscheiden. Bei „über“ und „unter“ kommt es mir vor, als sei der Zusammenhang direkter, etwas „oberhalb“ oder „unterhalb“ von etwas kann eher auch etwas weiter entfernt oder schräg versetzt sein. Also die Nase ist über dem Mund, aber die Augen liegen im Gesicht oberhalb des Mundes. Auch klingen „oberhalb“ und „unterhalb“ sprachlich leicht gehobener als „über“ und „unter“. Eine eindeutige Antwort kann ich auf die Schnelle leider nicht geben, das hier sind nur ein paar erste Gedanken/Vermutungen „nach Gefühl“.
Viele Grüße
Nina

Guten Tag, Anna!
„über“ und „oberhalb“ bzw. „unter/unterhalb“ sind schon von sehr ähnlicher Bedeutung, wenn auch ich sagen würde, dass „oberhalb/unterhalb“ deutlichen Ortsbezug haben und tendenziell statisch verwendet werden: Etwas/jemand ist/liegt/befindet sich oberhalb/unterhalb von etwas/jemandem.
Demgegenüber kann „über/unter“ eher in übertragenem Sinne gebraucht werden (Ich denke über etwas nach; dabei befinde ich mich unter meinen Kameraden."), zudem können beide eher auch in dynamisch/transitiven Zusammenhängen benutzt werden (Er sprang über den Bach)
Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es nicht noch mehr Unterschiede gibt - diese sind diejenigen, die mir ad hoc eingefallen sind.
Gutes Gelingen weiterhin,
Holger

Hallo,
während das Wort „über“ in sehr vielen Bedeutungszusammenhängen (und grammatischen Konstruktionen) genutzt werden kann (wir reden „über“ das Wort „über“, „über“ das Feld zieht der Nebel, „über“ das Wochenende bleiben wir hier etc.), kennzeichnet „oberhalb“ in erster Linie den Raum oder eine örtliche Lage.
Bei „unter“ oder „unterhalb“ ist der Unterschied nicht ganz so stark, hier wird bei beidem hauptsächlich der Ort gemeint.
Letztlich gehen beide Variationen, die Version mit dem Suffix „-halb“ ist eher im gehobenen Sprachgebrauch anzutreffen - und daher zu bevorzugen.
Viele Grüße
Malte

Hallo Nina,
vielen Dank für die Antwort! So verstehe ich die Sache schon besser.
Viele Grüße, Anna

Guten Abend, Holger!
Vielen Dank für die Antwort. Der Unterschied, dass 'über/unter’eher in übertragenem Sinne benutzt werden, ist mir gar nicht eingefallen. Vielen Dank nochmals.
Alles Gute, Anna

Hallo,
vielen Dank für die Antwort. Der Unterschied bezüglich der grammatischen Konstruktionen finde ich sehr interessant. Vielen Dank nochmal.
Viele Grüße, Anna

Hallo Anna,

wenn ich mal so überlege, fallen mir nur wenige (oder keine) Gelegenheiten ein, bei denen man - stilistisch einwandfrei - die beiden Wortpaare ohne Unterschied verwenden kann.
Will sagen: „über“ und „oberhalb“ ist NICHT dasselbe!
Wenn du oberhalb eines Ortes stehst (also z.B. auf einem Berg), stehst du in der Regel nicht über dem Ort (dazu müsstest du in der Luft schweben).
Wenn du über eine Brücke gehst, gehst du nicht oberhalb dieser Brücke. Und meines Erachtens befindest du dich auch nicht oberhalb des Flusses, wenn du über den Fluss gehst.
[[Ganz zu schweigen von dem Fall, wo du über ein Thema redest und dich natürlich nicht oberhalb des Themas befindest …]]

Genauso bei „unter“ und „unterhalb“.
Wenn du unterhalb des Gipfels bist, bezeichnet das nur den Höhenunterschied. Um unter dem Gipfel zu sein, müsste es da eine Höhle geben.

Wohl gemerkt: Regionale Sprachvarianten sind da ausgenommen. Hier geht es um die standardsprachliche Bedeutung/Verwendung der vier Wörter.
Alles klar?

Gruß
Frank

Hallo Frank,
vielen Dank für die Antwort! Die Beispiele finde ich sehr gut! Das macht die Sache viel verständlicher.
Liebe Grüße,
Anna

Hallo Anna,

ob es einen Bedeutungsunterschied gibt, weiß ich nicht. Ich würde wahrscheinlich nach Gefühl entscheiden, was sich besser anhört.

Viele Grüße,

Julia

o}ber|halb  [mhd. oberhalbe, eigtl.= (auf der) obere(n) Seite; vgl. -halben]: I. höher als etw. gelegen, über: o. des Dorfes beginnt der Wald. II. (in Verbindung mit »von«) über etw., höher als etw. gelegen: das Schloss liegt o. von Heidelberg.
über ist mehrdeutig :
ü}ber [mhd. über (Adv., Präp.) ahd. ubar (Adv.: ubiri), zu auf]: I. 1. (räumlich) a) kennzeichnet die Lage in der Höhe u. in bestimmtem Abstand von der oberen Seite von jmdm., etw.: die Lampe hängt ü. dem Tisch; sie wohnt ü. uns (ein Stockwerk höher); 500 m ü. dem Meer; b) kennzeichnet die Bewegung in Richtung einer höher als jmd., etw. gelegenen Stelle: das Bild ü. das Sofa hängen; c) drückt aus, dass sich etw. unmittelbar auf etw. anderem befindet, etw. umgibt, es ganz od. teilweise bedeckt, einhüllt: den Mantel ü. dem Kleid tragen; Nebel liegt ü. der Wiese; d) drückt aus, dass etw. unmittelbar auf etw. anderem zu liegen kommt u. bedeckend, verdeckend wirkt: eine Decke ü. den Tisch breiten; einen Pulli über die Bluse ziehen; er legte die Jacke ü. den Stuhl; e) kennzeichnet einen Ort od. eine Stelle, die von jmdm. od. etw. überquert wird: ü. den Platz gehen; sie fuhr ü. die Brücke; er schwamm ü. den See, sprang ü. den Zaun; ein Flug ü. die Alpen; f) kennzeichnet einen Ort od. eine Stelle, über die sich etw. in unmittelbarer Berührung bewegt: die Hand strich ü. ihr Haar; der Wind strich ü. die Felder; Tränen liefen ihr ü. das Gesicht; ein Schauer lief mir ü. den Rücken; g) kennzeichnet eine Lage auf der andern Seite von etw.: sie wohnen ü. der Straße; ü. den Bergen leben; h) kennzeichnet eine Erstreckung, Ausdehnung von unten nach oben od. von oben nach unten, zu einem bestimmten höher bzw. tiefer gelegenen Punkt, der dabei überschritten wird: bis ü. die Knöchel im Schlamm versinken; der Rock reicht ü. das Knie (er bedeckt das Knie); der Fluss tritt ü. die Ufer; der Sekt läuft ü. den Rand des Glases; i) bezeichnet eine Fortbewegung in horizontaler Richtung, wobei ein bestimmter Punkt, eine bestimmte Stelle überschritten wird, über sie hinausgegangen, -gefahren wird: unser Weg führte uns ü. die Altstadt hinaus; j) drückt aus, dass ein bestimmter Ort, Bereich passiert wird, um irgendwohin zu gelangen: wir sind ü. die Dörfer gefahren; ü. Karlsruhe nach Stuttgart fahren; dieser Zug fährt nicht ü. Rostock. 2. (zeitlich) a) drückt eine Zeitdauer, eine zeitliche Erstreckung aus; während: ü. Mittag zu Hause sein; Wäsche ü. Nacht einweichen; ü. lange Jahre (viele Jahre lang) war er Vorsitzender; ich will ü. das Wochenende segeln; ü. Pfingsten verreisen; b) (landsch.) drückt den Ablauf einer Frist aus: heute ü. (in) drei Wochen; c) drückt aus, dass etw. während eines anderen Vorgangs erfolgt; bei: sie ist ü. der Arbeit, ü. den Büchern (beim Lesen der Bücher) eingeschlafen; d) drückt aus, dass ein bestimmter Zeitraum abgelaufen ist, dass eine bestimmte zeitliche Grenze überschritten ist: du solltest ü. dieses Alter hinaus sein; er ist ü. die besten Jahre hinaus; es ist zwei Stunden ü. die Zeit. 3. a) zur Angabe einer Reihen- od. Rangfolge: der Major steht ü. dem Hauptmann; mit seiner Leistung ü. dem Durchschnitt liegen; b) bezeichnet einen Wert o.Ä., der überschritten wird: eine Temperatur ü. null, ü. dem Gefrierpunkt; etw. liegt ü. dem Mittelwert; c) drückt die höchste Stufe einer Rangordnung o.Ä. aus: Musik geht ihr ü. alles; es geht doch nichts ü. ein gutes Essen; d) drückt ein Abhängigkeitsverhältnis aus: ü. jmdn. herrschen; ü. etw. verfügen; [keine] Macht ü. jmdn., etw. haben; er spielte sich zum Herrn ü. Leben und Tod auf. 4. (emotional verstärkend) in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven als Ausdruck einer Häufung, des Überhandnehmens von etw.: Schulden ü. Schulden; Fehler ü. Fehler. 5. drückt eine Folge von etw. aus; infolge: ü. dem Streit ging ihre Freundschaft in die Brüche; ü. dem Lärm aufwachen. 6. drückt aus, dass das Ausmaß von etw. eine bestimmte Grenze überschreitet: etw. geht ü. jmds. Kraft, Verstand; ü. ein zulässiges Maß hinausgehen. 7. bezeichnet Inhalt od. Thema einer mündlichen od. schriftlichen Äußerung: ein Essay ü. Schiller; einen Bericht ü. eine Reise verfassen; erzähl nicht solchen Blödsinn ü. mich! 8. bezeichnet die Höhe eines Betrages, einen Wert; in Höhe von, im Wert von: eine Rechnung ü. 500 DM; einen Scheck ü. 300 DM ausstellen. 9. bezeichnet das Mittel, die Mittelsperson o.Ä. bei der Durchführung von etw.: einen Aufruf ü. alle Sender bringen; er bekam die Anschrift ü. einen Freund (durch die Vermittlung eines Freundes), die Telefonnummer ü. die Auskunft. 10. (geh.) bezeichnet bei Verwünschungen die Person od. Sache als Ziel dieser Verwünschung: Fluch ü. dich und dein Haus! 11. in Abhängigkeit von bestimmten Verben: ü. etw. weinen, lachen, sprechen, entsetzt sein; sich ü. etw. freuen, ärgern, aufregen; sich ü. etw. einigen; ü. was (ugs.; worüber) wir auch reden; sie saß ü. ihren Spaghetti. 12. kennzeichnet in Verbindung mit Kardinalzahlen das Überschreiten einer bestimmten Anzahl; von mehr als: Kinder ü. 10 Jahre; in Mengen ü. 100 Exemplare. II. 1. a) bezeichnet das Überschreiten einer Quantität, Qualität, Intensität o.Ä.; mehr als: der Stoff ist ü. einen Meter breit; ü. 10 Pfund schwer, ü. 18 Jahre [alt] sein; Gemeinden von ü. 10000 Einwohnern; die ü. Siebzigjährigen; ü. eine Woche [lang] dauern; ü. 80 Gäste sind eingeladen; b) *ü. und ü. (völlig; von oben bis unten): er war ü. und ü. mit Schmutz bedeckt. 2. drückt aus, dass etw. über etw. getan, gelegt, genommen wird: Segel ü.!; (milit. Kommando:smile: Gewehr ü.! 3. drückt eine zeitliche Erstreckung aus; durch… hindurch; während: den ganzen Tag ü. fleißig lernen. 4. (landsch.): da habe ich noch gar nicht ü. nachgedacht. III. (ugs.) 1. übrig: vier Mark sind ü.; es ist noch Kaffee ü.; dafür habe ich immer was ü. 2. a) überlegen: kräftemäßig ist er mir ü.; sie ist ihm geistig um einiges ü.; b) zu viel, sodass jmd. einer Sache überdrüssig ist: es ist mir ü., ihn immer wieder darum zu bitten.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].
Das gleiche gilt für den Unterschied zwischen unterhalb und unter. „Unterhalb“ selektiert und präzisiert eine der vielen Bedeutungen von „unter“:
un|ter|halb [spätmhd. underhalbe(n), eigtl.= (auf der) untere(n) Seite]: I. in tieferer Lage unter etw. befindlich, unter: eine Verletzung u. des Knies; u. des Gipfels. II. (in Verbindung mit »von«) unter etw., tiefer als etw. gelegen: die Altstadt liegt u. vom Schloss.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].
un|ter [mhd. under (Präp., Adv.), ahd. untar (Adv.: undari)]: I. 1. (räumlich) a) kennzeichnet einen Abstand in vertikaler Richtung u. bezeichnet die tiefere Lage im Verhältnis zu einem anderen Genannten: u. einem Baum sitzen; sie gingen zusammen u. einem Schirm; u. jmdm. wohnen (ein Stockwerk tiefer wohnen als jmd. anders); sie schliefen u. freiem Himmel (draußen im Freien); etw. u. dem Mikroskop (mithilfe des Mikroskops) betrachten; b) (in Verbindung mit Verben der Bewegung) kennzeichnet eine Bewegung an einen Ort, eine Stelle unterhalb eines anderen Genannten: sich u. die Dusche stellen; c) kennzeichnet einen Ort, eine Stelle, die von jmdm., etw. unterquert wird: u. einem Zaun durchkriechen; d) kennzeichnet eine Stelle, Lage, in der jmd., etw. unmittelbar von etw. bedeckt, von etw. darüber Befindlichem unmittelbar berührt wird: u. einer Decke liegen; sie trägt eine Bluse u. dem Pullover; dicht u. (unterhalb) der Oberfläche; die Bunker liegen u. der Erde (befinden sich in der Erde); e) kennzeichnet eine Bewegung an einen Ort, eine Stelle, wo jmd., etw. von etw. darüber Befindlichem unmittelbar berührt wird: er kriecht u. die Decke; mit dem Kopf u. Wasser (unter die Wasseroberfläche) geraten; f) kennzeichnet ein Abgesunkensein, bei dem ein bestimmter Wert, Rang o.Ä. unterschritten wird: u. dem Durchschnitt sein; etw. u. Preis verkaufen; die Temperatur liegt u. dem Gefrierpunkt; g) kennzeichnet ein Absinken, bei dem ein bestimmter Wert, Rang o.Ä. unterschritten wird: u. null sinken; h) kennzeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Zahl; von weniger als: in Mengen u. 100 Stück. 2. (zeitlich) a) (südd.) kennzeichnet einen Zeitraum, für den etw. gilt, in dem etw. geschieht; während: u. der Woche hat sie keine Zeit; u. Mittag (in der Mittagszeit); u. Tags (tagsüber); *u. einem (österr.; zugleich, gleichzeitig); b) (veraltend) bei Datumsangaben, an die sich eine bestimmte Handlung o.Ä. anknüpft: die Chronik verzeichnet u. dem Datum des 1.Januar 1850 eine große Sturmflut. 3. (modal) a) kennzeichnet einen Begleitumstand: u. Tränen, Angst; er arbeitete u. Schmerzen weiter; b) kennzeichnet die Art u. Weise, in der etw. geschieht; mit: u. Lebensgefahr; u. Vorspiegelung falscher Tatsachen; u. Aufbietung aller Kräfte; c) kennzeichnet eine Bedingung o.Ä.: u. der Voraussetzung, Bedingung; er akzeptierte es nur u. Vorbehalt. 4. kennzeichnet die Gleichzeitigkeit eines durch ein Verbalsubst. ausgedrückten Vorgangs: etw. geschieht u. Ausnutzung, Verwendung von etw. anderem. 5. kennzeichnet eine Abhängigkeit, Unterordnung o.Ä.: u. Aufsicht; u. jmds. Leitung; u. ärztlicher Kontrolle; u. jmdm. arbeiten (jmds. Untergebene[r] sein); u. jmdm. stehen (jmdm. unterstellt, untergeordnet sein); jmdn., etw. u. sich haben (jmdm., einer Sache übergeordnet sein; für eine Sache verantwortlich sein). 6. a) kennzeichnet eine Zuordnung: etw. steht u. einem Motto; etw. u. ein Thema stellen; b) kennzeichnet eine Zugehörigkeit: jmdn. u. einer bestimmten Rufnummer erreichen; u. falschem Namen. 7. a) kennzeichnet ein Vorhanden- bzw. Anwesendsein inmitten von, zwischen anderen Sachen bzw. Personen; inmitten von; bei; zwischen: der Brief befand sich u. seinen Papieren; er saß u. lauter Fremden, mitten u. ihnen; hier ist sie eine u. vielen (hat sie keine besondere Stellung, keinen besonderen Rang o.Ä.); u. anderem/anderen (Abk.: u.a.); b) kennzeichnet das Sichhineinbegeben in eine Menge, Gruppe o.Ä.: er mischte sich u. die Gäste; er geht zu wenig u. Menschen (schließt sich zu sehr ab). 8. kennzeichnet einen Einzelnen od. eine Anzahl, die sich aus einer Menge, Gruppe in irgendeiner Weise heraushebt o.Ä.; von: nur einer u. vierzig Bewerbern wurde schließlich engagiert. 9. kennzeichnet eine Wechselbeziehung; zwischen: es gab Streit u. den Erben; sie wollten u. sich (allein, ungestört) sein, bleiben; das bleibt aber u. uns (davon darf niemand etwas erfahren). 10. a) kennzeichnet einen Zustand, in dem sich etw. befindet: der Kessel steht u. Druck, u. Dampf; b) kennzeichnet einen Zustand, in den etw. gebracht wird: etw. u. Strom, Dampf, Druck setzen. 11. (kausal) kennzeichnet die Ursache des im Verb Genannten: u. einer Krankheit, u. Gicht leiden; sie stöhnte u. der Hitze. II. weniger als: die Bewerber waren u. 30 [Jahre alt]; Gemeinden von u. 100000 Einwohnern.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].
mit freundlichen GrÜßen
y.b.

© Duden - Deutsches Universalwörterbuch. 4. Aufl. Mannheim 2001. [CD-ROM].

Hallo,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
Gruß, Anna

Liebe Anna,

ich denke, dass es sich um eine Frage der Stilistik handelt und nicht um die eines tatsächlichen Bedeutungsunterschiedes. Unter-halb klingt ‚elaborierter‘ als unter. Allerdings gibt es Unterschiede im Gebrauch: in einem Satz wie „Der Schlag ging unter die Gürtelellinie“ ist unter nicht durch unterhalb zu ersetzen. Aber: Der Schlag landete unterhalb der Gürtellinie. Unter- und oberhalb erfodern nachfolgend den Genitiv; über und unter dagegen nicht.

Hilft das? Gruß, Ulli

Liebe Ulli,

vielen Dank für die Antwort!
Anhand eigener Recherche und von Besprechung mit mehreren bin ich zum Ergebnis gelangt, dass oberhalb bzw. unterhalb nicht so konkret ist wie über und unter, sondern bedeutet den Bereich über bzw. unter etw.

Viele Grüße, Anna

Hallo Anna
also „über“ und „unter“ sind entweder eine Präposition mit Dativ oder Akkusativ oder ein Adverb (mehr als / weniger als - oder einen Zeitraum: d. ganze Jahr über).
Beim Lokal-Adverb unter/oberhalb in Verbindung mit von besteht ein Unterschied: z.B. das Dorf liegt unterhalb vom Schloss. Die Frau liegt unter dem Mann. oder im übertragenen Sinn mit Genitiv: „Die Frau steht nicht mehr unerhalb des Mannes.“ oder: Die Baumgrenze liegt unterhalb 2000 Meter.
Desweiteren: über/unter 30 Jahren (Bedeutung: weniger/mehr als)
Wie du siehst gibt es hier viele Möglichkeiten auch in zusammengesetzter Form wie unterbleiben, unterbieten untergehen was natürlich alles einen ähnlichen Stamm hat. Siehe auch DUDEN.
mit lieben Grüßen
Heinrich berger

Hallo Heinrich,

danke sehr für die Antwort und erklärende Beispiele.

Viele Grüße, Anna

Hallo Anna,

sorry, ich dachte, ich hätte deine Anfrage beantwortet.

Ja, es gibt Bedeutungsunterschiede:
Ich gehe über die Brücke.
Der Weg verläuft oberhalb des Flusses.

Ich stehe unter einem Baum.
Der Baum steht unterhalb …

Gruß
Renate

Hallo Renate,

vielen Dank für die Antwort. Du hast meine Vermutungen bestätigt.
Viele Grüße, Anna