Hallo Thomas,
uups, sorry, ich hatte übersehen, dass
Du hier noch eine Antwort angehängt hattest …
„übliche“ Begebenheit mit „üblichem“ begrenzten
Ziel (Gefangenenaustausch) als Vorwand gegenüber
der Öffentlichkeit benutzte, um die Hzbollah
überraschend und entscheidend
zu treffen, sozusagen „endzulösen“.
Hier ist das mit dem „endlösen“. Umgekehrt wird ein Schuh
draus; die Israelis hatten doch schon was spitz gekriegt,
dass da was läuft mit einem größeren Offensivaufbau bei
der Hezbollah.
Teilweise. Imho hatten die Israelis „irgendwas“ beobachtet,
aber offensichtlich (nach dem Kampfverlauf zu urteilen)
nicht die richtigen Schlüsse gezogen. Und das kostete etliche
Verwundete und Tote, ausgerechnet von Golani und Sayeret Golani.
Wenn schon „Endlösung“, dann würde ich sagen, dass die
Israelis einer ihnen zugedachten Endlösungsinitiative zuvor
gekommen sind. Ihrerseits werden sie die Hezbollah in diesem
Zug sicher nicht „endgültig“ wegbekommen.
Nein, hier geht imho die Phantasie etwas mit Dir durch
Nasrallah hat den Libanesen versprochen, nach der „Befreiung“
Südlibanons auch noch Sheba Farms und (wie war der Name?)
ebenfalls zu „befreien“. Und das bekommt er nun (von den USA).
Israel kann dies aber nur (moralisch) verkraften, wenn es
im Gegenzug der Hzbollah einen ‚decisive blow‘ verpassen
kann - ansonsten geht aus diesem Konflikt Israel automatisch
als Verlierer hervor. Wenn Nasrallah das überlebt - und Sheba
Farms bekommt, ist er der strahlende Sieger und gewinnt enorme
Sympathien für die Hzbollah.
Das erklärt auch, warum die Israelis sofort die vermuteten
Kommandozentralen in Beirut mit mehreren GBU-28 angriffen, das
hätte den möglichen Sieg Nasrallahs von vorneherein verhindert.
==> ‚mission failed‘
Eine weiteres Erfordernis war die klare taktische Überlegenheit
der IDF auf dem Gefechtsfeld, um möglichst in der ersten Woche
einen Sicherheitstreifen zu erkämpfen und damit die grenznahen
Raketenabschüsse abzustellen und eine ‚territoriale Verhandlungs-
basis‘ vorweisen zu können.
==> ‚mission failed‘
Ich habe das in dem Punkt „Erklärungsansätze zur israelischen
Strategie“ mal gleich bei
http://de.wikipedia.org/wiki/Israel-Libanon-Krise_2006
reingeschrieben.
Das kannst Du tun, ok, aber beeindrucken
wird mich das kaum
Man setzt nicht über Nacht die Militärmaschine
in Gang, die Operationspläne müssen über Jahre
Klar. Wobei, das was es da wegzuoperieren gab, von der
Hezbollah aufgebaut wurde. Die einen haben jahelang aufgebaut
und die anderen haben jahrelang den Abbau vorbereitet. Der
Beginn der Schlacht aber ist die Blamage eines jeden
Aufmarsches; frei nach Moltke.
Man sollte aber bedenken, dass die Hzbollah einen
Verteidigungsürtel aufgebaut hat. Die Raketen-
werfer hingegen taugen nur als Provokations- und
Schreckenswerkzeug, der militärtaktische Wert liegt
ziemlich genau bei Null, da keine entsprechende
Einsatzlogistik gegen Truppen vorhanden ist.
wichtig ist der überaschende Start, um den gefährlichen Gegner
im Bett zu erwischen.
… und um von dem gefährlichen Gegner nicht ausgerechnet erst
dann erwischt zu werden, wenn der fertiggerüstet hat für seine
Pläne.
Wie gesagt, das glaube ich in diesem Falle eher nicht,
da es sich um ein Verteidigungssystem handelte.
(Falls ich an der einen oder anderen Stelle der Diskussion
zu aggressiv auf Deine Argumente einging, bitte ich das
als rein rhetorische Hülle zu betrachten
Grüße & Danke
CMБ