Beethoven und die Vögel
Grüss euch mitenand
ich kann den Link leider nicht öffnen
Wenn du den Link zum PDF meinst, ist das auch nicht so tragisch, er gibt sonst nicht so arg viel her.
In dem darin zitierten Buch*, das ich jetzt vorliegen habe, steht zur 5. Beethoven auch nichts von Czerny; der Autor führt das Motiv auf den Ortolan (er nennt ihn Gartenammer) zurück und entschuldigt sich in einer Fussnote etwas kleinlaut dafür, keine Quelle zu haben: „Den Literaturnachweis können wir leider nicht erbringen; wir haben die betreffende Notiz gelesen, ohne uns die Quelle vermerkt zu haben.“
Czerny wird allerdings erwähnt im Zusammenhang mit einer vom Autor zurückgewiesenen Ableitung des Scherzo-Themas der 9. vom „Gezwitscher der Spatzen in einem Garten“.
Dagegen findet der Autor (naheliegenderweise) in der Pastorale noch zwei Vögel:
Das anderswo von mir schon erwähnte Rotkehlchen-Motiv vom Anfang des langsamen Satzes (die 4 Sechzehntel + 2 Achtel) will er „anfangs Mai 1906 im Prießnitzgrund bei Dresden belauscht“ (Hoffmann S. 195) haben.
Und das Terzmotiv (c"-a’-a’ c"-a’-a’) im Scherzo soll von der Kohlmeise stammen. Ausgehend von folgender Bemerkung Carl Loewes (ja, des Komponisten)
Weniger bekannt in der musikalischen Literatur scheint desselben Komponisten Nachahmung des „Schlossers“ im ersten [sic!] Satz dieser Symphonie zu sein, eines Vogels, der besonders an schwülen Sommertagen vor dem Gewitter unablässig seine Triole hören lässt, weshalb ihn auch die Landleute den Regenpfeifer nennen. (Hoffmann S. 195 f.)
kommt er auf die Kohlmeise als den gemeinten Vogel, dessen Gesang „sich sowohl in bezug auf das Intervall als auch rücksichtlich des Rhythmus vollständig mit dem in Frage stehenden Motiv“ (Hoffmann S. 197) decke.
anyway…ich habe auch ein paar Spürnasen ausgeschickt…
Na, vielleicht findest du ja deine englische Quelle wieder!
* Hier noch mal die Literaturangabe:
Bernhard Hoffmann : Kunst und Vogelgesang in ihren wechselseitigen Beziehungen vom naturwissenschaftlich-musikalischen Standpunkte beleuchtet. Leipzig 1908 (Quelle & Meyer)
Herzlichen Gruss aus der Gallusstadt
dodeka