Beginnt die bayerische Grundschule noch bei null?

Hallo zusammen,

als ich vor wenigen Jahrzenten in die Grundschule kam, war das eine ziemlich spannende Sache:
Wir lernten das Alphabet, die Zahlen, die Grundrechenarten, usw.

Haute wirkt es auf mich, als ob große Teile des Stoff der ersten Klasse in den Kindergarten vorgezogen werden.

Das muss ja grundsätzlich nichts Schlechtes sein, nur:
Wird das dann in der ersten Klasse alles wiedergekäut oder setzt die Grundschule mittlerweile eine gewisse Basis voraus?

Das würde mich wirklich mal interessieren.

Danke!
mundraub

Antwort, von einem dessen Kinder die 1. Klasse in Bayern seit 6 bzw. 4 Jahren hinter sich haben …

Ja, geht quasi „von Null“ an, was Lesen, Schreiben, Rechnen betrifft.
Meine Älteste konnte voher lesen und hat sich bis Weihnachten gelangweilt, meine Kleinere konnte es nicht und ist in der Schule trotzdem problemlos mitgekommen.
Dass da natürlich dennoch eine „Basis“ aus der Vorschulzeit da sein muss ist klar, aber das sind eher die ‚soft skills‘.
Inwieweit die KiGas bereits ‚verschult‘ sind, dürfte individuell sein.
Der KiGa meiner Kinder vor unserem Umzug war sehr verschult, der KiGa nach dem Umzug war sehr auf freies Spielen ausgelegt.

Ich habe persönlich den umgekehrten Eindruck, dass in Gegensatz zu meiner Schulzeit, kindergartenhafte Inhalte in die Schulzeit ‚nachgezogen‘ werden und dabei weniger Wert auf den Erwerb der Grundfertigkeiten LSR gelegt wird.

Ansonsten hab ich vor 35 Jahren in meinem Dorf-Kindergarten auch schon ein Vorschuljahr gehabt, das Inhalte der 1. Klasse vorweggenommen hat: Einfaches Rechnen, erstes Wortverständnis. In dem Punkt hat sich m.E. nicht so viel verändert, außer vielleicht in irgendwelchen posh KiGas mit ihren chinesischen Trilingual-Kindermädchen, die das Kind fit for survival in a globalized world machen sollen :wink:

Gruß
F.

Vermutlich ist das in ganz D so, aber für Bayern kann ich es an eigenen Kindern festmachen: Es kommt total auf den Lehrer an.

Beim einen Lehrer wird schon etwas gefordert, nicht wirklich viel, aber beim anderen , das langweilt sich total. Vor allem in Mathe. Da werden hunderttausend Puzzles und anderes Zeug gebastelt, (vermutlich um die Feinmotorik oder die Konzentrationsfähigkeit zu lehren??), aber Schreiben, Lesen und Rechnen ist schon extrem weniger als bei der anderen Lehrerin. Ich will das aber jetzt gar nicht als gut oder schlecht beurteilen. Vermutlich hat beides seine Berechtigung. Motivieren tut das jedenfalls nicht.

m