Beerdigung, Ablauf etc

Hallo liebe Wissenden,

am vergangen Dienstag ist leider mein Großvater von uns gegangen, und am Montag steht die Beerdigung an. Nun war ich das letzte mal vor ca. 16 Jahren, also mit stolzen 8 Jahren auf einer Beerdigung.

Mich interessiert jetzt der generelle Ablauf…Was sollte ich, als enger Verwandter tragen? Im Schrank habe ich nur einen sehr dunkel-gruane-Anzug, weisses Hemd und schwarze Schuhe sind natürlich vorhanden. Eine nur schwarze Krawatte habe ich leider nicht, nur eine schwarze mt dezentem Muster…sollte ich mir noch eine ganz schwarze zulegen ? Schliesslich gehöre ich ja zum engeren Famileinkreis.
Was habe ich zur Beerdigung mitzubringen? Ich bin mir sicher, meine Famiele ( Eltern) werden einen Kranz organisiert haben, aber da ich „getrennt“ anreise möchte ich auch nicht mit leeren Händen ankommen.

Dann wüsste ich noch gerne noch ob folgendes üblich ist. In der Trauernachricht stand: „Von Beileidsbekundungen am Grab wird abgesehen“. Wie sollte man sich da verhalten ?

Anschliessend an die beerdigung ist eine Eucharistiefeier in der Pfarrkirche geplant, dies heisst dann normaler Gottesdienst, oder ?

Einige Fragen lassen vielleicht auf mangelnde religöse Kenntnisse schliessen, ich wäre Euch aber trotzdem dankbar, wenn ihr mir hilfreich zur Seite stehen würdet.

Grüsse,

der Osnabrücker

Hallo Osnabrücker,

am vergangen Dienstag ist leider mein Großvater von uns
gegangen,

Mein Beileid.

Mich interessiert jetzt der generelle Ablauf…Was sollte ich,
als enger Verwandter tragen?

Schwarz in Schwarz war und ist bei jungen Menschen keine Pflicht. Für einen jungen Mann sind ein Anzug in ‚gedeckten‘ Farben (dunkelgrau, dunkelblau, anthrazit), ein weißes Hemd und eine schlichte Krawatte mit dezentem - bitte keine Diddle-Mäuse, Schnappis & Co. - Muster absolut in Ordnung.

Was habe ich zur Beerdigung mitzubringen?

Nichts.

Ich bin mir sicher,
meine Famiele ( Eltern) werden einen Kranz organisiert haben,
aber da ich „getrennt“ anreise möchte ich auch nicht mit
leeren Händen ankommen.

Sprich Dich am besten mit Deinen Eltern ab, sonst stehst Du womöglich blöd da. Notfalls bekommst Du aber auch in der Friedhofsgärtnerei ein Gesteck.

Dann wüsste ich noch gerne noch ob folgendes üblich ist. In
der Trauernachricht stand: „Von Beileidsbekundungen am Grab
wird abgesehen“. Wie sollte man sich da verhalten ?

Das heißt, daß vermutlich ein Kondolenzbuch ausgelegt wird. Dieser Satz schließt die nähere Familie und somit auch Dich ein. Gerade bei Beerdigungen mit vielen Teilnehmern kann es passieren, daß sich die ‚Veranstaltung‘ ewig hinzieht, weil die Leute der gesamten Familie, die um Deine Granny steht, kondolieren möchten.

Anschliessend an die beerdigung ist eine Eucharistiefeier in
der Pfarrkirche geplant, dies heisst dann normaler
Gottesdienst, oder ?

Genau.

Grüße
Renee

Hallo Renee,

vielen dank für die Informationen.

Hallo Osnabrücker,

am vergangen Dienstag ist leider mein Großvater von uns
gegangen,

Mein Beileid.

lieben Dank

Mich interessiert jetzt der generelle Ablauf…Was sollte ich,
als enger Verwandter tragen?

Schwarz in Schwarz war und ist bei jungen Menschen keine
Pflicht. Für einen jungen Mann sind ein Anzug in ‚gedeckten‘
Farben (dunkelgrau, dunkelblau, anthrazit), ein weißes Hemd
und eine schlichte Krawatte mit dezentem - bitte keine
Diddle-Mäuse, Schnappis & Co. - Muster absolut in Ordnung.

Diddl-Krawatten habe ich „Gott-sei-dank“ nicht, die Krawatte dich im Auge habe ist eher gedeckt.

Was habe ich zur Beerdigung mitzubringen?

Nichts.

Ich bin mir sicher,
meine Familie ( Eltern) werden einen Kranz organisiert haben,
aber da ich „getrennt“ anreise möchte ich auch nicht mit
leeren Händen ankommen.

Sprich Dich am besten mit Deinen Eltern ab, sonst stehst Du
womöglich blöd da. Notfalls bekommst Du aber auch in der
Friedhofsgärtnerei ein Gesteck.

Ich dachte auf jeden daran eine einzelne Rose oder so mitzubringen, oder lieber nciht ?

Dann wüsste ich noch gerne noch ob folgendes üblich ist. In
der Trauernachricht stand: „Von Beileidsbekundungen am Grab
wird abgesehen“. Wie sollte man sich da verhalten ?

Das heißt, daß vermutlich ein Kondolenzbuch ausgelegt wird.
Dieser Satz schließt die nähere Familie und somit auch Dich
ein. Gerade bei Beerdigungen mit vielen Teilnehmern kann es
passieren, daß sich die ‚Veranstaltung‘ ewig hinzieht, weil
die Leute der gesamten Familie, die um Deine Granny steht,
kondolieren möchten.

Sollte ich nicht vielleicht eine Karte mit einem passenden Kondolenzspruch mitbringen ?

Grüsse,

Hans

Hallo lieber Osnabrücker.

Was sollte ich,
als enger Verwandter tragen? Im Schrank habe ich nur einen
sehr dunkel-gruane-Anzug, weisses Hemd und schwarze Schuhe
sind natürlich vorhanden. Eine nur schwarze Krawatte habe ich
leider nicht, nur eine schwarze mt dezentem Muster

das ist m.E. völlig OK so.

…sollte
ich mir noch eine ganz schwarze zulegen ? Schliesslich gehöre
ich ja zum engeren Famileinkreis.

Ist m.E. nicht nötig. Selbst bei der Beerdigung meines Vaters trug ich keine schwarze Kravatte, sondern eine dunkelblaue.

Was habe ich zur Beerdigung mitzubringen? Ich bin mir sicher,
meine Famiele ( Eltern) werden einen Kranz organisiert haben,
aber da ich „getrennt“ anreise möchte ich auch nicht mit
leeren Händen ankommen.

In der Nähe des Friedhofs gibt es ziemlich sicher eine Gärtnerei/Blumenladen.
FInd die Adresse raus und laß ein kleines Gesteck vorbereiten, aber die Idee mit der einzelnen Rose finde ich auch nicht verkehrt.

Dann wüsste ich noch gerne noch ob folgendes üblich ist. In
der Trauernachricht stand: „Von Beileidsbekundungen am Grab
wird abgesehen“. Wie sollte man sich da verhalten ?

Da Du zur Familie gehörst, würdest Du hächstens von Freunden/Bekannten/Sonstewem mit Mitleidsbekundungen überhäuft. Dieser Passus heißt schlicht, daß die Verwandten eben solches nicht wünschen. Du stehst mit den Verwandten in der Nähe des Grabes, während der Rest der Trauergemeinde daran vorbeizieht - fertig.

Anschliessend an die beerdigung ist eine Eucharistiefeier in
der Pfarrkirche geplant, dies heisst dann normaler
Gottesdienst, oder ?

Meist wird ein Wortgottesdienstgehalten, ohne Wandlung und Abendmahl. Daher wundert es mich, daß eine Eucharistiefeier abgehalten werden soll. Zudem ist dieser Gottesdienst meist vor der Beerdigung.
Eucharistiefeier deutet auf einen ‚normalen‘ Gottesdienst hin.

Gandalf

Vielen Lieben Dank (OwT)

Hallo,

als Enkel solltest Du dich mit deinen Eltern abstimmen, wie die an die Sache rangehen. Wünschen sie die Sache sehr formell zu gestalten oder eher nicht. Dunkelgrauer Anzug und weißes Hemd geht immer OK, selbst ich als leider aus repräsentativen Gründen häufiger Beerdigungsbesucher habe keinen richtig schwarzen Anzug. Schwarze Schuhe (frisch geputzt) und schwarze Socken sollten auch nicht das Thema sein.

Was den schwarzen Binder angeht, so würde ich mal sagen, dass man auch auf den verzichten kann, wenn man ein dezent schwarzgründiges oder anderweitig sehr dunkel gehaltenes Stück besitzt. Ich bin selbst auch häufiger mit einem entsprechenden Teil zu Beerdigungen gegangen, bis mir auffiel, dass die klassische komplett schwarze Variante in jedem Kaufhaus für ein paar Euro rumliegt. Und da man sie ja leider doch so hin und wieder gebrauchen kann, habe ich dann auch mal zugegriffen.

Was die Blumen angeht, so kannst Du bei besonders enger Verbundenheit sicher auch ein eigenes Gesteck, einen Blumenstrauß oder sogar einen Kranz organisieren (alles auch eine Frage des leidigen Geldes). Nach Abstimmung mit deinen Eltern wäre es aber durchaus auch OK, wenn Du dich an deren Kranz beteiligst und dann dort mit auf der Schleife stehst.

Der Ablauf erscheint mir übrigens auch etwas eigenartig. Normalerweise findet die Trauerfeier mit einer kleinen Andacht in der Kirche oder Friedhofskapelle statt, dann geht es zum Grab und dann kommt es zu den hier nicht gewünschten Beileidsbekundungen am Grab, wo die engste Familie (also auch Du) am Grab steht und von allen übrigen Besuchern mit tiefgründigen Handschlägen bedacht wird. Damit ist dann der offizielle Teil beendet, und es gibt ggf. eine Einladung in ein Kaffee oder Restaurant. Die Gäste dann wieder gemeinsam in die Kirche zu bekommen stelle ich mir eher schwer vor.

Gruß vom Wiz

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Servus Osnabrücker,

vielleicht noch eine Ergänzung zur Sache mit der Eucharistiefeier, und noch viele subjektive Splitter, vielleicht mögliche Anregungen:

Die Eucharistiefeier ist der zentrale Teil der Messe, das, was nach dem Wortgottesdienst kommt, sie fängt an mit der Gabenbereitung. Sozusagen eine stark abgekürzte Messe, die aber deren wesentliche Rituale enthält.

Die Eucharistiefeier nach der eigentlichen Bestattung ist, wie Eckard schon gesagt hat, in der Tat ungewöhnlich und lässt einen stark katholisch geprägten Hintergrund vermuten: Die letzten beiden Beerdigungen, an denen ich teilgenommen habe und die ich als Sohn der beiden Verstorbenen mit ausgerichtet habe (konfessionell zwar ev-landeskirchlich, aber von der dortigen Kultur und Tradition her mindestens ökumenisch, eher katholisch) fanden im Kreis BC statt, der stets mit CLP im Rennen um die höchsten CDU-Prozente Kopf an Kopf liegt - aber nach der Bestattung waren nach ganz einhelliger Meinung auch der konservativen Beteiligten diesseitige Dinge wie Rostbraten und Spätzle mehr gefragt als geistige Nahrung.

Insofern musst Du Dich wahrscheinlich auf eine stark von Konventionen geprägte Veranstaltung einstellen, in der allzu individuell-Persönliches außen vor bleibt. Rede also kurz vorher mit Deinen Eltern und dem Besorger (oder wie auch immer der bei Euch heißt) über das Protokoll, Du wirst beobachtet. Persönlichen Abschied von Deinem Großvater (den Du möglicherweise gern gemocht hast) kannst Du unabhängig von der offiziellen Feier in der Leichenhalle nehmen - wenn Du Dich vorher erkundigst, wann der Sarg zugemacht wird - das passiert meistens erst ziemlich kurz vor der Bestattung.

Mir sind die beiden, die wir kurz vor dem Zumachen in sehr kleinem Kreis noch einmal besucht haben, optisch in dauerhafter Erinnerung: Besonders mein Vater, der trotz seiner innnigen Liebe zu Zynismus und Ironie, trotz seiner vielen und widersprüchlichen Kämpfe mit sich selbst, mit einem verschmitzt-heiteren Schmunzeln dalag (es gibt physiologische Erklärungen dafür, aber das ist nicht so wichtig).

Falls Du ein nahes persönliches Verhältnis zu Deinem Großvater hattest, hier ein paar Möglichkeiten, im formalen Rahmen der Feier eigene Gesten zu finden:

Nach der Ansprache am Grab und dem Hinunterlassen des Sarges defiliert die Trauergemeinde am offenen Grab entlang, jeder Beteiligte (der mag), gibt nach einem kurzen Stillgebet eine Schaufel Erde auf den Sarg, vorher kann man eine von den neben dem offenen Grab bereitgestellten Blumen ins Grab geben, aber auch sonst (da sind wir halt Heiden geblieben) etwas, was man gerne mitgeben möchte, oder eben auch selbst mitgebrachte Blumen - die viel persönlicher sein können.

Wenn Du einen Kranz stiften willst, kannst Du mit dem Friedhofsgärtner darüber reden, wie Du ihn haben willst. Meine Mutter, deren Garten zeitweise fast so schön aussah wie der von Postlers, hat ganz un-traurige Rittersporn, Ringelblumen, Sonnenhut, Eisenhut, Astern bekommen. Wir wussten, dass das in ihrem Sinn war: Sie hatte mir, als ich dreizehn war und jede Menge „Sinnfragen“ gestellt habe, mal gesagt: „Sterben stelle ich mir vor wie Hinausgehen auf eine sonnige Wiese“.

– Jeder Sarg hat diese mehr oder weniger symbolischen Henkel. Dass der von freiwilliger Feuerwehr, Schützenverein oder so tatsächlich getragen wird und nicht von der Kapelle zum Grab hin gerollt und bloß auf dem letzten Meter von Angehörigen in die Hände genommen wird, ist eigentlich ausgesprochenen Honoratiorenbeerdigungen vorbehalten. Wir haben aber den Wagen (nach Absprache) grade stehen lassen und den Sarg zu viert getragen (ist zu viert nicht schwer), und bei meiner Mutter hats für diesen letzten Gang noch einen schönen New-Orleans-Leichenmarsch von einem Solotrompeter gegeben (der sie als quasi-Mutter adoptiert hatte und sie wohl gerne mochte).

Kurz: Absprache mit den unmittelbar Beteiligten ist wichtig.

Noch eins zum Thema rk soziale Kontrolle: Wie der Name sagt, enthält die Eucharistiefeier die Austeilung des Abendmahls. Überleg Dir vorher, ob Du die Hostie annehmen willst oder nicht. Wenn Du mit religiösen Dingen wenig am Hut hast, und das in Eurer persönlichen Umgebung bekannt ist, kanns ratsam sein, sie lieber nicht anzunehmen als „unwürdig“ (diesen Begriff kannte der Herr nicht, aber seine Stellvertreter schon). Auf jeden Fall nicht Zögern, sondern vorher wissen, was Du tun willst: In den beiden Momenten „Schaufel Erde am offenen Grab“ und „Annahme der Hostie“ bist Du solo, unter vollständiger Beobachtung.

Schöne Grüße

MM

nix

Danke… und Zusatzfrage :_)
Hallo an alle,

und vielen Dank soweit.Eine Fragehab eich jetzt noch.

Ich habe gerade mit meinem Vater telefoniert und herausgefunden, dass morgen abend „leichschau“ im Leichenschauhaus ist.

Wie ist den dort der Ablauf , bzw. wie ist sich denn dort zu verhalten. Mein Vater meine beroets die Kleidung sollt enicht soo gezwungen sein. Jeans, gute Schuhe, Hemd und Sakko wären ausreichend.

Liebe grüsse,

der Osnabrücker

Hi Hans,

Sollte ich nicht vielleicht eine Karte mit einem passenden
Kondolenzspruch mitbringen ?

Mein Beileid.

Aber mir fällt bei deinen Fragen eine Diskrepanz auf.
Du bist nicht wirklich „Gast“ auf dieser Beerdigung.
Du bist einer der Leidtragenden.
d.h. wenn deine Eltern eben schreiben „von Beileidsbekundungen
am Grab bitten wir abzusehen“, dann heißt das, dass sie
nicht möchten, dass die Beerdigungsbesucher am Grab vorbei-
defilieren und ihnen und den anderen engeren Leidtragenden
ihr Beileid aussprechen. Du wirst dabei mit ziemlicher
Sicherheit bei deinen Eltern stehen, die Leute würden also
dir das Beileid aussprechen, nicht du deinen Eltern.
Dasselbe betrifft die Karte. Die Leute werden dir und deinen
Eltern Kondolenzkarten schicken, nicht du deinen Eltern (und
auch nicht deinen Tanten/Onkeln, also den anderen Kindern
deines Opas).

Red einfach mit deinen Eltern, die wissen offensichtlich
was sie wollen und werden dir sagen, wie es läuft.

Grüße
Elke

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Hallo,

ich kenne den Begriff Leichenschau nur als technischen pathologischen Begriff. Ich denke aber mal, dass es hier um einen Besuch am aufgebahrten Leichnam geht. Dies ist in vielen Gegenden Deutschlands üblich, in anderen hingegen vollkommen abwegig (ich weiß, wovon ich rede, ich bin zwischen beiden umgezogen). Dort wo es üblich ist, gibt es normalerweise auf den Friedhöfen angeschlossen an die Friedhofskapellen Leichenhallen, und der Leichnam wird dort nach Abholung und entsprechender „Aufbereitung“ bis zur Beerdigung aufgebahrt. D.h. der Leichnam wird gewaschen und angekleidet, kommt in den Sarg und wird ggf. mit einer Sargdecke zugedeckt und sieht dann wie im Bett schlafend aus. In der Leichenhalle gibt es dann einzelne Räume und in so einem Raum steht dann der offene Sarg, ggf. umgeben von einigen Kerzen und Blumengestecken. Dort können die Angehörigen dann Abschied nehmen.

Teilweise werden aber auch extra Termine für einen Abschied am offenen Sarg organisiert. D.h. es gibt dann nicht die einzelnen getrennten Räume mit der dauerhaften Aufbahrung, sondern z.B. beim Bestatter einen Raum, in dem der Sarg dann nur für eine Stunde aufgebahrt wird.

Gruß vom Wiz

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