Beerdigung wie verhalten?

Hallo,

also zunächst einmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob das das richtige forum ist. aber sozialwissenschaften umfassen ja einen großen bereich und von daher…kann es passen
also folgendes ist passiert
mein direktor den ich sehr mochte ist gestorben…ich gehe mit meinen freunden zu seiner beerdigung…nun sind wir aber nicht sicher,wie wi uns verhalten sollen.
unser erstes problem
die blumenwahl
also entweder wir kaufen einen blumenstrauß und legen den dann da vorne ab oder wir kaufen eine einzelne blume,bloß welche? und schmeißen sie in sein grab.
wa würdet ihr sagen?

zweitens
zum schluss kommt ja das hände schütteln der familie…uns ist so bekannt,dass man da noch ne karte übergibt…aber wir wissen nicht welchen text man hereinschreibt…es soll nach respekt klingen und ausdrücken das wir ihn gerne gemocht haben habt ihr dazu irgendwelche anregungen??

liebe grüße und vielen dank für eure hilfe
claudia

Liebe Claudia,

es handelt sich offenbar um den Direktor Eurer Schule - das schließe ich mal aus Deiner Angabe in der Visitenkarte, daß Du Schülerin bist.

Da es an der Schule nmun aber ganz viele Schüler gibt, ist es nicht sinnvoll und auch nicht üblich, daß jeder Schüler eine Beileidskarte schreibt. Wenn Ihr überhaupt eine schreiben wollt, dann als Gruppe oder als Klasse.
Erinnert Euch, was der Mensch für Euch bedeutet hat; erinnert Euch aber an Geschichten, Augenblicke, in denen er Euch weitergeholfen oder zu neuen Erkenntnissen verholfen hat. Und dann erzählt davon!
Das Leben eines Menschen gerinnt ja im Augenblick seines Todes, da ist dann nichts mehr als Erinnerung, da ist nichts mehr zu verändern. Ich finde es immer schlimm, wenn die Erinnerung an einen Mesnceh dann auf so wenige - dazu noch austauschbare - Sätze zusammenschnurrt wie: „Er war immer für uns da“, „Er war bei allen beliebt“, „Er hat sich immer vorbildlich verhalten“.
Es ist gar nicht schlimm, wenn die Beileidskarte zu einem Brief wird, und das wird sie notwendig, wenn Ihr anfangt zu erzählen.
Diesen Brief schickt Ihr dann am besten ein paar Tage nach der Beerdigung ab; dann hat die Witwe Zeit, Gelegenheit und wohl auch die Kraft, den Brief zu lesen,zu verstehen und zu würdigen.

Ins Grab könnte Ihr einen Blumenstrauß werfen; meist aber steht vor dem Grab ein Körbchen mit Blumen, dem jeder eine Blüte entnehmen und dann ins Grab werfen kann.

Am Grab geht Ihr an den Angehörigen einfach die Hand - ein anderes Zeichen der Anteilnahme ist hierzulande nicht üblich.

Gruß - Rolf

Hallo,

also zunächst einmal bin ich mir nicht ganz sicher, ob das das
richtige forum ist. aber sozialwissenschaften umfassen ja
einen großen bereich und von daher…kann es passen
also folgendes ist passiert
mein direktor den ich sehr mochte ist gestorben…ich gehe mit
meinen freunden zu seiner beerdigung…nun sind wir aber nicht
sicher,wie wi uns verhalten sollen.

ZUr Beruhigung: Das wissen die meisten Menschen nicht, was aber auch nicht so schlimm ist (denke ich).

unser erstes problem
die blumenwahl
also entweder wir kaufen einen blumenstrauß und legen den dann
da vorne ab oder wir kaufen eine einzelne blume,bloß welche?
und schmeißen sie in sein grab.
wa würdet ihr sagen?

Grundsätzlich: Ihr solltet tun, wonach Euch ist. Sollte natürlich in der Traueranzeige stehen, dass man anstatt um Blumen um eine Spende für eine wohltätige Organisation bittet, so sollte man keinen Blumenstrauß / Kranz kaufen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Blumengebinde herstellen zu lassen: Angefangen beim Kranz (der manchmal recht teuer werden kann), wie von Euch überlegt einen Blumenstrauß oder aber ein Grabgesteck. Dieses gibt es in mehreren Ausführungen und auch an ein Grabgesteck kann man eine Schleife mit Text anbingen lassen (z.B. „Ihre SchülerInnen“ o.ä.).
Oft ist es möglich, über die Friedhofsverwaltung den zuständigen Bestatter für die Beerdigung zu erfragen. Er kann Auskunft geben, ob ein bestimmter Gärtner von der Familie des Verstorbenen engagiert wurde, bei diesem Gärtner könnte man dann ein Gesteck/Kranz o.ö, bestellen.
Wenn man sich lieber selbst darum kümmert (weil es vielleicht günstiger ist), sollte man vor der Andacht in der Friedhofskapelle nach dem Bestatter Ausschau halten und ihm die Blumen überreichen - dieser wird sich um alles weitere kümmern. Die Bestatter selbst sind meistens leicht zu finden und halten selbst Ausschau nach Trauergästen, die derartige Hilfen benötigen.

Die Idee, eine einzelne Blume oder ein kleines Gebinde in das Grab zu werfen, ist natürlich auch völlig ok. Grundsätzlich sind alle Blumen ok, nur rote Rosen sind den allernächsten Angehörigen vorbehalten. Die Farbe weiß ist immer passend. Hier sollte man sich bei einem Floristen vor Ort erkundigen, der oft über die lokalen Gebräuche Bescheid weiß.
In der Regel wird es am Grab auch einen Sandhaufen mit Schaufel geben. In manchen Regionen ist es heute noch üblich, dass nur die Männer Sand in das Grab werfen (manchmal auch mit der Hand) - dies manchmal auch dreimal hintereinander. Für die Frauen steht dann am Grab entweder eine Schale mit Blumen oder Blumenblättern bereit.
Für viele, auch nicht so nahestehende Menschen, ist das Stehen am Grab oft ein hoch emotionaler Augenblick, manche sind dann nicht mehr in der Lage, etwas hinein zu werfen, manche können sich gar nicht an ein offenes Grab stellen. Ich will Euch davon nicht abraten, aber denkt vorher daran, dass es für Euch eine schwierige Situation werden könnte.

zweitens
zum schluss kommt ja das hände schütteln der familie…uns ist
so bekannt,dass man da noch ne karte übergibt…aber wir
wissen nicht welchen text man hereinschreibt…es soll nach
respekt klingen und ausdrücken das wir ihn gerne gemocht haben
habt ihr dazu irgendwelche anregungen??

Nicht immer kommt das „Händeschütteln“, bei der man der Familie sein Beileid ausdrückt. Viele Familienangehörige, auch wenn Sie vorher nichts derartiges in die Anzeige geschrieben haben, können dieses Ritual nicht ertragen - für andere Familien ist es hilfreich (es hängt oft auch vom Alter des Verstorbenen und den Umständen des Todes ab).
Ich habe über mehrere Jahre (in Westfalen) bei einem Bestatter gearbeitet, aber noch nie etwas davon gehört, dass man am Grab der Familie Karten übergibt.
Eine Beileidkarte schickt man entweder per Post an die Traueradresse, oder aber man gibt sie auf der Beerdigung dem Bestatter (die Familie wird dafür keine NErven haben).
Schreibt in die Karte, was Ihr zum Ausdruck bringen wollt. Vielleicht eine Beispielgeschichte von dem Verstorbenen, die besonders gut zum Ausdruck bringt, warum Ihr ihn respektiert und gemocht habt?
Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass es für die Angehörigen eine große Hilfe ist, wenn Sie ihren Verstorbenen auch aus der Perspektive anderer kennenlernen.

HOffe, es war hilfreich,

Grüße,
taju

Hallo

das geht ja hier rucki zucki mit dem beantworten.
Nur noch ma lzur Verständigung-wir sind eine kleine Schule gewesem und nicht alle mochten ihn, d.h entweder man hat ihn geliebt oder gehasst. ich weiß aus unserem jahrgang die jetzt ihr abitur gemacht haben, gehen 5 leute zu seiner beerdigung.

so jetzt mit der karte oder brief ihr habt mir einige gute anstöße gegeben…die ich gut in kurze zeilen verfassen kann…ich hätte aber gedacht es würde so etwas wie ein gedicht geben…er war immerhin deutschlehrer…
nun dazu woran erkenne ich den bestatter? ich mein erwird zwischen all den leuten nicht so leicht zu erkennen sein

nun zu der blume da wir eine gruppe sind…möchten wir alle auch die gleichen blumen haben…wir schwanken zwischen lilien und weißen rosen…da aber sicherliche alle weiße rosen nehmen…werden wir uns wohl für lilien entscheiden…
mit dem hände schütteln ist in unserer region so üblich und daher denken wir, dass es montag auch so sein wird…

liebe grüße claudia

Hallo Claudia,

aber wir wissen nicht welchen text man hereinschreibt…es soll nach respekt klingen und ausdrücken das wir ihn gerne gemocht haben habt ihr dazu irgendwelche anregungen??

abgesehen von einigen persönlichen Worten vielleicht diese Zeilen Schillers?

Dich erwähl ich zum Lehrer, zum Freund. Dein lebendiges Bilden
Lehrt mich, dein lehrendes Wort rühret lebendig mein Herz.

Viele Grüße
Diana

Hallo noch einmal,

so jetzt mit der karte oder brief ihr habt mir einige gute
anstöße gegeben…die ich gut in kurze zeilen verfassen
kann…ich hätte aber gedacht es würde so etwas wie ein
gedicht geben…er war immerhin deutschlehrer…

Wichtig ist, denke ich, einerseits was Rolf geschrieben hat (keine Flosekeln), andererseits eben sein eigenes Empfinden über einen Menschen auszudrücken, verständlich für die, an die die Karte gerichtet ist (also die Familie).

nun dazu woran erkenne ich den bestatter? ich mein erwird
zwischen all den leuten nicht so leicht zu erkennen sein

Wird er - ehrlich. Es ist die Aufgabe des Bestatters, sozusagen einerseits präsent zu sein, sich andererseits zurückzuhalten. Als Bestatter steht man, wenn die Trauergäste kommen, immer etwas abseits und schaut nach Hilfesuchenden. Ansonsten: Der Pfarrer, bei rk Beerdigungen die Ministranten, vor allem aber die Sargträger, sind sehr leicht an Ihrer entsprechenden „Berufskleidung“ zu erkennen, die kann man dann fragen. Wenn Ihr Euch für Blumen, die Ihr ins Grab werfen wollt, entschieden habt, ginge es ja auch nur um die Karte: Da glaube ich, ist Rolfs Vorschlag sogar sehr sinnvoll, die Karte erst nach der Beerdigung abzuschicken. Rolf ist der größere Praktiker, meine Erfahrung aber ist, dass Trauernde oft sehr einsam sind, vor allem, nach der Beerdigung, vorher werden sie von den zu erledigen Dingen und den damit beschäftigten Dingen geradezu umwuselt.

nun zu der blume da wir eine gruppe sind…möchten wir alle
auch die gleichen blumen haben…wir schwanken zwischen lilien
und weißen rosen…da aber sicherliche alle weiße rosen
nehmen…werden wir uns wohl für lilien entscheiden…

Lilien sind natürlich die klassischen Beerdigungsblumen. Solltet Ihr doch weiße Rosen nehmen, dann bestellt Sie vorher beim Gärtner, denn die sind nicht immer zu haben!

mit dem hände schütteln ist in unserer region so üblich und
daher denken wir, dass es montag auch so sein wird…

Das ist wohl eigentlich überall üblich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es manchmal für die Angehörigen zuviel ist - aber das merkt man schon, weil sie sich dann entsprechend zurückziehen.

Noch etwas Allgemeines: Beerdigungen sind etwas hoch ritualisiertes, und das ist auch sehr hilfreich. Selbstverständlich soll man sich im Rahmen dessen auch verhalten, in diesem Fall natürlich vor allem auf die Angehörigen Rücksicht nehmen.
Andererseits geht es aber auch darum, dass man selbst Abschied nimmt in der Weise, wie man es dem Verstorbenen gegenüber möchte. Letztlich sind auf einer Beerdigung alle ein wenig verunsichert, aber es ist am Ende vielleicht nicht so wichtig, sich zu fragen, ob man sich richtig verhält, sondern ob das, was man tut, dem Verstorbenen gerecht wird.

Viele Grüße,
taju

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Hallo, Diana,

Dich erwähl ich zum Lehrer, zum Freund. Dein lebendiges
Bilden Lehrt mich, dein lehrendes Wort rühret lebendig mein Herz.

der Mann, von dem Claudia spricht, ist gestorben. Wenn man in dieser Situation etwas zitiert, in dem zweimal das Wort „lebendig“ auf diese Art und Weise vorkommt, könnte es bei Anwesenden zu schwierig auszuräumenden Mißverständnissen führen.

Grüße,

Oliver Walter

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Hallo,

gestern war ja die Beerdigung und sie war für mich sehr emotional.
Zunächst einmal waren wir (5 Leute) wirklich sehr überrascht, dass wir die einzigen Schüler waren.
Nun es waren unmengen Lehrer anwesend. Die Trauerfeier war sehr religös gehalten. Doch bei dem Lied „My Way“ kamen mir die Tränen.
Es war eine Urnenbeisetzung bei der als ich an die Reihe kam, mir wieder die Tränen kamen.
Dann kam ja das Händeschütteln der Familie, die es übrigens sehr gefasst auf nahm. Wir als Schüler waren die Letzen und ich konnte der Witwe nicht alles sagen, was ich mir vorgenommen hatte, dieses habe ich aber nun in einem Brief verfasst, den ich heute abgeschickt habe.
Ich danke euch für eure Antworten