Hallo Patrick,
kann mich meinen Vorrednern nur anschließen: Hoffentlich nicht.
Mir reicht es schon, dass es in Berlin die Möglichkeit gibt, Töchter wegen religiöser Ansichten vom Schwimmen, Schulsport und Klassenfahrten befreien zu lassen.
Als Mutter zweier Kinder vertrete auch ich die Meinung, dass keiner alles können muß. Aber man sollte sich zumindest bemühen.
Auch mir war speziell Zeichnen (heute Kunstunterricht) regelrecht verhasst, da meine Religionslehrerin es geschafft hat, meine nicht erkennbaren Malversuche immer als abschreckendes Beispiel hinzustellen.
Nach 3maligem Religionsunterricht (der damals freiwillig war) habe ich mich geweigert, diese Art Unterricht weiter zu ertragen.
Mindestens ebenso verhasst war mir der Sportunterricht. Wobei die Abneigung parallel zur Abneigung gegenüber dem jeweiligen Lehrer verlief. Je mehr ich diesen nicht mochte, deso mehr sträubte sich in mir alles gegen Sport.
Erst in der Berufsausbildung, als ich auf zwei wirklich brauchbare Pädagogen stieß, die meine fehlende Begabung genauso wie mein Bemühen sahen, fand ich wieder Spaß am Sport. Zwei Jahre habe ich mit Begeisterung Volleyball gespielt und sogar für den von mir gefürchteten Bocksprung, der regelmäßig mit einer Note ungenügend bewertet wurde, eine Note sehr gut erhalten: Die Lehrerin hatte meine Angst vor dem Gerät ernst genommen, mit mir geübt und mich schließlich zu dieser Leistung befähigt.
Das wird Dir sicher kein Trost sein. Aber auch wenn Du kein van Gogh oder Tizian wirst, wissen kann man eigentlich nie genug. Und gerade Kunstgeschichte kann wirklich spannend sein.
Überwinde Deinen inneren Schweinehund. Du als Gymnasiast, der später vielleicht studieren will (evtl. Jura - wie ich Deiner Vika entnehme), wirst auch später immer wieder vor Situationen gestellt werden - wie übrigens jeder andere Mensch auch, von denen Du nicht befreit/verschont werden kannst. Lerne, Herausforderungen als Chancen zu begreifen und zu meistern. Du schaffst das.
Alles Gute wünscht M.P.