o}ber|halb [mhd. oberhalbe, eigtl.= (auf der) obere(n) Seite; vgl. -halben]: I. höher als etw. gelegen, über: o. des Dorfes beginnt der Wald. II. (in Verbindung mit »von«) über etw., höher als etw. gelegen: das Schloss liegt o. von Heidelberg.
über ist mehrdeutig :
ü}ber [mhd. über (Adv., Präp.) ahd. ubar (Adv.: ubiri), zu auf]: I. 1. (räumlich) a) kennzeichnet die Lage in der Höhe u. in bestimmtem Abstand von der oberen Seite von jmdm., etw.: die Lampe hängt ü. dem Tisch; sie wohnt ü. uns (ein Stockwerk höher); 500 m ü. dem Meer; b) kennzeichnet die Bewegung in Richtung einer höher als jmd., etw. gelegenen Stelle: das Bild ü. das Sofa hängen; c) drückt aus, dass sich etw. unmittelbar auf etw. anderem befindet, etw. umgibt, es ganz od. teilweise bedeckt, einhüllt: den Mantel ü. dem Kleid tragen; Nebel liegt ü. der Wiese; d) drückt aus, dass etw. unmittelbar auf etw. anderem zu liegen kommt u. bedeckend, verdeckend wirkt: eine Decke ü. den Tisch breiten; einen Pulli über die Bluse ziehen; er legte die Jacke ü. den Stuhl; e) kennzeichnet einen Ort od. eine Stelle, die von jmdm. od. etw. überquert wird: ü. den Platz gehen; sie fuhr ü. die Brücke; er schwamm ü. den See, sprang ü. den Zaun; ein Flug ü. die Alpen; f) kennzeichnet einen Ort od. eine Stelle, über die sich etw. in unmittelbarer Berührung bewegt: die Hand strich ü. ihr Haar; der Wind strich ü. die Felder; Tränen liefen ihr ü. das Gesicht; ein Schauer lief mir ü. den Rücken; g) kennzeichnet eine Lage auf der andern Seite von etw.: sie wohnen ü. der Straße; ü. den Bergen leben; h) kennzeichnet eine Erstreckung, Ausdehnung von unten nach oben od. von oben nach unten, zu einem bestimmten höher bzw. tiefer gelegenen Punkt, der dabei überschritten wird: bis ü. die Knöchel im Schlamm versinken; der Rock reicht ü. das Knie (er bedeckt das Knie); der Fluss tritt ü. die Ufer; der Sekt läuft ü. den Rand des Glases; i) bezeichnet eine Fortbewegung in horizontaler Richtung, wobei ein bestimmter Punkt, eine bestimmte Stelle überschritten wird, über sie hinausgegangen, -gefahren wird: unser Weg führte uns ü. die Altstadt hinaus; j) drückt aus, dass ein bestimmter Ort, Bereich passiert wird, um irgendwohin zu gelangen: wir sind ü. die Dörfer gefahren; ü. Karlsruhe nach Stuttgart fahren; dieser Zug fährt nicht ü. Rostock. 2. (zeitlich) a) drückt eine Zeitdauer, eine zeitliche Erstreckung aus; während: ü. Mittag zu Hause sein; Wäsche ü. Nacht einweichen; ü. lange Jahre (viele Jahre lang) war er Vorsitzender; ich will ü. das Wochenende segeln; ü. Pfingsten verreisen; b) (landsch.) drückt den Ablauf einer Frist aus: heute ü. (in) drei Wochen; c) drückt aus, dass etw. während eines anderen Vorgangs erfolgt; bei: sie ist ü. der Arbeit, ü. den Büchern (beim Lesen der Bücher) eingeschlafen; d) drückt aus, dass ein bestimmter Zeitraum abgelaufen ist, dass eine bestimmte zeitliche Grenze überschritten ist: du solltest ü. dieses Alter hinaus sein; er ist ü. die besten Jahre hinaus; es ist zwei Stunden ü. die Zeit. 3. a) zur Angabe einer Reihen- od. Rangfolge: der Major steht ü. dem Hauptmann; mit seiner Leistung ü. dem Durchschnitt liegen; b) bezeichnet einen Wert o.Ä., der überschritten wird: eine Temperatur ü. null, ü. dem Gefrierpunkt; etw. liegt ü. dem Mittelwert; c) drückt die höchste Stufe einer Rangordnung o.Ä. aus: Musik geht ihr ü. alles; es geht doch nichts ü. ein gutes Essen; d) drückt ein Abhängigkeitsverhältnis aus: ü. jmdn. herrschen; ü. etw. verfügen; [keine] Macht ü. jmdn., etw. haben; er spielte sich zum Herrn ü. Leben und Tod auf. 4. (emotional verstärkend) in Verbindung mit zwei gleichen Substantiven als Ausdruck einer Häufung, des Überhandnehmens von etw.: Schulden ü. Schulden; Fehler ü. Fehler. 5. drückt eine Folge von etw. aus; infolge: ü. dem Streit ging ihre Freundschaft in die Brüche; ü. dem Lärm aufwachen. 6. drückt aus, dass das Ausmaß von etw. eine bestimmte Grenze überschreitet: etw. geht ü. jmds. Kraft, Verstand; ü. ein zulässiges Maß hinausgehen. 7. bezeichnet Inhalt od. Thema einer mündlichen od. schriftlichen Äußerung: ein Essay ü. Schiller; einen Bericht ü. eine Reise verfassen; erzähl nicht solchen Blödsinn ü. mich! 8. bezeichnet die Höhe eines Betrages, einen Wert; in Höhe von, im Wert von: eine Rechnung ü. 500 DM; einen Scheck ü. 300 DM ausstellen. 9. bezeichnet das Mittel, die Mittelsperson o.Ä. bei der Durchführung von etw.: einen Aufruf ü. alle Sender bringen; er bekam die Anschrift ü. einen Freund (durch die Vermittlung eines Freundes), die Telefonnummer ü. die Auskunft. 10. (geh.) bezeichnet bei Verwünschungen die Person od. Sache als Ziel dieser Verwünschung: Fluch ü. dich und dein Haus! 11. in Abhängigkeit von bestimmten Verben: ü. etw. weinen, lachen, sprechen, entsetzt sein; sich ü. etw. freuen, ärgern, aufregen; sich ü. etw. einigen; ü. was (ugs.; worüber) wir auch reden; sie saß ü. ihren Spaghetti. 12. kennzeichnet in Verbindung mit Kardinalzahlen das Überschreiten einer bestimmten Anzahl; von mehr als: Kinder ü. 10 Jahre; in Mengen ü. 100 Exemplare. II. 1. a) bezeichnet das Überschreiten einer Quantität, Qualität, Intensität o.Ä.; mehr als: der Stoff ist ü. einen Meter breit; ü. 10 Pfund schwer, ü. 18 Jahre [alt] sein; Gemeinden von ü. 10000 Einwohnern; die ü. Siebzigjährigen; ü. eine Woche [lang] dauern; ü. 80 Gäste sind eingeladen; b) *ü. und ü. (völlig; von oben bis unten): er war ü. und ü. mit Schmutz bedeckt. 2. drückt aus, dass etw. über etw. getan, gelegt, genommen wird: Segel ü.!; (milit. Kommando:smile: Gewehr ü.! 3. drückt eine zeitliche Erstreckung aus; durch… hindurch; während: den ganzen Tag ü. fleißig lernen. 4. (landsch.): da habe ich noch gar nicht ü. nachgedacht. III. (ugs.) 1. übrig: vier Mark sind ü.; es ist noch Kaffee ü.; dafür habe ich immer was ü. 2. a) überlegen: kräftemäßig ist er mir ü.; sie ist ihm geistig um einiges ü.; b) zu viel, sodass jmd. einer Sache überdrüssig ist: es ist mir ü., ihn immer wieder darum zu bitten.
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Das gleiche gilt für den Unterschied zwischen unterhalb und unter. „Unterhalb“ selektiert und präzisiert eine der vielen Bedeutungen von „unter“:
un|ter|halb [spätmhd. underhalbe(n), eigtl.= (auf der) untere(n) Seite]: I. in tieferer Lage unter etw. befindlich, unter: eine Verletzung u. des Knies; u. des Gipfels. II. (in Verbindung mit »von«) unter etw., tiefer als etw. gelegen: die Altstadt liegt u. vom Schloss.
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un|ter [mhd. under (Präp., Adv.), ahd. untar (Adv.: undari)]: I. 1. (räumlich) a) kennzeichnet einen Abstand in vertikaler Richtung u. bezeichnet die tiefere Lage im Verhältnis zu einem anderen Genannten: u. einem Baum sitzen; sie gingen zusammen u. einem Schirm; u. jmdm. wohnen (ein Stockwerk tiefer wohnen als jmd. anders); sie schliefen u. freiem Himmel (draußen im Freien); etw. u. dem Mikroskop (mithilfe des Mikroskops) betrachten; b) (in Verbindung mit Verben der Bewegung) kennzeichnet eine Bewegung an einen Ort, eine Stelle unterhalb eines anderen Genannten: sich u. die Dusche stellen; c) kennzeichnet einen Ort, eine Stelle, die von jmdm., etw. unterquert wird: u. einem Zaun durchkriechen; d) kennzeichnet eine Stelle, Lage, in der jmd., etw. unmittelbar von etw. bedeckt, von etw. darüber Befindlichem unmittelbar berührt wird: u. einer Decke liegen; sie trägt eine Bluse u. dem Pullover; dicht u. (unterhalb) der Oberfläche; die Bunker liegen u. der Erde (befinden sich in der Erde); e) kennzeichnet eine Bewegung an einen Ort, eine Stelle, wo jmd., etw. von etw. darüber Befindlichem unmittelbar berührt wird: er kriecht u. die Decke; mit dem Kopf u. Wasser (unter die Wasseroberfläche) geraten; f) kennzeichnet ein Abgesunkensein, bei dem ein bestimmter Wert, Rang o.Ä. unterschritten wird: u. dem Durchschnitt sein; etw. u. Preis verkaufen; die Temperatur liegt u. dem Gefrierpunkt; g) kennzeichnet ein Absinken, bei dem ein bestimmter Wert, Rang o.Ä. unterschritten wird: u. null sinken; h) kennzeichnet das Unterschreiten einer bestimmten Zahl; von weniger als: in Mengen u. 100 Stück. 2. (zeitlich) a) (südd.) kennzeichnet einen Zeitraum, für den etw. gilt, in dem etw. geschieht; während: u. der Woche hat sie keine Zeit; u. Mittag (in der Mittagszeit); u. Tags (tagsüber); *u. einem (österr.; zugleich, gleichzeitig); b) (veraltend) bei Datumsangaben, an die sich eine bestimmte Handlung o.Ä. anknüpft: die Chronik verzeichnet u. dem Datum des 1.Januar 1850 eine große Sturmflut. 3. (modal) a) kennzeichnet einen Begleitumstand: u. Tränen, Angst; er arbeitete u. Schmerzen weiter; b) kennzeichnet die Art u. Weise, in der etw. geschieht; mit: u. Lebensgefahr; u. Vorspiegelung falscher Tatsachen; u. Aufbietung aller Kräfte; c) kennzeichnet eine Bedingung o.Ä.: u. der Voraussetzung, Bedingung; er akzeptierte es nur u. Vorbehalt. 4. kennzeichnet die Gleichzeitigkeit eines durch ein Verbalsubst. ausgedrückten Vorgangs: etw. geschieht u. Ausnutzung, Verwendung von etw. anderem. 5. kennzeichnet eine Abhängigkeit, Unterordnung o.Ä.: u. Aufsicht; u. jmds. Leitung; u. ärztlicher Kontrolle; u. jmdm. arbeiten (jmds. Untergebene[r] sein); u. jmdm. stehen (jmdm. unterstellt, untergeordnet sein); jmdn., etw. u. sich haben (jmdm., einer Sache übergeordnet sein; für eine Sache verantwortlich sein). 6. a) kennzeichnet eine Zuordnung: etw. steht u. einem Motto; etw. u. ein Thema stellen; b) kennzeichnet eine Zugehörigkeit: jmdn. u. einer bestimmten Rufnummer erreichen; u. falschem Namen. 7. a) kennzeichnet ein Vorhanden- bzw. Anwesendsein inmitten von, zwischen anderen Sachen bzw. Personen; inmitten von; bei; zwischen: der Brief befand sich u. seinen Papieren; er saß u. lauter Fremden, mitten u. ihnen; hier ist sie eine u. vielen (hat sie keine besondere Stellung, keinen besonderen Rang o.Ä.); u. anderem/anderen (Abk.: u.a.); b) kennzeichnet das Sichhineinbegeben in eine Menge, Gruppe o.Ä.: er mischte sich u. die Gäste; er geht zu wenig u. Menschen (schließt sich zu sehr ab). 8. kennzeichnet einen Einzelnen od. eine Anzahl, die sich aus einer Menge, Gruppe in irgendeiner Weise heraushebt o.Ä.; von: nur einer u. vierzig Bewerbern wurde schließlich engagiert. 9. kennzeichnet eine Wechselbeziehung; zwischen: es gab Streit u. den Erben; sie wollten u. sich (allein, ungestört) sein, bleiben; das bleibt aber u. uns (davon darf niemand etwas erfahren). 10. a) kennzeichnet einen Zustand, in dem sich etw. befindet: der Kessel steht u. Druck, u. Dampf; b) kennzeichnet einen Zustand, in den etw. gebracht wird: etw. u. Strom, Dampf, Druck setzen. 11. (kausal) kennzeichnet die Ursache des im Verb Genannten: u. einer Krankheit, u. Gicht leiden; sie stöhnte u. der Hitze. II. weniger als: die Bewerber waren u. 30 [Jahre alt]; Gemeinden von u. 100000 Einwohnern.
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mit freundlichen GrÜßen
y.b.
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