Bedienung eines Kompasses

Hallo.

Hoffentlich ist das hier die richtige Stelle für die Frage.
Ich habe mir online einfach mal einen Kompass mitbestellt, ohne mich vorher genauer zu informieren. Ich habe ihn genommen, weil ich da eh gekauft hatte und er recht günstig war. Es handelt sich um einen Recta DT 100, also zumindest auch kein No-Name-Produkt. Mit Blick in die Anleitung sieht das aber etwas schwieriger aus als ursprünglich gedacht. Ich hatte vom Erdmagnetfeld wenig Ahnung und wusste nichts von Deklination und Inklination. Ich dachte der Kompass würde genauso wie jeder teure auch nach Norden zeigen. Mein Anspruch ist vornehmlich, dass ich einen Kompass habe, auf den ich mich im Ernstfall verlassen kann. Da ich für den Moment keine Reise in die südliche Hemisphäre plane ist die Inklination - wenn ich das richtig verstanden habe - für mich erst einmal uninteressant.
Die Deklination hingegen bereitet mir etwas mehr Kopfzerbrechen. Ich würde den Kompass hauptsächlich in Deutschland und Schweden verwenden, wo - zumindest aktuell - keine großen Abweichungen sind. Ich möchte dennoch gerne wissen wie ich damit umgehen muss. Wenn ich jetzt irgendwelche Videos schaue oder nach Aleitungen gucke, wird immer dazu geraten einen Kompass zu verwenden, bei dem die Deklination fest eingestellt werden kann. Ich finde nicht wirklich viel zu Kompassen, die diese Funktion nicht aufweisen. Wie läuft da die Korrekte Bedienung ab? Wenn ich das recht verstehe muss man dann die Nadel so ausrichten, dass sie nicht in der Mitte der Markierung, sondern auf der entsprechenden Gradzahl in der Kapsel steht. Ist das so richtig?
Wenn ich jetzt Beispielsweise ganz exakt in westliche Richtung gehen möchte und die Deklination 10° östl. von Norden wäre, könnte ich dann nicht einfach auch 280° Marschrichtung (statt 270° für exakt westen) einstellen und dann immer die Nadel genau zwischen die Markierung halten? Weil ich es mir doch recht umständlich vorstelle dafür immer die winzige Anzeigeskala in der Kapsel zu verwenden und die Nadel dann außerhalb der Markierung auszurichten.

Oder wäre für einen Anfänger tatsächlich ein Modell mit fester Deklinationseinstellung empfehlenswerter? Noch habe ich nämlich ein Widerrufsrecht und könnte ihn gegen einen anderen tauschen. Ich wüsste nur nicht was ich dann für einen nehmen sollte. Wenn ich nochmal einen anderen wähle, würde ich auch einen Peilkompass vorziehen. Einfach weil es zukünftig sicher mehr Möglichkeiten eröffnet. Es scheint jedoch schwierig zu sein einen zu finden, mit dem man peilen kann, der eine feste Einstellung für die Deklination hat und auch nicht das Budget sprengt. Könntet ihr mir da einen empfehlen?

Vielen Dank schonmal.

Hallo,

Es handelt sich um einen Recta DT 100,

Kenne ich nicht, ist aber wahrschienlich erstmal nciht so wichtig

Mein Anspruch
ist vornehmlich, dass ich einen Kompass habe, auf den ich mich
im Ernstfall verlassen kann.

Welcher „Ernstfall“ sollte sowas sein?

Die Deklination hingegen bereitet mir etwas mehr
Kopfzerbrechen. Ich würde den Kompass hauptsächlich in
Deutschland und Schweden verwenden, wo - zumindest aktuell -
keine großen Abweichungen sind.

Ich möchte dennoch gerne
wissen wie ich damit umgehen muss.

Such Dir jemand, der Dir den Kompass erklärt. Und Dir zeigt, wie man ihn benutzen muss, wobei wichtig ist, welche Korrekturen wirklich für Deine Zwecke interessant sind.

Oder wäre für einen Anfänger tatsächlich ein Modell mit fester
Deklinationseinstellung empfehlenswerter? Noch habe ich
nämlich ein Widerrufsrecht und könnte ihn gegen einen anderen
tauschen. Ich wüsste nur nicht was ich dann für einen nehmen
sollte. Wenn ich nochmal einen anderen wähle, würde ich auch
einen Peilkompass vorziehen.
Könntet ihr mir da einen empfehlen?

Eine Empfehlung und auch Hinweise zur Benutzung können nur gegeben werden, wenn der Einsatzzweck bekannt ist. Sonst wird es nichts. Oder würdest Du eine teure Präzisionswaage, die auf Tausendstel Gramm genau wiegen kann, zum Abwiegen eines Sackes Kartoffeln verwenden?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo.

Vielen Dank für deine Antwort.
Also zuerst sollte er nur in den Rücksack der im Auto liegt, sodass ich einen zur Hand habe, falls ich mit dem Auto in Schweden liegen bleiben sollte. Aber ich könnte mir auch vorstellen damit wandern zu gehen und mich nur mit Kompass und Karte zu orientieren. Einfach mal das Smartphone ausgeschaltet lassen und nur so wandern stelle ich mir viel interessanter vor als dauernd auf einen Bildschirm zu glotzen.

Also ich würde sagen zum peilen, möglicherweise über lange Strecken (je nachdem wo ich dann wandere, in Schweden wohl eher nicht so, da ist ja überall Wald), und Kartenarbeit.

Achso, noch eine Frage: Wo könnte ich denn jemanden finden, der mich in sowas einweist und mir das erklärt? Ich kenne da niemanden und wüsste auch nicht wo ich Menschen finden würde, die davon Ahnung haben.

Hallo,

Wo könnte ich denn jemanden finden,
der mich in sowas einweist und mir das erklärt? Ich kenne da
niemanden und wüsste auch nicht wo ich Menschen finden würde,
die davon Ahnung haben.

Bei Leuten, die sowas können müssen. Ich denke da an Seeleute (Wassersportler) und/oder Soldaten. Auch bei anderen Leuten, die sich „im Gelände“ orientieren müssen.

Wahrscheinlich wird es am einfachsten sein, Du schaust mal, ob es in Deiner Nähe eine Reservistenkameradschaft oder sowas gibt.

Gruß
Jörg Zabel

1 Like

Hallo,

Also zuerst sollte er nur in den Rücksack der im Auto liegt,
sodass ich einen zur Hand habe, falls ich mit dem Auto in
Schweden liegen bleiben sollte.

Wenn er „nur“ im Rucksack oder im Auto rumliegt, brauchst Du ihn erstmal nicht. Denn damit ist nichts über den Zweck ausgesagt.
Im Fall einer Panne würde ich mich „in der Wildnis“ nicht von der Straße entfernen, sondern dieser folgen, entweder „vorwärts“ oder „rückwärts“. So bekommst Du am ehesten Hilfe und Unterstützung.

Aber ich könnte mir auch
vorstellen damit wandern zu gehen und mich nur mit Kompass und
Karte zu orientieren.

Dazu solltest Du Dir Grundkenntnisse aneignen. Und Dir dann Gedanken über Anwendung und Genauigkeit machen. Ausserdem sollten die „Kompassabweichungen“ auf besseren Karten irgendwo am Rand stehen.

Gruß
Jörg Zabel

Im Fall einer Panne würde ich mich „in der Wildnis“ nicht von
der Straße entfernen, sondern dieser folgen, entweder
„vorwärts“ oder „rückwärts“. So bekommst Du am ehesten Hilfe
und Unterstützung.

Das ist nicht unbedingt immer so. Ich bin auch schon auf „Straßen“ gefahren die sich einzig im Grasbewuchs des Bodens vom Rest des Waldes abgehoben haben. Einmal falsch abgebogen, schon hat man sich verirrt. In manchen Regionen ist das leider nicht so einfach mit der Infrastruktur. Natürlich würde ich die Straße trotzdem nicht verlassen, aber das allein heißt nicht, dass man sich nicht orientieren müsste.

Dazu solltest Du Dir Grundkenntnisse aneignen. Und Dir dann
Gedanken über Anwendung und Genauigkeit machen. Ausserdem
sollten die „Kompassabweichungen“ auf besseren Karten irgendwo
am Rand stehen.

Das ist mir klar, erfähr man auch alles im Internet. In Deutschland etwa beträgt die Deklination derzeit 1-4° östl. von Norden. Um den konkreten Wert ging es aber auch nicht.
Gibt es nicht einen Kompass, den man einem „Einsteiger“ empfehlen kann und der eine gute Basis für künftige Überlegungen ist? Es muss ja auch keiner sein, den ich mit ins Grab nehme. Mir würde es schon reichen einen soliden Kompass zu haben mit dem ich dann einfach mal losgehen kann. (Wenn es dann irgendwann doch was spezielles sein soll, kann ich durchaus nochmal einen kaufen. Im Moment hätte ich nur gern einen der allgemein gut zu gebrauchen ist. Autofahren lernt man ja auch nicht mit einem Ferrari.) Sich in meiner Region hier zu verirren ist ziemlich unwahrscheinlich, insofern: gutes Übungsumfeld.
Es gibt hier tatsächlich einen Reservistenverein, vielen Dank für den Hinweis.

Hallo!
http://de.wikipedia.org/wiki/Deklination_(Geographie)
Hier kannst Du es nachlesen und Dich informieren.
Aber in Kurzform: Verdrehe die Skala mit der Nordanzeige um 5° Richtung Ost, dann zeigt die Nadel auf den geografischen Nordpol.
Diese Abweichung kann bei den Entfernungen, die man üblicher Weise zu Fuß zurücklegt, vernachlässigt werden.
MfG
airblue21

Moin,

Welcher „Ernstfall“ sollte sowas sein?

wenn die Grünen gewinnen und alle Atomkraftwerke abschalten!

Gandalf

Hallo,

in Buchhandlungen, auch Internet, Outdoorshops, Büchereien findest du dazu etwas.